Politik

Was rund um den Tag der Menschenrechte in Mannheim geboten ist

Kein Ende bei Kriegen in Sicht, Menschen, die wegen ihrer Sexualität verfolgt werden, Geflüchtete, die unter menschenunwürdigen Zuständen leben: Zum Tag der Menschenrechte machen Mannheimer Bündnisse auf Missstände aufmerksam

Von 
Lea Seethaler
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Ein Geflüchteter aus Syrien sitzt in einer hessischen Erstaufnahmeeinrichtung © picture alliance/dpa

Mannheim. „Leider ist noch kein Ende von den Kriegen in Sicht – unsere Arbeit zum Frieden geht weiter“, betont Hedwig Sauer-Gürth vom Mannheimer Friedensbündnis einige Tage vor dem Tag der Menschenrechte. „Wie bekannt, haben sich die Vereinten Nationen im Juni 1945 gegründet. Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa lag erst einen Monat zurück, und es herrschte Einigkeit zwischen den Staaten, dass sich die Geschichte niemals wiederholen dürfe“, so Sauer-Gürth weiter. Um Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit zu fördern, beschlossen die Staatschefs die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 von der UN-Generalversammlung in Paris verabschiedet wurde.

„Für uns als Förderverein für Frieden, Abrüstung und internationale Zusammenarbeit ist dieser Tag die Grundlage für unser Wirken für Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit“, sagt Sauer-Gürth. Dieses Jahr weise man besonders auf den Friedensappell mit der Online-Petition „Für ein Ende der Gewalt in Israel und Palästina!“ hin.

Persönliche Portraits von queeren Menschen

PLUS for Refugees zeigt derweil noch bis 14. Dezember die Fotoausstellung „Where Love is Illegal (deutsch: Wo Liebe illegal ist)“ des neuseeländischen Fotografen Robin Hammond in der Lutherkirche Mannheim. Die Ausstellung beinhaltet persönliche Portraits von queeren Menschen aus 14 Ländern und erzählt ihre Geschichten von Diskriminierung und Überleben. Zudem gibt es Einblicke in die Situation geflüchteter queerer Menschen in Deutschland. Robin Hammond ist vielfach ausgezeichnet, darunter auch von Amnesty International für Menschenrechtsjournalismus.

Die Diakoniekirche Luther lädt zudem ein, eigene Geschichten zu teilen, indem man sie aufschreiben und in der Lutherkirche aufhängen darf, heißt es in der Ankündigung. Am 14. Dezember ab 19 Uhr findet eine Finissage statt, bei der Rzouga Selmi, „Drag-Artist*in, DJ und selbst Teil der Ausstellung, interviewt wird, heißt es weiter. Im Anschluss gibt Sarah Rafaela Saenz ein Wandelkonzert an der Orgel. Ihre Urgroßeltern mussten im Dritten Reich aus Deutschland fliehen, „diese Fluchtgeschichte hat Sarahs Familie sehr geprägt“, so PLUS. Öffnungszeiten der Diakoniekirche Luther: Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr. Warme Kleidung wird empfohlen.

Diskussion in Bibliothek entfällt

Save me Mannheim und PLUS Rhein-Neckar, unterstützt vom Flüchtlingsfonds der Stadt und dem Verein Rosa Strippe, zeigen derweil den Film „Sopiro“ (Esperanto für Sehnsucht) am 12. Dezember in der Mannheimer Abendakademie ab 18.30 Uhr. Er beleuchtet die Lebensrealität geflüchteter lesbischer Frauen und transfemininer und nicht-binärer Personen. „Eine Thematik, die viel zu oft ungesehen bleibt – wie auch die Tatsache, dass LGBTIQ+ in vielen Staaten grundlegende Menschenrechte verweigert werden“, so der Veranstalter. Im Anschluss folgt eine Diskussion mit Personen, die ihre Erfahrungen schildern.

Die Diskussion über Würde und Gleichberechtigung am 8. Dezember zum Tag der Menschenrechte in der Stadtbibliothek Mannheim (Zweigstelle Seckenheim) in Kooperation mit dem „MM“ muss derweil leider kurzfristig entfallen. Aufgrund des Bahnstreiks kann die Anreise der Diskussionsteilnehmer nicht gewährleistet werden. Zu gegebener Zeit wird über einen Nachholtermin informiert. 

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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