Mannheim

Vergewaltigung am Wasserturm vorgetäuscht?

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Vergewaltigung mitten in der Stadt: Der Täter drängte sein Opfer in einen der Laubengänge auf der Wasserturmanlage.

© Tröster

Mannheim. Die Vergewaltigung am Mannheimer Wasserturm am 17. Januar soll laut Polizei möglicherweise vorgetäuscht gewesen sein. Die Ermittlungen richten sich jetzt gegen die 41-Jährige, die sich als Opfer der Vergewaltigung ausgegeben hatte.

Demnach sind die Staatsanwaltschaft und die Ermittlungsgruppe der Polizei zu der Überzeugung gekommen, dass die Angaben der Frau nicht zu den Vorwürfen passen. Rund 100 Hinweisen sei nachgegangen worden. Unter anderem seien rund 60 Jacken, die der beschriebenen Täterjacke gleichen würden und aufgrund einer Spende an Flüchtlinge im Patrick-Henry-Village in Heidelberg ausgegeben worden waren, überprüft.

Nach Angaben der Ermittler ergaben sich in den vergangenen Tagen immer mehr Widersprüche und Zweifel an dem von der Frau geschilderten zeitlichen Ablauf der Tat. Wesentliche Teile ihrer Angaben waren demnach "mit objektiv festgestellten Umständen nicht in Einklang zu bringen".

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen spricht deshalb laut Polizei einiges dafür, dass die angezeigte Tat nicht stattgefunden hat. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Vortäuschens einer Straftat gegen die 41-Jährige.

Die Frau hatte angegeben, am Sonntagabend, den 17. Januar, von einem Unbekannten Mann mit einem Messer in der Wasserturmanlage bedroht und vergewaltigt worden zu sein. Den Täter hatte sie als vermutlich aus dem nordafrikanischen, arabischen, eventuell auch aus dem türkischen Raum stammenden Mann beschrieben. Zudem habe er gebrochen Deutsch gesprochen und sei alkoholsiert gewesen. Die angebliche Tat hatte in Mannheim und der ganzen Region Entsetzen und Fassungslosigkeit ausgelöst. (beju/dls/pol)

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