Baustellenfest - Beim Baustellenfest können Besucher einen Eindruck gewinnen vom neuen Wohngebiet nördlich des Buga-Geländes

Spinelli - Das passiert gerade in Mannheims neuem Wohngebiet

Von 
Bernhard Haas
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Besucherinnen und Besucher des Baustellenfestes an der Promenade des Wohngebiets, die einen Ausblick auf das Buga-Gelände bietet. © Michael Ruffler

Mannheim. Der erste Bauabschnitt im Norden des früheren Kasernengeländes Spinelli macht riesige Fortschritte. Das Ziel ist ambitioniert. Bis zur Bundesgartenschau 2023 sollen die ersten Bewohner des neuen Wohnquartiers die Pflanzen auf dem angrenzenden Buga-Gelände vom Balkon aus betrachten können. Im ersten Bauabschnitt entstehen knapp 500 Wohneinheiten und zusätzlich 90 Studierendenwohnungen. Überall auf der Fläche wird derzeit emsig gearbeitet. Jetzt öffnete die städtische Projektentwicklungsgesellschaft MWSP die Bauzäune, um mit einem Baustellenfest der Bevölkerung die Fortschritte zu zeigen.

Das geplante Wohnquartier

  • 2019 begannen die Abbrucharbeiten auf dem rund acht Hektar großen Spinelli-Gelände.
  • 2020 wurden die Flächen von MWSP, Stadt und GBG gekauft und erschlossen.
  • 2021 starteten die Hochbauarbeiten für den ersten Bauabschnitt – er soll 2023 fertig sein.
  • Im ersten Bauabschnitt sollen 500 Wohneinheiten und 90 Studierendenwohnungen für 1100 Bewohner durch zwölf unterschiedliche Investoren errichtet werden.
  • Geplant sind insgesamt 2050 Wohneinheiten für etwa 4500 Menschen

Mit Führungen und Musik wurden die einzelnen Bauprojekte vorgestellt. Geschäftsführer Achim Judt unterstrich die Ziele. Denn wegweisend sei Spinelli auch wegen seiner sozialen Ausgewogenheit, so Judt. „Zum ersten Mal kommt in einem Quartier mit dem Mannheimer Zwölf-Punkte-Programm das Quotenmodell für preisgünstigen Mietwohnungsbau zur Anwendung.“ Das heißt: 30 Prozent aller Wohnungen müssen zu einem Quadratmeterpreis angeboten werden, der mindestens 30 Prozent unter dem städtischen Durchschnitt liegt. Auf rund 80 Hektar soll laut Charlotte König von der MWSP ein Stadtquartier für insgesamt 4000 Menschen entstehen.

50 Bäume werden gepflanzt

König betreut die Investoren auf dem ehemaligen amerikanischen Militärgelände. MWSP-Stadtplanerin Katja Uster erläuterte, dass vor allem die Leonie-Ossowski-Promenade am Rand des Buga-Geländes ein städtebauliches Highlight werden soll mit Raum für eine hohe Aufenthaltsqualität und Gastronomie. Die zahlreichen Besucher des Baustellenfestes nutzten das zeitweise schöne Wetter, um von hier den Ausblick auf die Buga-Flächen zu genießen. Diese werden großflächig modelliert und neu gestaltet. Von den alten Lagerhallen wird dann kaum mehr etwas zu sehen sein, stellte auch Gerhard Mandelfest, der sich als ehemaliger Leiter des Kurpfalz-Radios nun für die Bundesgartenschau engagiert.

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„Die Rundgänge waren sehr informativ. Das wird ein sehr schönes Wohnquartier mit viel Grün zwischen den einzelnen Wohnprojekten und kaum Autoverkehr“, stellte Besucher Bodo Klöß fest. Seine Frau Martina ergänzte: „Das sieht in einem Jahr sicher schön aus, wenn die Fassaden begrünt und die Gerüste entfernt sind. Auch an Schule, Kita und Nahversorger wurde gedacht. Da ist am Ende alles vorhanden. Allerdings sieht es jetzt wegen der vielen Gerüste so aus, als ob die Häuser sehr eng aufeinander gebaut sind. Hoffentlich ändert sich das noch.“

Zentrales Parkhaus für Bewohner

Inder neuen Mitte des Quartiers, dem Chisinauer-Platz, werden 50 Bäume gepflanzt, um den Anwohnern eine hohe Lebensqualität zu bieten. Die Flächen zwischen den einzelnen Häusern werden als offene Gemeinschaftshöfe angelegt, als Begegnungsorte für Anwohner und Gäste. Die verschiedenen Investoren haben ganz unterschiedliche Konzepte umgesetzt. So errichtet ein Unternehmen einen Wohnkomplex mit 54 Wohneinheiten und Gastronomie vorwiegend für ältere Menschen. Auch gemeinschaftliche Wohnprojekte wie WohnWerkNeighborwood mit jeweils 10 Wohneinheiten oder Oikos mit 24 Einheiten entstehen im ersten Bauabschnitt, wie die beiden Mitarbeiter der MWSP beim Rundgang erläuterten.

Auch an ein fortschrittliches Mobilitätskonzept sei gedacht worden. So werde ein zentrales Parkhaus für die Autos der Bewohner gebaut. Die Straßen selbst sollen frei von parkenden Autos gehalten werden, erläuterten die beiden MWSP-Mitarbeiter. Es können auch E-Autos, E-Roller, Lastenräder oder Handkarren gemietet werden, um Einkäufe oder größere Transporte zu bewerkstelligen. Die Bus-Linie 53 wird dankeiner geänderten Route und vier neuen Haltestellen künftig Spinelli mit dem Netz des öffentlichen Nahverkehrs verknüpfen.

Auch für Essen und Trinken war beim Fest gesorgt. So gab es Kaffee, Waffeln, kalte Getränke oder Currywurst. Für Musik sorgten Jazzabella mit Hannah Maradei-Gonzalez an der Trompete, Karoline Vogt an der Posaune, Ricarda Hagemann am Bass-Saxofon sowie Alleinunterhalter Georg Bauss an der Gitarre.

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