Mannheim. Wer Lust auf einen Glühwein oder eine heiße Waffel in adventlichem Flair verspürt, bekommt ab Montag in der Innenstadt eine dreifache Auswahl an Gelegenheiten. Dann sollen - nach einjähriger, Corona-bedingter Pause - die Weihnachtsmärkte auf den Kapuzinerplanken und am Wasserturm sowie der Märchenwald auf dem Paradeplatz eröffnet werden.
Die Betonung liegt auf „sollen“, denn das, was die Veranstalter am Mittwoch auf einer Pressekonferenz vorgestellt haben, ist der Stand nach der aktuellen Corona-Verordnung des Landes. Es ist aber nicht auszuschließen, dass beim Treffen der Ministerpräsidenten mit der geschäftsführenden Bundesregierung an diesem Donnerstag Kontaktbeschränkungen beschlossen oder größere Veranstaltungen, zu denen Weihnachtsmärkte zählen, untersagt werden. „Die Alarmstufe hat uns nicht überrascht, lässt uns aber auch nicht kalt“, erklärte Christine Igel, Geschäftsführerin der städtischen Event und Promotion (EP), die den Markt auf den Kapuzinerplanken organisiert. „Wir haben versucht, im umsichtigen Rahmen zu planen.“
Gehen wir mal davon aus, dass alles so eintritt, wie es geplant ist, dann müssen sich die Besucher gewaltig umstellen. Der für viele in der Adventszeit obligatorische Schlenker während des Stadtbummels über die Märkte, wie aus früheren Jahren gewohnt, wird dieses Mal nicht so uneingeschränkt möglich sein.
Ausnahmen für Jugendliche
Das Hygienekonzept, das für alle drei Märkte gilt, sieht folgende Regeln vor: Die Flächen aller drei Veranstaltungsorte werden eingezäunt. Weil die 2G-Regelung angewandt wird, müssen alle, die nicht geimpft oder genesen sind, draußen bleiben. Ausnahmen gelten für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig in der Schule getestet werden, erhalten Zutritt, wenn sie ihren Schülerausweis vorzeigen. Unter 18-Jährige, die nicht mehr zur Schule gehen, müssen einen negativen Antigentest vorlegen. Kinder unter sechs Jahren haben freien Zugang.
An den Eingängen kontrolliert Sicherheitspersonal den Nachweis über die vollständige Impfung oder Genesung der Besucher. Diese müssen ihre Kontaktdaten über die Luca-App erfassen, für alle ohne Smartphone liegen auch Zettel zum Ausfüllen bereit. Wer am selben Tag auch die anderen Märkte besuchen möchte, kann sich einen Stempel auf den Handrücken geben lassen und so die Zeit bei der Kontrolle von 2G beim Besuch der anderen Märkte verkürzen. Die Ein- und Ausgänge werden räumlich getrennt. Auf allen Märkten ist es Pflicht, eine medizinische Maske zu tragen. Sie darf nur für den Verzehr von Speisen und Getränken abgenommen werden.
Auf den Kapuzinerplanken bietet der besondere Weihnachtsmarkt Kunstwerk, Handwerk und Kochwerk. Das Angebot in diesem Jahr ist kleiner als früher, eine Teilfläche des Platzes in O 5 bleibt frei. „Es sind weniger Händler dabei, trotzdem bieten wir wieder erlesene Besonderheiten an“, verspricht Igel. Auf einen Flyer mit Programm und Ausstellern hat die EP verzichtet, beides werde in den nächsten Tagen im Internet auf www.ep-ma.de veröffentlicht.
Öffnungszeiten
- Die Weihnachtsmärkte am Wasserturm und auf den Kapuzinerplanken beginnen am Montag, 22. November, und dauern bis Donnerstag, 23. Dezember. Geöffnet ist täglich von 11 bis 21 Uhr.
- Im gleichen Zeitraum ist der Märchenwald auf dem Paradeplatz geöffnet, er geht am 27. und 28. Dezember in die Verlängerung.
- Zur Eröffnung am Montag um 17 Uhr auf dem Paradeplatz mit Bürgermeister Michael Grötsch wird die Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet.
- Um 17.30 Uhr folgt der Startschuss auf den Kapuzinerplanken, dort stimmen ab 17.15 Uhr Katja Friedenberg und Thomas Höhl vom Kulturnetz mit einem weihnachtlichen Repertoire auf den Weihnachtszauber ein.
- Auf der Bühne am Wasserturm ab 18 Uhr spricht die evangelische Pfarrerin Nina Roller besinnliche Worte. Musik kommt vom Posaunenchor der Auferstehungskirche und von der Schartel-Band. (cs)
Größere Hütte, neue Bühne
Genauso will es die Schaustellerfamilie Rick beim Märchenwald handhaben. „Wir geben das kurzfristig bekannt, wenn feststeht, dass das Programm auch stattfindet“, erklärte Markus Rick. Die Organisatoren kommen mit einigen Neuerungen aus der Corona-Pause: Neben einer neuen Bühne gibt es eine neue und größere Waldhütte, auf deren Dach sich eine weitere Bühne befindet. Dort oben soll der Märchenwald am Montag um 17 Uhr eröffnet werden. Damit könne man auch etwas weiter davon entfernt alles sehen und hören, so dass sich nicht zu viele Menschen um die Bühne drängeln.
Das Programm richte sich an die ganze Familie. An Sonntagen tritt dort der singende Weihnachtsmann auf, Naro & Friends ist ebenfalls wieder dabei. Die Eisenbahn bekomme einen exponierteren Platz. Neues Motiv auf den Glühweintassen mit Mannheimer Erfindungen ist in diesem Jahr „100 Jahre Lanz-Bulldog“.
Zum Weihnachtsmarkt am Wasserturm gelangt man über zwei Eingänge auf der Rosengarten-Seite und gegenüber dem Maritim-Hotel. Mit rund 160 Hütten fällt er dieses Mal etwas kleiner aus. Auf der Bühne gibt es täglich ab 18 Uhr Musik, Gesang oder Kinderzirkus von Gruppen und Ensembles aus Stadt und Region. Am Sonderstand „Informieren und Helfen“ gibt es wieder Bastel- und Handarbeiten zugunsten gemeinnütziger Einrichtungen.
Der Bürger- und Gewerbeverein (BGV) Östliche Innenstadt stellt an der Konkordienkirche einen Weihnachtsbaum auf, an dem am 26. November um 17.30 Uhr die Beleuchtung eingeschaltet wird. Die Feier werde unter 2G-Regeln im Freien stattfinden, kündigte BGV-Vorsitzender Wolfgang Ockert an. Der Erlös aus dem Verzehr werde gespendet. Am Samstag, 18. Dezember, ist das traditionelle Turmblasen vom Konkordienturm geplant.
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