TV-Show

Wie ein Mannheimer 64.000 Euro bei "Wer wird Millionär?" gewonnen hat

Nicolas Ziegler hat sich beim zweiten Teil des Osterspecials der RTL-Sendung den Fragen von Günther Jauch gestellt. Wie er es bis zu den 64.000 Euro geschafft hat und was er mit seinem Gewinn anfangen wird

Von 
Tanja Capuana
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Nicolas Ziegler ist beim Osterspecial der RTL-Quizshow von Günther Jauch dabei gewesen. © RTL / Stefan Gregorowius

Mannheim. Sie gehört seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Shows in Deutschland: Wenn Günther Jauch als Moderator von „Wer wird Millionär?“ die Kandidaten mit Quizfragen zum Schwitzen bringt, verfolgen Millionen Zuschauer die Sendung daheim vor dem Fernseher mit. Auch Nicolas Ziegler gehört dazu. „Meine Frau und ich verpassen eigentlich keine Folge“, verrät der Mannheimer und lacht. Seit kurzem kennt der 34-Jährige die RTL-Sendung nicht nur vom heimischen Sofa aus: Beim zweiten Teil des Osterspecials, das am Montag ausgestrahlt wurde, war er als Kandidat im Studio dabei. Dort sorgte er mit seiner sympathischen Art und lockeren Sprüchen für gute Unterhaltung. Als Begleitperson war seine Frau mit dabei.

Dass der ERP-Administrator selbst einmal mit seinem Wissen bei „Wer wird Millionär?“ punkten wollte, war ihm schon lange klar. „Ich habe mich in unregelmäßigen Abständen immer wieder online beworben“, erzählt er. Insgesamt etwa zehn Mal habe er sein Glück versucht. Vor ein paar Jahren hatte er sich bereits beworben, schaffte es aber nicht sämtliche   Castingrunden zu überstehen. Vergangenen Herbst habe er es erneut probiert. Im November bekam Ziegler Antwort von der Produktionsfirma. „Da es aber beim vergangenen Mal nicht geklappt hatte, machte er sich keine großen Hoffnungen.

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Erst zwei Wochen vor der Aufzeichnung sei klar gewesen, dass er wirklich ins Fernsehen gehen würde. Dann habe er begonnen, sich auf seinen Einsatz vorzubereiten. Das Fragefeld sei natürlich endlos, räumt er ein. „Zum großen Teil ist es immer noch Glücksache, dass eine Frage kommt, die einem liegt“, sagt er. Ein paar Dinge kämen jedoch immer wieder dran. „Zum Beispiel wird oft nach den Charts, aktuellen Alben, Kinofilmen oder Büchern von der Bestsellerliste gefragt.“ Diese Dinge könne man sich relativ leicht einprägen. Der junge Mann liest sich etwa Hitlisten durch. „Ein Schuss ins Blaue war, dass ich mir einen Atlas gekauft habe, um meine Geografie-Kenntnisse aufzufrischen.“ Ziegler übt zudem fleißig mit der „Wer wird Millionär?“-App. „Da kann man die Fragenleiter nachspielen und auch Auswahlfragen trainieren.“ Viel Wissen brachte er in den Bereichen Technik, Politik, Wirtschaft mit. Für Felder wie Fußball, die ihm nicht so liegen, wählte er seine Telefonjoker mit Bedacht. „Was ich gerne gehabt hätte, wäre ein „Stars- und Sternchen-Telefonjoker“, sagt er grinsend.

Günther Jauchs Rat als Ostergeschenk 

Fortuna war an seiner Seite, als es bei der Auswahlfrage um das Ende des Osterspaziergangs von Goethe ging. Innerhalb von 2,7 Sekunden sortierte Ziegler die Buchstaben in die richtige Reihenfolge. „Als ich meine Zeit gesehen hab, dachte ich schon, dass das reichen könnte“, erinnert er sich. Doch als er dann tatsächlich nach vorne zu Jauch gerufen wurde, sei ihm der Puls hochgegangen, erzählt er. „Man sieht auch in der Sendung, wie ich erst einmal durchatme, als ich mich auf den Stuhl gesetzt habe“, sagt er lachend. „Ich war ganz froh, dass die ersten Fragen recht schnell durchgingen, um mich zu akklimatisieren.“ Seinen ersten Joker nutzt er bei der 1000-Euro-Frage. Ziegler soll die Frage „Was ist für Käse-Freunde eine runde Sache?“ beantworten. Doch die Antwort „Ziegenrolle“ habe er noch nie gehört. Mit dem Publikumsjoker, kann er diese Hürde umschiffen.

Als Ostergeschenk bekam er die Möglichkeit, sich bei einer Frage mit Günther Jauch zu beraten. Ziegler platzierte den Joker im Vorfeld für die 32000-Euro-Frage, bei der nach dem 1992 abgeschafften Paragraf 6, BGB gefragt wurde. „Da konnte er helfen, und es noch ein bisschen besser erklären, aber ich war selbst schon auf dem richtigen Weg“, sagt Ziegler. Denn aufgrund seiner Tätigkeit als Schöffe beim Amtsgericht Mannheim interessiert er sich für juristische Themen.  „Da haben wir uns ganz gut ergänzt und ich konnte die Antwort mit der notwendigen Sicherheit einloggen.“

Gewinn für die Familie 

Die letzte Frage, bei der es um 125.000 Euro geht, kann Ziegler nicht beantworten. „Hätte ich den Publikumsjoker am Anfang nicht verballert, hätte es vielleicht noch klappen können“, scherzt er. Statt zu Zocken, hört er auf -   und verlässt die Sendung mit einem Gewinn von 64.000 Euro. „Damit kann man sehr zufrieden sein, das ist viel Geld“, sagt er. „Da war ich sehr happy.“

Mit einem Gewinn von 64.000 Euro geht der Mannheimer aus der Show. © RTL / Stefan Gregorowius

Ziegler fand es toll, die ganze Kulisse vor Ort erleben zu können, wenn er auch sehr aufgeregt war. „Günther Jauch war total entspannt.  Er freut sich immer, wenn jemand einen flapsigen Spruch macht. Die Atmosphäre war sehr angenehm.“ Jauch sei zudem sehr authentisch. Was er mit dem Gewinn anfangen wird, weiß er schon: „Wir brauchen eine komplette Babyausstattung, denn meine Frau erwartet im Juli unser erstes Kind.“ Das Paar habe sich etwa ein familienfreundliches Auto zugelegt. „Vergangenes Jahr haben wir zudem gebaut“, sagt er und fügt lachend hinzu. „Da kann man Geld ohne Ende versenken.“

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