Verkehrsversuch in der Innenstadt - Einjähriger Test beginnt am Freitagmorgen mit Sperrung der Freßgasse / Notwendige Straßenumbauten bis Anfang Mai

Sperrung des Durchgangsverkehrs in Mannheim: Die neue Verkehrsführung im Überblick

Von 
Kai Plösser
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Ab 11. März ist die Mannheimer Innenstadt für den Durchgangsverkehr gesperrt. © Blüthner

Mannheim. Der Verkehrsversuch in Mannheim zur Sperrung des Durchgangsverkehrs in der Innenstadt startet ab Freitag, 11. März. Die neue Verkehrsführung in den Quadraten soll dabei nach und nach umgesetzt werden, teilte die Stadt am Montag mit. „Wir freuen uns, dass der Beschluss des Gemeinderats für den Verkehrsversuch nun endlich zum Leben erweckt wird. Nachdem neueste Zählungen gezeigt haben, dass durch die Fahrlachtunnelsperrung keine zusätzliche Verkehrsbelastung der Innenstadt eingetreten ist, können wir bereits vor seiner Öffnung starten“, sagte der für Stadtentwicklung und Verkehrsplanung zuständige Bürgermeister Ralf Eisenhauer. Betroffen von den Änderungen sind die Fressgasse, die Marktstraße und die Kunststraße. Die neue Verkehrsführung in der Innenstadt im Überblick:

Fressgasse

Am Freitag um 6 Uhr soll sich nach Angaben der Stadt die Schranke in der Fressgasse auf Höhe der Breiten Straße schließen. Zunächst wird die Fressgasse bis zum 20. März nicht nur für den Durchgangs-, sondern auch für den Lieferverkehr gesperrt sein. Grund dafür ist, dass in einem ersten Bauabschnitt bis zum 20. März eine neue Fußgängerzone von P1/Q1 bis E1/F1 auf einer Länge von rund 140 entsteht. Autofahrerinnen und Autofahrer sollten dann nur noch in die Fressgasse fahren, wenn sie zum Parkhaus Q6/Q7 oder R5 möchten oder Anlieger sind. Die Fressgasse in Richtung Ludwigshafen wird gesperrt und ist ab P1/Q1 Fußgängerzone. Während der Einrichtung der Fußgängerzone bleibt die Schranke geschlossen. Nach Fertigstellung des Bauabschnittes wird die Schranke von Montag bis Samstag für den Lieferverkehr der Gewerbebetriebe zu bestimmten Lieferzeiten geöffnet.

© Stadt Mannheim

Marktstraße

Die Marktstraße wird vom 21. März bis zum 3. April zwischen den Knotenpunkten F1/F2/E2 und E1/E2/D2 zur Fahrradstraße umgebaut. Motorisierte Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sollten dann nur noch in die die Marktstraße fahren, wenn diese zum Parkhaus K1 oder G1 möchten oder Anlieger sind, hieß es seitens der Stadtverwaltung. Wer Richtung Schloss fahren möchte, muss dem Luisenring weiter folgen.

Kunststraße

In der Kunststraße soll die Durchfahrt Richtung Wasserturm verhindert werden. Stattdessen kann der Verkehr künftig Richtung Schloss abfließen. Dazu sollen vom 4. bis 21. April in der Kurpfalzstraße Leitschwellen im Gleisbereich eingebaut werden. Autofahrende sollten laut Stadt dann nur noch in die Kunststraße fahren, wenn sie zum Parkhaus D5, D3 und den Garagen in C1/2 möchten oder Anlieger sind. Wer Richtung Wasserturm fahren möchte, der muss dem Parkring weiter folgen. Ab dem 22. April werden für Radfahrer und Radfahrerinnen zwei Verkehrsinseln zur Spuraufteilung in der Kunststraße in Höhe D1/C1 errichtet. Dadurch wird die Spur für Autofahrer verengt. Insgesamt werden alle baulichen Veränderungen bis zum 6. Mai abgeschlossen sein.

Parken

Im Zuge des Verkehrsversuchs wird auch das Parkleitsystem angepasst. Damit soll die Parkplatzsuche laut Stadt in der City erleichtert werden. Sämtliche Parkhäuser mit insgesamt 9.500 Parkplätzen sind während des gesamten Versuchszeitraums von zwölf Monaten erreichbar. Wer nur schnell etwas erledigen muss, profitiert nach Angaben der Stadt von einem vergünstigten Tarif für die ersten dreißig Minuten. In den Parkhäusern der Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH kostet die erste halbe Stunde zwischen 50 Cent und 1,20 Euro. Parkplätze für Behinderte oder mobilitätseingeschränkte Menschen bleiben von den Maßnahmen unberührt und sind nach wie vor nutzbar.

Bündnis will noch mehr

  • Der QuadRadEntscheid, nach eigenen Angaben eine Gruppe von Mannheimer Bürgerinnen und Bürgern, die sich für eine Mobilitätswende und für Veränderungen zugunsten einer umweltfreundlicheren Stadt einsetzt, plant zum Auftakt des Verkehrsversuchs einen Informationsstand an der Ecke Freßgasse/Breite Straße. Anzutreffen sind Mitglieder am Freitag, 11. März, von 13 bis 17 Uhr, und am Samstag, 12. März, von 11 bis 15 Uhr.
  • Die Initiative hat nach eigener Aussage konkrete Ziele entwickelt, deren Realisierung eine klimaneutralere Stadt ermögliche, mit Platz für Fußgänger und Radfahrerinnen. Man werde Lösungsvorschläge aufzeigen, um Mobilität mit Umweltbewusstsein zu verbinden. Der Verkehrsversuch stelle eine erste Verbesserung der Verkehrssituation dar. Es gehe aber einiges mehr, um die Aufenthaltsqualität, das Leben und Arbeiten in Mannheim für alle zu verbessern, so das Bündnis. 

Die Stadt lädt am Freitag, 11. März, und Samstag, 12. März, zu einem Eröffnungsevent ein. Bürgermeister Ralf Eisenhauer wird dazu am Freitag um 11 Uhr die neue Fußgängerzone zwischen P1/Q1 und E1/F1 eröffnen. „Von der neuen Innenstadt werden Fußgänger, Radfahrende und Autofahrende gleichermaßen profitieren. Die Erreichbarkeit der Innenstadt wird sich erhöhen und die Aufenthaltsqualität sich verbessern, wenn der Durchfahrtsverkehr aus der Stadt herausgehalten wird“, ist sich Eisenhauer sicher.

Das Stadtmarketing hat für beide Tage ein Rahmenprogramm erstellt. Von 11 bis etwa 18 Uhr wird es jeweils unter der geltenden Corona-Verordnung ein musikalisches Programm und ein kleines gastronomisches Angebot geben. „Weitere Aktionen sollen über die Dauer des Verkehrsversuchs den öffentlichen Raum aufwerten und die Innenstadt zu einem Ort machen, in der man sich gerne länger aufhalten möchte“, sagte Karmen Strahonja, Geschäftsführerin der Stadtmarketing Mannheim GmbH.

Redaktion

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