Heizen

SPD-Abgeordnete stellen Antrag: Erdgas-Aus wird Thema im Landtag

Bis 2035 soll das Erdgasnetz in Mannheim abgeschaltet werden. Kritiker warnen vor wirtschaftlichen Folgen für 20.000 Haushalte. Der Landtag prüft die Pläne der MVV und Alternativen

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Die MVV will bis 2035 die Gaslieferung einstellen. © Manfred Rinderspacher

Mannheim. Die bis 2035 geplante Stilllegung des Erdgas-Verteilnetzes in Mannheim wird auch den Landtag beschäftigen. Wie die beiden Mannheimer SPD-Abgeordneten Boris Weirauch und Stefan Fulst-Blei mitteilten, haben sie im Parlament eine entsprechende Anfrage an die Landesregierung eingebracht. Gemeinsam mit weiteren Parteikollegen wollen sie so unter anderem in Erfahrung bringen, welche zeitlichen Vorgaben die EU-Gasbinnenmarkt-Richtlinie setzt, von welchen Plänen in anderen baden-württembergischen Kommunen die grün-schwarze Landesregierung weiß und wie viele Haushalte in Mannheim, der Rhein-Neckar-Region sowie in anderen Landesteilen vermutlich mit wirtschaftlichen Einbußen zu rechnen hätten.

„Die unvermittelte Ankündigung der MVV, über 20 000 Mannheimer Haushalten bis 2035 den Gashahn abzudrehen, sorgt zurecht für Ärger in der Bevölkerung“, erklärte Weirauch in der Mitteilung. „Eine Energie- und Wärmewende mit der Brechstange ist zum Scheitern verurteilt. Wir lassen prüfen, ob und inwiefern eine Stilllegung des Gasnetzes im Jahre 2035 überhaupt rechtlich zulässig wären.“

Zugleich forderte er Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) als MVV-Aufsichtsratsvorsitzenden auf: „Auch wenn die fossile Energieversorgung mittelfristig nicht mehr wettbewerbsfähig sein wird, kann über eine Stilllegung nur dann geredet werden, wenn allen Gaskundinnen und Gaskunden eine sinnvolle, förderfähige und bezahlbare Alternative zum Erdgas zur Verfügung steht.“ Specht hat bereits versprochen, „dass auch zukünftig im ganzen Stadtgebiet bezahlbare und zuverlässige Wärmequellen verfügbar sind“. 

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