Weihnachten

Weihnachtsgeschenke: So war das Last-Minute-Shopping in der Mannheimer Innenstadt

Der Countdown zum Fest der Liebe läuft - und während die einen alle Geschenke schon in den letzten Wochen besorgt haben, sind andere noch am Samstag in der Mannheimer Innenstadt unterwegs. Wir haben uns dort umgeschaut

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Tanja Capuana
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Menschen gehen mit Einkaufstüten am verkaufsoffenen Sonntag durch Berlin-Mitte. Nach dem ersten Adventswochenende zeigt sich der Einzelhandel in Berlin und Brandenburg verhalten optimistisch für das Weihnachtsgeschäft. +++ dpa-Bildfunk +++ © Fabian Sommer

Mannheim. Weihnachten steht vor der Tür: Der Countdown bis zum großen Fest läuft. Während die einen alle Geschenke mit einiger Vorlaufzeit besorgen, schaffen es andere erst kurz vorher, Präsente für Familie und Freunde zu besorgen. Wer besorgt am Samstag vor Heiligabend auf den letzten Drücker noch Geschenke? Wir haben uns in der Innenstadt umgeschaut.

Tsveta hatte vorher keine Zeit zum Einkaufen wegen der Arbeit. © Tanja Capuana-Parisi

Die Fahrt in die Innenstadt ist unerwartet angenehm: Der große Stau bleibt aus. Auch die Parkplatzsuche ist, anders als an manchen Adventssamstagen, unproblematisch. In den Quadraten finden Autofahrer sogar noch im Freien gibt den einen oder anderen Stellplatz. Und in den zentralen Parkhäusern, etwa N6, müssen Ankommende nicht bis ganz nach unten fahren, um das Auto abzustellen. Auf den Planken ist es zwar voll, aber die Besuchende verteilen sich gut, so dass es zu wenig Gedränge kommt. Außerdem wirken die Menschen gut gelaunt: Die Vorfreude auf das Fest der Liebe scheint seine Schatten vorauszuwerfen.

Warmer Glühwein und Snacks auf den Kapuzinerplanken

Auf dem Weihnachtsmarkt auf den Kapuzinerplanken genießen die einen warmen Glühwein oder einen herzhaften Snack. Andere flanieren mit prall gefüllten Taschen durch das Zentrum. Auch Jamill ist mit einer vollen Einkaufstasche unterwegs. „Ich habe heute noch ein paar Geschenke eingekauft“, verrät er. Seit 11 Uhr zieht er durch die Innenstadt. Vor allem Kleidung, Spielzeug und Kosmetikartikel befinden sich in seiner Tasche. Die letzten Weihnachtseinkäufe mache er stets auf den letzten Drücker, verrät er schmunzelnd. „Man muss sich ja Zeit dafür nehmen“, sagt der Mann aus Kirchheimbonlanden. Zum Shoppen kommt er häufig nach Mannheim, wenn er gezielt etwas sucht. „Ich bin gern hier“, erzählt er. Nun geht er zum Auto, um in seiner Heimatstadt noch in die Läden zu gehen. „Ein paar Sachen brauche ich noch.“

Max und sein Papa Torsten sind zum Bummeln in Mannheim. © Tanja Capuana-Parisi

Von den Planken her kommt Michelle, die einige Taschen trägt. „Ich gehe immer auf den letzten Drücker Weihnachtsgeschenke kaufen“, verrät sie gutgelaunt. „Es ist eine Zeitsache.“ Eingekauft hat sie unter anderem Bücher aber auch Gutscheine.“ Da die 31-Jährige inzwischen alles besorgt hat, geht es für sie wieder zurück nach Schifferstadt. Tsveta bleibt nichts anderes übrig, als einen Tag vor Heiligabend noch die Geschäfte zu durchstreifen. „Ich musste bis kurz vorher noch arbeiten“, sagt die Mannheimerin. „Es ist jedes Jahr dasselbe. Ich nehme mir immer vor, früher alles einzukaufen, doch dann kommt irgendwas dazwischen.“ Das Einkaufen fand sie angenehm, denn sie fand es in den Geschäften nicht zu voll. Jetzt geht es für sie noch auf den Weihnachtsmarkt.

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Eine fünfköpfige Familie aus Leimen, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, hat beschlossen sich dieses Jahr nichts Materielles zu schenken. „Alles ist so teuer geworden“, klagt der Vater. Traurig wirkt keiner der drei Kinder. Stattdessen haben sie sich vorgenommen, die besinnliche Zeit mit der Familie gemeinsam zu verbringen und vor allen Dingen ohne Druck daheim zu entspannen.

