Krämpfe, Übelkeit oder sogar Fieber – die anhaltende Hitze hat diesen Sommer auch vielen gesundheitlich zu schaffen gemacht. Laut AOK Baden-Württemberg haben auch einige Mannheimer und Mannheimerinnen schon im Vorjahr mit den hohen Temperaturen zu kämpfen, sind wegen sogenannter Hitzekrankheiten sogar zum Arzt gegangen( wir berichteten).
Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg beziffert die Zahl der Sterbefälle wegen Hitze für den Sommer 2019 mit 1700 Menschen. Das entspricht etwa 6,3 Prozent der rund 26 400 Sterbefälle, die in den Sommermonaten Juni, Juli und August 2019 durch hohe Temperaturen mitverursacht wurden. Auf Anfrage erklärt die AOK Baden-Württemberg mithilfe von Medizinerin Sabine Knapstein, wie schädlich Hitze für unseren Körper ist und wie man solche Hitzekrankheiten erkennt:
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Hitzekrämpfe: Können entstehen, wenn es durch starkes Schwitzen zum Beispiel beim Sport oder bei Gartenarbeit in der Hitze zu einem starken Verlust an Flüssigkeit und Mineralstoffen im Körper kommt. Die Muskulatur reagiert darauf mit schmerzhaften Muskelkrämpfen, meist in den Armen und Beinen. Denn Mineralstoffe wie Natrium oder Kalium werden benötigt, um die Nerven- und Muskelfunktion zu steuern. Bei Muskelkrämpfen sollten sich Betroffene ausruhen und ausreichend trinken.“
Hitzeerschöpfung: Kann sich entwickeln, wenn jemand mehr schwitzt als gewöhnlich. Der Körper verliert vermehrt Flüssigkeit. Dadurch sinkt das Blutvolumen und der Blutdruck fällt ab. Gleichzeitig steigt die Körpertemperatur. Typische Anzeichen dafür können starker Durst, Schwäche, kalte feuchte Haut, niedriger Blutdruck mit hoher Pulsfrequenz, Hyperventilation, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schwindel und Abgeschlagenheit sein. Bei einem Hitzekollaps führt der Blutdruckabfall und die damit verbundene Minderdurchblutung des Gehirns bis zur Bewusstlosigkeit.
Hitzeschlag: Tritt auf, wenn es dem Körper nicht mehr gelingt, sich durch Schwitzen ausreichend abzukühlen. Es entwickelt sich ein Wärmestau mit einem schnellen Anstieg der Körpertemperatur auf über 39 Grad. Dadurch schwillt das Gehirn an – es kommt zum Hitzschlag. Typische Anzeichen sind gerötete, heiße und trockene Haut, Übelkeit, Kopfschmerzen, Bewusstseinsveränderungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Manchmal kann es zu Schüttelfrost kommen. Ein extremer Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall, weil der Kreislauf völlig zusammenbrechen kann.
Sonnenstich: Unabhängig von Hitze und Anstrengung kann es beim langen Aufenthalt in der Sonne ohne Mütze zum Wärmestau im Gehirn und einer Reizung der Hirnhäute kommen. Dadurch schwillt das Hirngewebe an. Kinder und Männer mit Glatze sind besonders gefährdet. Symptome sind starke Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Erbrechen.
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