Kriminalität

Wie eine "MM"-Leserin beinahe Opfer eines Diebstahls auf dem Fahrrad wurde

Es war am helligten Tag, als eine Mannheimerin auf dem Fahrrad unterwegs war und nur knapp verhindern konnte, bestohlen zu werden. Wie Fahrradfahrer ihr Gepäck absichern und was die Polizei Mannheim dazu sagt

Von 
Katja Geiler
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Mit Start der Fahrradsaison häufen sich auch Diebstähle aus den Körben. © dpa

Mannheim. Eine Radlerin trifft auf jungen Mann, der verdächtig nah mit dem Rad nebenherfährt - diese Kombination endet meist in einem Diebstahl, bei dem eine Tasche aus dem Gepäckträger dran glauben muss. Eine Bewohnerin aus Neckarau hatte bei einer solchen Begegnung Glück, dass es erst gar nicht zum Diebstahl kam.

„Ich fuhr vormittags mit dem Fahrrad auf der Steubenstraße Richtung Stadt, ziemlich schnell. Im Gepäckträger lag ein Rucksack, voll mit Büchern aus der Bibliothek. Auf Höhe der Tankstelle machte ich langsamer, weil ich die Steubenstraße an einem Fußgängerüberweg kreuzen wollte“, sagt die Betroffene, die ihren Namen nicht öffentlich nennen möchte. „Ich schaute kurz über die linke Schulter und sah, wie jemand meinen Rucksack blitzschnell wieder zurück in den Fahrradkorb stellte und wegfuhr.“

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Wie der verhinderte Dieb den Rucksack hochgehoben hatte, hatte sie nicht mitbekommen. Der junge Mann war etwa 15 bis 25 Jahre alt und schlank. „Es ging alles so schnell, dass ich ihn nicht näher beschreiben kann. Man muss dazusagen, dass er mit hoher Geschwindigkeit hinter mir hergefahren sein muss, ohne dass ich es gemerkt habe. Ein versuchter Diebstahl von Fahrrad zu Fahrrad - ich möchte andere Radfahrer gerne warnen. Ich sichere mein Gepäck ab jetzt mit einem Expander.“

Warum der Mann den Rucksack nicht mitgenommen hatte, darüber kann man nur spekulieren. War es vor Schreck, weil die Betroffene sich umdrehte? Oder war der Rucksack zu schwer, um damit schnell abzuhauen? Auf jeden Fall wurde niemand verletzt, die Bücher blieben unversehrt, aus dem Rucksack fehlte ansonsten nichts.

Der Polizei Mannheim ist die Diebstahl-Masche bereits bekannt

Auf eine Anfrage bei der Polizei Mannheim hin kam die Antwort, dass dieses Phänomen bekannt sei. Vor einigen Jahren habe es bereits Kampagnen gegeben, um auf diese Art von Diebstählen hinzuweisen und die Aufmerksamkeit der Bevölkerung zu wecken. Nicht nur Fahrradkörbe sind betroffen, sondern auch Körbe in Rollatoren.

Derzeit werde eine Neuauflage dieser Kampagne eruiert, so Karl Appel, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit. „Erfahrungsgemäß tritt dieser Phänomenbereich verstärkt mit dem Steigen der Außentemperaturen zu Frühlingsbeginn in den Vordergrund. Die Anzahl der Fahrradfahrer nimmt zu, und mit zunehmendem Sommer auch die Lässigkeit auf dem Fahrrad.“ Eine nicht repräsentative Auszählung im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Mannheim ergab, dass im Januar 2024 nur vereinzelt Fälle beobachtet wurden, während sich im Februar die Anzahl bereits verdreifacht hatte.

„Der absolute Schwerpunkt liegt dabei im Stadtgebiet Heidelberg. In Summe gleichauf kommen Mannheim, Hockenheim und Ketsch gemeinsam. Ein Tatzeitschwerpunkt lässt sich in den Nachmittagsstunden beobachten“, sagt Appel. Aktuelle, mitteilungsfähige Zahlen stehen derzeit noch nicht zur Verfügung, werden aber demnächst aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) zu entnehmen sein. Ein Expander kostet nicht viel - und ist ein guter Anfang zu mehr Sicherheit.

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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