Einsätze - CDU und ML warnen vor allgemeiner Diffamierung

„Wir stehen hinter der Polizei“

Von 
lok/imo
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Am Marktplatz ist ein Mann nach einem Polizeieinsatz gestorben. © René Priebe

CDU und Freie Wähler/Mannheimer Liste (ML) fordern eine lückenlose Aufklärung der beiden Polizeieinsätze mit jeweils einem Toten in Mannheim – warnen aber gleichzeitig vor einer allgemeinen Diffamierung der Beamtinnen und Beamten. „Natürlich ist es unglücklich, dass in so kurzer Zeit zwei Einsätze mit Toten zu beklagen sind“, erklärt CDU-Kreischef Christian Hötting. Das sei genau zu untersuchen. „Aber wir sind der festen Überzeugung, dass die Polizei nicht leichtfertig unmittelbaren Zwang ausübt.“ Hötting und der CDU-Fraktionschef im Gemeinderat, Claudius Kranz, stellen klar: „Wir stehen auch weiterhin hinter unserer Polizei und vertrauen ihr weiterhin uneingeschränkt.“

Am 2. Mai war ein 47-Jähriger nach einem Polizeieinsatz am Marktplatz gestorben. Vor allem dieser Vorfall hatte für viel Kritik an der Polizei und für Demonstrationen gegen sie gesorgt – auch weil ein Video im Internet zeigt, wie ein Polizist mit der Faust zwei Mal gegen den Kopf des Mannes schlägt. Vergangenen Dienstag setzten Polizisten auf dem Waldhof mit einem gezielten Schuss ins Bein einen aggressiven 31-Jährigen außer Gefecht, der ein Messer bei sich hatte. Der Mann starb – den Untersuchungen zufolge aber nicht am Schuss, sondern an Stichen, die er sich selbst zugefügt habe.

„Schnellere Kommunikation“

Nach dem Einsatz auf dem Marktplatz musste die Polizei auch deshalb Kritik einstecken, weil Präsident Siegfried Kollmar sein Bedauern erst mehr als zwei Tage nach dem Vorfall äußerte. „Wir hätten uns von den Sicherheitsbehörden eine schnellere Kommunikation gewünscht, das hätte die Wogen nicht so hochkochen lassen“, hatte ML-Stadtrat Holger Schmid (ML) dazu im Sicherheitsausschuss des Gemeinderats gesagt. Auch die ML setzt darauf, dass die Staatsanwaltschaft den Zwischenfall unabhängig und vollständig prüft. lok/imo

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