Würdigung

Stadt Mannheim für Czernowitz-Engagement ausgezeichnet

Für ihr Engagement in der ukrainischen Stadt Czernowitz hat die Stadt Mannheim den kommunalpolitischen Goerdeler-Preis erhalten.

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Redaktion
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Rainer Gluth (M.) mit Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (l.) und Andreas Goerdeler, Vorstandsvorsitzender der Goerdeler-Stiftung. © Claudia Masur/Stadt Leipzig

Mannheim. Der Preis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung für Kommunalpolitik und Völkerverständigung geht in diesem Jahr an die Stadt Mannheim. Das hat die Stadtverwaltung mitgeteilt. Die Preisverleihung fand demnach am 11. Februar im Ratsplenarsaal des Neuen Rathauses in Leipzig statt. Die diesjährige Auszeichnung steht unter dem Motto „Wie kann das friedliche Zusammenleben in Städten durch internationale Kooperation gestärkt werden?“ und würdigt die Zusammenarbeit Mannheims mit seiner ukrainischen Partnerstadt Czernowitz.

Berücksichtigt wurde auch Mannheims Engagement für die langjährige Partnerstadt Chisinau (Moldau). Sowohl Czernowitz als auch Chisinau gelten als Anlaufpunkte für Geflüchtete aus den Frontregionen. Czernowitz versorgt bis zu 60.000 Binnengeflüchtete, Chisinau circa 40.000 Geflüchtete aus der Ukraine.

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine setzt Mannheim ein breites Spektrum an Maßnahmen um, um die humanitäre Notlage in Czernowitz und Chisinau zu lindern und nachhaltige Strukturen zu schaffen. Unter anderem hat der Mannheimer Gemeinderat 2022 ein Sonderbudget von einer Million Euro für humanitäre Hilfen bereitgestellt.

Den Ausschlag gab die Unterstützung fürs Reha-Zentrum

Zusammen mit Spenden der Mannheimer Bevölkerung und Zuwendungen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, konnten Hilfsgüter im Wert von rund 1,7 Millionen Euro in die ukrainische Partnerstadt sowie nach Chisinau und in Mannheims polnische Partnerstadt Bydgoszcz geliefert werden.

Zu den Hilfen Mannheims zählten unter anderem Nahrungsmittel, Schulausstattungen, kommunale Fahrzeuge sowie Rohrsysteme zur Sicherung der Wasserversorgung und Generatoren. Die Unterstützung beim Aufbau eines Rehabilitationszentrums mit der Poliklinik Nr.2 für die Czernowitzer Bevölkerung, Veteranen und Kriegsversehrte hatte insbesondere den Ausschlag für die Ehrung gegeben. Die Stadt Mannheim lieferte hochwertige medizinische Geräte, um das Reha-Zentrum zu modernisieren. Einen weiteren wichtigen Baustein stellten der Wissenstransfer und die Netzwerkarbeit im Bereich physischer und mentaler Gesundheit dar. So konnten sich Expertinnen und Experten in Fachaustauschen mit Mannheimer und Heidelberger Institutionen fortbilden und vernetzen.

„Wir zeichnen mit Mannheim eine Kommune aus, die sich seit vielen Jahren auf vielfältige Weise in internationalen Projekten engagiert und Städte-Netzwerke fördert, insbesondere mit der Ukraine, Polen und Moldau“, wird der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung, in der Mitteilung zitiert. Oberbürgermeister Christian Specht zeigt sich erfreut: „Die Auszeichnung mit dem Goerdeler-Preis ist für die Stadt Mannheim eine besondere Ehre und zugleich Anerkennung ihres langjährigen Engagements für internationale Verständigung und kommunale Zusammenarbeit.“

In Vertretung des Oberbürgermeisters nahm Rainer Gluth, stellvertretender Fachbereichsleiter Internationales, Europa und Protokoll der Stadt Mannheim, den Preis in Leipzig entgegen.

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