Geschenke besorgen oder gemütliches Bummeln in der Innenstadt?

Anita, ihr Mann Torsten und der elfjährige Sohn Max haben bereits alle Geschenke besorgt. „Wir gehen jetzt einfach nur bummeln“, verrät Anita. Denn die drei wollten vor allem in Erfahrung bringen, wie es an einem Samstag vor Weihnachten in der Mannheimer Innenstadt zugeht. „Das ist also so etwas wie eine Studienfahrt“, scherzt sie.  Ihr Mann fügt hinzu. „Wir wollten sehen, wer auf den letzten Drücker noch Geschenke einkauft.“ Ihr Resümee ist durchaus positiv: Das große Chaos ist ausgeblieben: Weder auf den Straßen noch in den Parkhäuser war es zu voll. „Wir haben sogar einen Parkplatz auf der Straße gefunden“, sagt Anita. Das Trio hat die Zeit auch zum Einkaufen genutzt: „Max brauchte neue Fußballschuhe“, sagt sie. Jetzt möchte die Familie noch etwas essen gehen bevor es zurück nach Hause in Birkenheide geht. Die Schwestern Claudia und Carmen haben bereits seit Kindheitstagen eine Tradition: Am Tag vor Heiligabend gehen die beiden stets gemeinsam einkaufen. Geschenke haben sie alle besorgt.  „Heute beschenken wir uns selbst“, sagt Claudia lächelnd. Bisher habe sich vor allem mit spannender Lektüre aus dem Buchladen versorgt. Carmen, die gerade auf Heimaturlaub in Mannheim ist, hat ebenfalls Bücher sowie einen Kalender für sich gekauft.

Jana hat Socken für eine Freundin besorgt. © Tanja Capuana-Parisi

Lena findet es in der Mannheimer Innenstadt „ziemlich voll“. Geschenke muss die junge Frau aber glücklicherweise nicht mehr besorgen. „Ich habe heute alles verpackt“, erzählt sie. Nun möchten sie auf den Weihnachtsmarkt gehen. „Um einen Glühwein zu trinken und eine Bratwurst zu essen“, sagt die Ladenburgerin.

Lucas trägt einige Taschen. „Die gehören meiner Freundin“, verrät der Student. Die junge Frau sei gerade beim Friseur. Gekauft hat sie ein paar Weihnachtsgeschenke für Lucas‘ Eltern, die sie an den Feiertagen besuchen werden. „Da ist zum Beispiel Gin und Duschschaum drin“, verrät der 21-Jährige. Er habe bereits vieles online bestellt, erzählt er. Den Rest hat er vor ein paar Tagen in den Läden besorgt. „Das war aufgrund des Stresses vor den Klausuren nicht früher möglich.“ Helena hat es eilig: Sie hat unter anderem Kleidung für ihre drei Nichten gekauft.

Weihnachtsstimmung im Q6/Q7

Im Einkaufszentrum Q6/Q7 geht es geschäftig zu: Familien, Paare und einzelne Personen laufen von Shop zu Shop, um letzte Besorgungen zu erledigen. Der Sänger Eden Noel sorgt am Keyboard und mit seiner souligen Stimme für angenehme Atmosphäre. Voll sind nicht nur die Geschäfte, sondern auch Cafés und Restaurants: Im „Intermezzo“ etwa sind fast alle Tische belegt, wo sich die Leute eine wohlverdiente Pause vom Einkaufen gönnen.

Carmen (links) und Claudia verwöhnen sich selbst. © Tanja Capuana-Parisi

Jana aus Wolfach ruht sie mit ihrer Hündin Fräulein vor dem Einkaufszentrum auf einer Bank aus. „Ich habe eigentlich alle Geschenke früher besorgt“, sagt sie. Denn dieses Jahr wollte sie es anders machen als vergangenes Weihnachten. Doch dann sei ihr eingefallen, dass sie eine Person vergessen habe, gesteht sie lächelnd. „Ich habe deshalb heute Socken für eine Freundin eingekauft.“ Nun wartet die 27-Jährige auf zwei ihrer Freunde, um mit ihnen zum Abschluss noch etwas essen zu gehen. „Wir gehen entweder ins Restaurant oder auch auf den Weihnachtsmarkt.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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