Erweiterung von 12 000 auf 20 000 Quadratmeter, 35 zusätzliche Bäume und ein hochwertiger Spielparcours aus Holz: Die Stadt genehmigte im Dezember die Neugestaltung des Hanns-Glückstein-Parks auf dem Lindenhof. Durch die Maßnahme wird eine Verbindung zwischen dem bestehenden Stadtteil Lindenhof und dem neuen Glückstein-Quartier geschaffen. Für die Umgestaltung hat die Stadt rund 2,3 Millionen Euro eingeplant.
Das Landschaftsarchitektenbüro "greenbox" aus Köln hat den städtischen Wettbewerb gewonnen und den Entwurf ausgearbeitet. Zum aktuellen Stand sagte Markus Roeingh, Leiter der Fachbereichs Grünflächen und Umwelt: "Derzeit wird die Ausführungsplanung erstellt, das heißt, der Planungsentwurf für den Hanns-Glückstein-Park wird im Detail ausgearbeitet - so zum Beispiel die genaue Wegeplanung und die neuen Baumstandorte. Gleichzeitig wird die Vergabe, also die öffentliche Ausschreibung, vorbereitet. Ende 2016 soll mit den Arbeiten begonnen werden." Bereits ausgehoben wurde die Tiefgarage mit 121 Stellplätzen für die fünf neuen Stadtvillen als Erweiterung des Parks.
"Bringt Charme und Niveau"
Wolfgang Zumkeller, zweiter Vorsitzender des Gewerbevereins Lindenhof, begrüßt die Neugestaltung des Parks: "Dadurch wird die Wohnqualität des ganzen Stadtteils erhöht, das bringt Charme und Niveau - die hochwertige Wohnbebauung am Rande, das Grün dazu und statt der Feuerwehr ein neues Technisches Rathaus, das ist schon eine tolle Sache." FDP-Bezirksbeirat und Mitglied der Bürger-Interessen-Gemeinschaft BIG Lindenhof, Wolf Engelen, sagte: "Der Hanns-Glückstein-Park als grüne Lunge des Glückstein-Quartiers, so wie er heute geplant ist, kann eine besondere Attraktivität werden." Die Wege im Park sollten nicht betoniert, sondern wassergebunden und beleuchtet sein. Wichtig sei der BIG der Erhalt des alten Baumbestandes und dass die Sichtachse zu den ältesten Gebäuden des Lindenhofs, Lokschuppen mit Werkstattgebäude, sichergestellt ist. "Der Bezirksbeirat hat sich dafür eingesetzt, dass am Rand des Parks nur drei Stadtvillen gebaut werden - wegen der Luftschneise, auch für Häuser hinten in der Meerfeldstraße", sagt CDU-Bezirksbeirätin Dr. Ingeborg Dörr. Geeinigt habe man sich auf vier Stadtvillen und vier Stockwerke. "Doch ohne uns zu fragen, hat die Stadt fünf Stadtvillen draus gemacht mit Aufstockung um 60 Prozent", ärgerte sie sich.
Spielplatz in die Mitte verlegen?
Auch Dörr empfindet die Neugestaltung als Aufwertung. "Doch der Spielplatz an der Südspitze ist nicht gut für kleine Kinder, die auf die Straße laufen könnten." Besser sei ein Spielplatz mehr in der Mitte des Parks. Das findet auch Gudrun Höfer. Die Lindenhoferin möchte ebenfalls wissen, "wie es um den Plan steht, durch den Grünzug einen Anschluss vom Glückstein-Park in Richtung Waldpark herzustellen?" Das sei nicht die einzige noch unbeantwortete Frage. . .
Amt antwortet auf Bürger-Fragen
Das Grünflächenamt der Stadt Mannheim hat Antworten auf Bürger-Fragen zum Park geben. Die wichtigsten davon haben wir zusammengestellt:
Die Wege im Hanns-Glückstein-Park sollten nicht betoniert werden, sondern wassergebunden sein - ähnlich einem Waldpark. Was hat es damit auf sich?
Grünflächenamt: Aufgrund der Topographie im Park mit einigen Höhenunterschieden, der starken Verschattung durch große Bäume, ganzjähriger Barrierefreiheit und einer hohen Stabilität und Haltbarkeit bei intensiver Nutzung wird ein mit Splitt abgestreuter Asphalt-Belag (optisch dem wassergebundenen Belag ähnlich) gewählt.
Sollen die Wege auch beleuchtet sein?
Grünflächenamt: Grünanlagen in Mannheim werden nach dem üblichen Standard nicht beleuchtet. Es gibt nur wenige Ausnahmen wie die Wasserturm- oder die Augustanlage.
Der Spielplatz an der östlichen Ecke des Parks soll aus Sicherheitsgründen mehr in den Park hinein gelegt werden, oder?
Grünflächenamt: Alle Spielräume werden so gesichert, dass keine Gefahren für die Kinder entstehen. Der große Hügel befindet sich mitten in der Anlage und ist ein natürlicher Anziehungspunkt für die Kinder. Weitere Spielangebote sind in der Südspitze des "Parkdreiecks" geplant. ost
Umbau des Hanns-Glückstein-Quartiers
Das Glückstein-Quartier umfasst insgesamt eine Fläche von 33 Hektar einschließlich der Bestandsflächen an der John-Deere-Straße.
Rund 100 000 Quadratmeter sind als Baugrundstücke vorgesehen. Davon ist ein Drittel bereits bebaut.
Es entstehen insgesamt circa 169 000 Quadratmeter für Büro und Verwaltung und 91 000 Quadratmeter Wohnfläche (mit etwa 750 Wohnungen) mithin Platz für rund 4600 Arbeitsplätze und noch mal 1500 Einwohner.
Gebaut wird außerdem ein öffentliches Parkhaus in Bahnhofsnähe mit 600 Stellplätzen und 50 Fahrradabstellplätzen.
Mit dem Bau wird Anfang dieses Jahres begonnen, ebenso mit dem Bau von Wohngebäuden und Umbau des Lokschuppens. ost
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