Die Mannheimer SPD hat erstmals ihren Integrationspreis vergeben. Die baden-württembergische Ministerin Bilkay Öney verlieh die Auszeichnung gestern Abend an das Interkulturelle Bildungszentrum "ikubiz" als Institution und an Philipp Kohl, den Regisseur des Kult-Films "Transnationalmannschaft", als Person. Der Preis ist nach dem 2009 verstorbenen Aydin Aksünger benannt, der "mit seinem Einsatz für Integration einen großen Beitrag in der Quadratestadt und für die Mannheimer SPD geleistet hat", so Petar Drakul, der stellvertretende Kreisvorsitzende. Es gebe viele Menschen und Institutionen, die sich so engagieren - und dafür habe die SPD diesen Preis geschaffen, der nun alle zwei Jahre vergeben werden soll.
Auch die Ministerin würdigte beim Festakt im Kulturhaus RomnoKher der Sinti und Roma den Namensgeber Aydin Aksünger, den Arbeiter beim Benz, den Gewerkschaftler, Fotograf und Künstler: "Er hat viel für das Zusammenleben in der Stadt getan." Allzu früh sei er leider mit 45 Jahren verstorben. Aydin habe sich auch immer im "ikubiz" engagiert, erinnerte Geschäftsführerin Elvira Stegnos. Gerne nahm sie deshalb den Preis aus der Hand von Bilkay Öney entgegen. Die Auszeichnung sei eine Ehre für die vielen Menschen, die hinter "ikubiz" stehen. Das Bildungszentrum zeichne sich durch eine hohe Qualität aus, so die Ministerin, und hob als Beispiel den Ausbildungsverbund hervor, in dem sich rund 150 Betriebe engagieren. "So wird vielen jungen Menschen geholfen, die sonst Schwierigkeiten haben, einen Ausbildungsplatz zu finden", betonte Öney. "Ikubiz" sei dabei experimentierfreudig, unkonventionell und handle mit hoher interkultureller Kompetenz. "Integration durch Bildung, das ist unser Auftrag", erklärte Elvira Stegnos. So wolle man Brücken bauen. "Integration schaffen wir aber nur gemeinsam," so die Aufforderung der "ikubiz"-Geschäftsführerin.
So ist sicher auch Kohls Film "Transnationalmannschaft" während der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 entstanden. Und deshalb dankte der Regisseur am Freitagabend besonders den Protagonisten, "den Leuten aus dem Jungbusch und der Filsbach". Diesen Menschen hab er ein Gesicht geben wollen. "Ein beeindruckender Heimatfilm, eine filmische Liebeserklärung an Mannheim", würdigte Bilkay Öney das Werk über das Zusammenspiel unterschiedlicher Nationalitäten in den beiden Stadtquartieren.
"Ja, es war schwer, die Preisträger aus einer großen Anzahl von Menschen herauszuwählen", berichtete Pantelis Nikitopoulos aus der SPD-Jury. Es habe ihn aber hoffnungsvoll gestimmt, dass in Mannheim so viele Institutionen und Personen existieren, die sich um die Integration verdient gemacht haben.
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