Mannheim

Wirbel um Grundschule in Feudenheim: Erst Klassen-Zusammenlegung, dann Einbruch

Von 
Steffen Mack
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Über dieses Vordach liefen die Täter zum Grundschul-Hauptgebäude im Hintergrund. © Steffen Mack

Mannheim. „Von da oben sind sie reingekommen.“ Ulrich Lutz zeigt auf das Dachfenster im Eingangsbereich der Feudenheimer Brüder-Grimm-Schule. Die Täter seien, das habe die Polizei anhand von Fußabdrücken festgestellt, in der Nacht auf Dienstag auf den seitlichen Anbau der Grundschule geklettert und über das Flachdach zum Hauptgebäude gelaufen, berichtet der Rektor dem „Mannheimer Morgen“. Dann hätten die Unbekannten jenes das nun notdürftig geklebte, etwa 1,5 Meter breite Fenster zertrümmert. Danach seien sie in den Flur gesprungen, hätten Hausmeisterzimmer, Rektorat und Sekretariat aufgebrochen und offenbar nach Wertgegenständen gesucht. Gestohlen worden seien mindestens zwei für Schüler angeschaffte Lern-IPads. „Aber das hier haben sie komischerweise da gelassen“, sagt Lutz und zeigt auf einen Karton auf seinen Schreibtisch. Darauf steht „Kasse Ausflüge“, drinnen steckt Bargeld. Auch das Geld im Sekretariatsschreibtisch ist noch da. 

Auswirkungen auf den Schulunterricht am Dienstagmorgen habe der Einbruch nicht unmittelbar gehabt, berichtet Lutz. Allerdings sei die Schule vorübergehend per Mail und telefonisch nicht zu erreichen gewesen, die Büroräume habe man für die kriminaltechnischen Untersuchungen räumen müssen. 

Für Aufregung sorgt die Feudenheimer Grundschule bei einigen derzeit noch in anderer Hinsicht. Wegen erkrankter Lehrkräfte hat Lutz zu Wochenbeginn eine der vier 2. Klassen auf die anderen drei umlegen müssen. In einer Rundmail an Eltern und Kollegium wies der Rektor am Sonntag auf das Problem hin und warnte, es würden dann mehr als 35 Zweitklässler in einem Raum sitzen. Darauf hätten einige Eltern ihre Söhne und Töchter vorsorglich zu Hause gelassen, sagt Lutz dem „MM“. So hätten am Montag nur sechs und am Dienstag nur zehn Schüler aus der betroffenen 2a auf die anderen drei 2. Klassen aufgeteilt werden müssen, in keinem Raum seien mehr als 28 Schüler gesessen. Er habe vergeblich versucht, eine andere Lösung etwa über pensionierte Lehrkräfte zu finden. 

Das Schulamt, an das sich nach dem Rektor auch verärgerte  Eltern wandten, konnte bei dem Problem dem Vernehmen nach bisher nicht helfen. Die Mutter eines Zweitklässlers, die ihren Namen nicht in den Medien lesen will, kritisiert: „Für berufstätige Eltern ist das doch keine Lösung, seine Kinder einfach daheim zu lassen.“ Das lasse sich zur Not mal ein, zwei Tage organisieren, nicht aber länger. Sie verstehe nicht, warum das Kultusministerium der Bitte der Stadt Mannheim noch nicht entsprochen habe, angesichts einer Corona-Inzidenz von über 100 bis zu den Osterferien auf Wechselunterricht umzustellen. 

Lutz macht nach eigenem Bekunden auch zu schaffen, dass sich manche Eltern nicht an die Regeln halten. So habe er am Dienstag wieder ein Kind nach Hause schicken müssen, das wegen mutierter Virus-Varianten im mittlerweile geschlossenen Feudenheimer Kinderhaus eigentlich in Quarantäne hätte sein sollen. 

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Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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