Die SPD Frauen kritisieren die Forderung der Mannheimer Liste (ML) scharf, in der Stadtverwaltung die Verwendung geschlechtergerechter Sprache abzuschaffen. „Das ist Verbotspolitik von Rechts – also genau das, was der Linken immer vorgeworfen wird”, sagte Marie-Luise Stallecker, Vorsitzende der SPD Frauen, laut einer Mitteilung von Donnerstag. Die Anti-Gendern-Rhetorik sei ein beliebtes Mittel, berechtigte gleichstellungspolitische Forderungen zu diskreditieren.
ML beklagt zerstörte Plakate
„Anstatt Schaufensteranträge zu stellen, gilt es, Strukturen zu mehr Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Gemeinderat zu schaffen, um mehr Frauen für die Kommunalpolitik zu gewinnen”, so Nazan Kapan, stellvertretende Vorsitzende der SPD Frauen Mannheim. „Es wundert nicht, dass eine populistische Aussage von einer Fraktion kommt, die es nichtmal schafft, ausreichend Frauen für ihre Gemeinderatsliste und Fraktion zu gewinnen“, so die promovierte Sprachwissenschaftlerin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion, Melanie Seidenglanz. „Als Sprachwissenschaftlerin habe ich zu Mechanismen der Ausgrenzung geforscht. Gerne sende ich den Herren mal ein paar Publikationen zu.“
Die ML beklagte ihrerseits in einer Mitteilung, dass einige der Plakate zerstört worden seien, die für die Aktion zum Thema Gendern in der Stadt angebracht wurden. „Die Fraktion ist enttäuscht, dass einige wenige Mitmenschen keinen Respekt vor solchen Plakaten haben und diese respektieren, obwohl sie eine abweichende Meinung zu diesem Thema haben“, erklärte ML-Fraktionsgeschäftsführer Hartmut Beck. Das zeigt nach seinen Worten, dass bei diesen Menschen kein Demokratieverständnis vorhanden sei und Andersdenkende wohl nicht akzeptiert werden könnten.
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