Traurige Gewissheit

Der Fall war von Anfang an so traurig wie rätselhaft - und das bleibt er auch jetzt, da Gewissheit besteht. Der 24-jährige Mannheimer Student Robin C. - seit der Nacht zum 20. Dezember spurlos verschwunden - ist tot. Die Mannheimer Polizei teilte gestern mit, dass seine Leiche bereits am vergangenen Mittwoch ans Rheinufer bei Nackenheim südlich von Mainz gespült worden war. Es stehe fest, dass es sich um Robin C. handele. Und es steht für die Ermittler ebenfalls fest, dass es nach dem Abschluss der kriminalpolizeilichen Untersuchungen "keine Hinweise auf Fremdverschulden" gibt. Mehr will die Polizei nicht sagen. Und so bleibt die Frage, wie der junge Mann ins Wasser kam. War es ein Suizid? War es ein schlimmer Unfall?

Zweiter Fall

Rückblick: Die Spur von Robin C. verliert sich in der Nacht zum 20. Dezember im Jungbusch. Am frühen Abend hatte sich der angehende Unternehmensjurist, der in Ludwigshafen lebt und aus Ladenburg stammt, mit Kollegen in einem Restaurant in G 7 zur Weihnachtsfeier getroffen. Danach zog er mit einem aus der Runde weiter. Gegen 3.45 Uhr hielten die Zwei vor dem "Rhodos" im Jungbusch ein Taxi an. Robin überließ dem Kollegen den Wagen und sagte, er nehme den Nächsten. Was danach passierte, darüber kann nur spekuliert werden.

Die Polizei hatte in den Tagen danach intensiv nach dem Studenten gesucht, Freunde und Bekannte befragt, versucht, sein Handy zu orten - ohne neue Erkenntnisse. Robins Familie hing Plakate mit dem Bild ihres Sohnes in der Innenstadt, im Jungbusch und an der Uni auf - ohne Erfolg. Dem "MM" hatte Robins Vater berichtet, dass er noch drei Tage vor dem Verschwinden mit seinem Sohn telefoniert habe. Er habe gut geklungen, sagte der Vater, habe erzählt, dass er eine Frau kennengelernt habe.

Robin C. ist der zweite junge Mannheimer in kurzer Zeit, der tot im Wasser gefunden wurde. Ein seit Mitte Dezember vermisster 16-Jähriger war Anfang Januar tot im Neckar entdeckt worden. Auch hier stellte die Polizei keinerlei Hinweise auf Fremdverschulden fest. imo