Rund vier Monate vor dem Start des neuen Schuljahrs ist klar, welche Mannheimer Schulen in das Startchancen-Programm von Bund und Land aufgenommen werden. Dabei sind es deutlich mehr als zunächst erwartet. Die Auflistung, die das Kultusministerium an diesem Mittwochmorgen veröffentlichte, umfasst insgesamt 29 öffentliche allgemeinbildende Schulen.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Grundschulen, mit 18 von 34 kommen mehr als die Hälfte in den Genuss des Förderprogramms, für das landesweit in den nächsten zehn Jahre insgesamt rund 2,6 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Außerdem aufgenommen wurden fünf Realschulen, zwei Werkrealschulen, Elisabeth-Gymnasium, Johannes-Kepler-Gemeinschaftsschule und zwei Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren.
Erklärtes Ziel des Startchancen-Programms ist es, gezielt Kinder und Jugendliche in sozial benachteiligten Gebieten zu fördern – oder, wie es das Kultusministerium ausdrückt: Es sollten „Mittel im großen Stil ziel- und bedarfsgenau dorthin fließen, wo Unterstützung am nötigsten ist, um Schulen zu stärken, Chancen zu eröffnen, Zukunft zu gestalten“. Dementsprechend liegen die örtlichen Schwerpunkte in Mannheim auch in Stadtteilen wie Waldhof, Schönau, Neckarstadt, Vogelstang, Innenstadt oder Hochstätt.
„Das ist eine sehr gute Nachricht für die Mannheimer Bildungslandschaft“, zeigte sich Oberbürgermeister Christian Specht nach der heutigen Bekanntgabe erfreut. „Mannheim wird angesichts der besonderen Herausforderungen an seinen Grund-, weiterführenden und beruflichen Schulen überproportional gefördert.“ Den „zielgerichteten Einsatz“ der Ressourcen „dort, wo der Bedarf am größten ist“, begrüßt auch Bildungsbürgermeister Dirk Grunert. Das Prinzip, nach dem das Land sich jetzt richte, greife in der Stadt schon seit langem.
Rein rechnerisch 500 000 Euro pro Schule und Jahr
„Es ist höchste Zeit, dass endlich mehr Geld an jene Schulen kommt, die vor größeren Herausforderungen stehen“, kommentierte Stefan Fulst-Blei, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, die Bekanntgabe. „Unser reiches Bundesland“, so meint er, hätte aber schon viel früher handeln können und müssen. Unisono begrüßten die beiden Mannheimer Grünen-Landtagsabgeordneten Elke Zimmer und Susanne Aschhoff sowie Bundestagsabgeordnete Melis Sekmen die Mittelverteilung nach Sozialindex. Das sei „der richtige Weg“.
Die bis zu rund 145 Millionen Euro, die in zehn Jahren nach Mannheim fließen sollen, bedeuten pro Schule rein rechnerisch etwa 500 000 Euro pro Jahr. „Mannheim profitiert im landesweiten Vergleich besonders stark. Mehr als ein Drittel aller Mannheimer Schulen erhalten eine Förderung“, freut sich die Verwaltung. Damit liege die Stadt landesweit „mit an der Spitze“.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-startchancen-programm-hilft-29-mannheimer-schulen-_arid,2206561.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html