Mannheim. Deutlich weniger Frequenz und Umsatz: So fasst Lutz Pauels den vierten Adventssamstag aus Sicht des Mannheimer Einzelhandels zusammen. Zwar müsse man nach Branchen unterscheiden - der Textil- oder Lederhandel habe mehr Probleme als der Handel mit frischen Waren wie Blumen. Dennoch seien die Zahlen keinesfalls mit denen der letzten Vor-Corona-Weihnacht 2019 zu vergleichen, sagte der Vorsitzende der Werbegemeinschaft City am Sonntag dem „MM“. Entsprechend gedrückt sei die Stimmung unter den Händlerinnen und Händlern. Schließlich seien der erste und der vierte Adventssamstag sonst die wichtigsten, weil umsatzstärksten Tage vor Weihnachten. Der Einzelhandel hofft jetzt auf bessere Geschäfte zwischen den Jahren.
Leichte Steigerung bis Neujahr?
Laut einer Umfrage des Handelsverbands Nordbaden sind 70 Prozent der Einzelhändlerinnen und Einzelhändler unzufrieden mit dem Verlauf des Weihnachtsgeschäfts. Verbandsgeschäftsführer Swen Rubel spricht von einer „herben Enttäuschung. Auch wenn sich die Kunden unter 2G sicher fühlen, können sie die Umsätze der 30 Prozent, die wegbleiben, nicht wettmachen“, sagt er. Um genau diese 30 Prozent lägen Kundenfrequenz und Umsatz hinter dem Weihnachtsgeschäft 2019. Immerhin, so heißt es in einer Mitteilung des Verbands, erwartet jeder fünfte Händler eine leichte Steigerung in den kommenden Tagen bis zum neuen Jahr.
Rubel fordert einen stärkeren Schadensausgleich für die Unternehmen, von denen einige auch um ihre Existenz kämpften. Er begrüßt die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg, dass die strikte 2G-Regelung im Handel unverhältnismäßig sei. Während der Pandemie habe sich das Hygienekonzept in Geschäften bewährt.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-weniger-umsatz-gedrueckte-stimmung-im-mannheimer-einzelhandel-_arid,1894319.html