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Ausgangssperre für Katzen im südlichen Teil von Walldorf endet erneut früher

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Kein Freund der Haubenlerche: Wenn es gut für sie läuft, dürfen Katzen schon früher als geplant wieder im Freien unterwegs sein, ohne dadurch eine Strafe zu provozieren. © dpa

Rhein-Neckar. Auch in diesem Jahr endet die umstrittene Ausgangssperre für Katzen in Walldorf früher als geplant, mit der vom Aussterben bedrohte Haubenlerchen geschützt werden sollen. Das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis teilte am Dienstag – wohl eher zufällig am Internationalen Tag der Katze – mit, dass Katzen in der betroffenen Region schon ab diesem Mittwoch Freigang gewährt werde.

„Bedingt durch die Wetterlage ist das Brutgeschehen und die Entwicklung der Jungvögel der Haubenlerche bereits so weit vorangeschritten, dass in diesem Jahr gut drei Wochen früher, als noch bei Erlass der Allgemeinverfügung prognostiziert, keine wesentliche Gefährdung der Jungvögel durch freilaufende Katzen mehr zu erwarten ist“, hieß es.

Umstrittene Maßnahme

Bis 2025 dürfen Katzen im südlichen Stadtgebiet eigentlich jeweils vom 1. April bis 31. August das Haus nicht verlassen. Im vergangenen Jahr war die bundesweit ungewöhnliche Maßnahme zwei Wochen vor dem festgelegten Termin zu Ende gegangen. Die Ausgangssperre war äußerst umstritten und wurde nicht nur vom Deutschen Tierschutzbund harsch kritisiert. „Die Verfügung ist irrwitzig, kurzsichtig und löst das eigentliche Problem nicht. Nachdem der Haubenlerchenpopulation so lange Lebensraum und Nahrung genommen wurde, bis in Walldorf gerade mal zwei Brutpaare übrigblieben, müssen nun Katzen das Versagen des Menschen ausbaden“, kritisierte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Wer ein GPS-Tracking seiner Katze nachweist, kann eine Ausnahmegenehmigung von der Allgemeinverfügung beantragen. Die Halter können auch Gärten einzäunen oder ihre Katzen anleinen. Bei Verstößen drohen Strafen in Höhe von bis zu 50 000 Euro. Das Maximum gilt für den Fall, dass Haubenlerchen verletzt oder getötet werden.

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