Technisches Rathaus - 93-Millionen-Euro-Gebäude im Zeitplan / 700 städtische Mitarbeiter sollen bis März 2021 einziehen

Unten liegt schon der Teppich, zehnter Stock noch im Rohbau

Von 
Thorsten Langscheid
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„Wir liegen gut im Zeitplan“, versichern GBG-Geschäftsführer Karl-Heinz Frings und Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) auf der Baustelle des neuen Technischen Rathauses. Ein Richtfest gibt es aber nicht, erklärten Frings und Kurz bei einem Baustellen-Rundgang am Montag, rund ein Jahr vor dem geplanten Einzug von rund 700 Mitarbeitern der beiden städtischen Dezernate für Bauen und Umwelt. 120 Bauhandwerker sorgen dieser Tage dafür, dass in dem rund 30 000 Quadratmeter Brutto-Geschossfläche umfassenden Gebäudekomplex alles wie am Schnürchen läuft.

„Lean Management“ (Schlankes Management) heißt das Schlagwort, mit dem Sebastian Salvamoser vom Generalunternehmer Implenia (Karlsruhe) die Abläufe beschreibt. Demnach ist zum Beispiel ein Bautrupp ausschließlich damit beschäftigt, in allen Räumen Schallschutz-Lamellen an den Decken anzubringen, andere verlegen ausschließlich Teppichböden. Dass sich die verschiedenen Gewerke nicht gegenseitig in die Quere kommen, dafür hat Salvamoser mit seinem Kollegen Jochen Endrich von der GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft, die den Bau im Auftrag ihrer „Konzernmutter“, der Stadtverwaltung, erstellt, einen nahtlos getakteten Terminplan ausgetüftelt.

Decken fertig gestrichen

„Die verschiedenen Handwerker rotieren sozusagen durch alle Ebenen des Gebäudes“, so Salvamoser - und macht so verständlich, warum oben noch der Rohbau erstellt wird, während in den weiter unten liegenden Geschossen die Büros bereits fix und fertig mit Teppichboden und frisch gestrichenen Decken und Wänden dastehen. Zum Beispiel in der Abteilung von Bianca Grübbel (Fachbereich Bau- und Immobilienmanagement). Für ihr Büro fehlt zwar noch die Glaswand, und genau genommen liegen auch noch viele hundert Meter Netzwerkkabel in einem Nebenraum, aber die in der Betondecke eingebaute Heizung spendet bereits wohlige Wärme in den bereits klar erkennbaren Büros.

Insgesamt wird der Hochhaus-Teil des neuen Technischen Rathauses 13 Etagen oder etwas mehr als 56 Meter hoch sein, wie GBG-Sprecher Heiko Brohm erläutert. Baubeginn war im August 2018, zum Jahreswechsel 2020/21 soll alles fertig werden. „Wir sind mit dem Verlauf der Arbeiten bislang sehr zufrieden“, unterstreicht Frings. Oberbürgermeister Kurz weist auf die großzügigen öffentlichen Bereiche des Technischen Rathauses hin, in denen ein dreifach teilbarer Veranstaltungssaal, der Bürgerservice Lindenhof, der Betriebskindergarten „Stadtnest“ und Besprechungsräume auf zwei Etagen angesiedelt werden.

Neue Arbeitswelten zeigen

„Wir wollen neue Arbeitswelten zeigen und den Bürgern transparent machen, wie unsere Stadtverwaltung aussieht und wie die Fachbereiche arbeiten“, macht Kurz, sichtlich zufrieden mit dem Baufortschritt, deutlich. Nicht nur das Technische Rathaus, auch sonst im Glückstein-Quartier machen die Bauvorhaben erfreuliche Fortschritte, wie Sprecherin Carolin Bison vom städtischen Kultur- und Wirtschaftsdezernat auf Nachfrage mitteilt. So wird in den nächsten Wochen der lange geplante Erweiterungsbau des städtischen Wirtschaftsförderungszentrums Mafinex, nur wenige hundert Meter vom neuen Technischen Rathaus entfernt, begonnen werden.

Rund 4,4 Millionen Euro soll das fünfgeschossige Gebäude an der Julius-Hatry-Straße kosten, bis Mitte 2021 soll es fertig werden. Insgesamt beherbergt das Gründerzentrum derzeit 60 junge Firmen mit ungefähr 550 Arbeitsplätzen. Eine neue Kindertagesstätte entsteht derweil am anderen Ende des weitläufigen Glücksteinquartiers. Im Neubau der Wohnungsgesellschaft Familienheim Rhein-Neckar am Lindenhofplatz richtet die Stadt 80 neue Kita-Plätze ein.

Bis auf zwei Baufelder (Nr. 2 und Nr. 13) ist das Glückstein-Quartier somit „ausgebucht“, wie die Stadtverwaltung in der vergangenen Woche mitteilte.

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Glückstein-Quartier:

Technisches Rathaus in Mannheim voll im Zeitplan

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