Mannheim. Der Winter 2010: Die Söhne Mannheims spielen in Obertauern bei -20 Grad Celsius das vermutlich kälteste Konzert ihrer Karriere – und bleiben mit einem unvergesslichen Auftakt zur Eröffnung der Ski-Saison des Schmuckstücks in den österreichischen Alpen derart prägend in Erinnerung, dass man sich mehr als ein Jahrzehnt später noch nach ihnen sehnt. Nicht umsonst ist Mario Siedler, Chef des Tourismusverbandes von Obertauern, im Mannheimer Modehaus Engelhorn des Lobes voll für die Formation aus der Quadratestadt.
Da mögen sonst schon die Beatles und zahllose weitere Musik-Größen den Schnee des beliebten Ortes unsicher gemacht haben: Die Verbindung zu Mannheim blieb – und wird nun auch reaktiviert. Denn die Liebhaber des deutschen Vollblut-Pop müssen sich nur noch bis zum 2. Dezember gedulden, bis das traditionelle Ski-Opening wieder über die Bühne gehen und neben Sarah Connor auch die Jungs aus den Quadraten vor einer Zahl erlesener Gäste auftreten werden. Dann endlich auch wieder in der hinlänglich bekannten Großbesetzung von einem Dutzend Musikern auf ausladender Bühne. Als Vorgeschmack gab es die Söhne nun schon einmal ganz intim, in der „Piano“-Variation.
Set von nur fünf Liedern
Als Idee in der Corona-Zeit mit Auflagen wie Abstandsgeboten und Hygienemaßnahmen geboren, setzen die Söhne Mannheims den Gedanken der reduzierten Akustik-Band nun konsequent fort – und geben im Sporthaus des Traditionsmodehauses an den Kapuzinerplanken zumindest schon einmal einen Einblick auf das, was die Anhänger der Formation in Österreich, aber auch bei einer kommenden Tour in kleiner Besetzung wohl erwarten wird. Zwar fällt die Rückkehr auf heimischem Boden mit einem kurzen Set von zunächst nur fünf Songs sehr pointiert aus. Doch spüren die Fans auch so, dass Keyboarder Florian Sitzmann, die Sänger Dominic Sanz, Karim Amun und Michael Klima sowie der Rapper Metaphysics auch ohne Strom und epische Beats ganz hervorragend klingen können.
Bereits der Auftakt zu „Das hat die Welt noch nicht gesehen“ verkörpert ganz viel von dem „Söhne“-Zauber der Gold- und Platin-Zeiten – aber auch der Allzeit-Klassiker „Und wenn ein Lied“ wird ebenso begeistert wie intensiv gefeiert. Erstaunlich dabei, dass selbst die neue Single „Mut“ stimmungstechnisch mit Altbewährtem konstant mithalten kann. Mit motivierender Kraft und hoffnungsstarken Zeilen wie „Wir schaffen uns Mut / Auch, wenn die Welt sich nicht mehr dreht / Alles wird gut!“ wird aus den Reihen, die sich präzise und schnell füllen, im Takt geklatscht, geschwärmt – und auch gefilmt.
Hoffen auf Auftritte mit Sarah Connor
Für Sänger Karim Amun eine ganz und gar neue, wenn auch nicht weniger reizvolle Aufgabe. Im Gespräch mit dieser Redaktion stellt der Vokalist klar: „Für uns als Sänger ist die Piano-Besetzung Traum und Herausforderung gleichzeitig. Auf der einen Seite haben wir viel mehr Raum, können gestalten und prägen – auf der anderen Seite hast du natürlich auch keinen fetten Bandsound, hinter dem du dich verstecken kannst. Das heißt: Wir sind ganz nah dran und dürfen uns doch keinen Fehler erlauben. Es bleibt immer spannend.“ Beim ersten Söhne Mannheims-Gig 2010 war Amun damals zwar noch nicht dabei, freut sich aber mit einem Blick in die Ferne schon jetzt auf „ein sicher gigantisches Erlebnis“, bei dem man hoffentlich auch die Gelegenheit haben werde, den ein oder anderen Song mit Sarah Connor gemeinsam zu performen.
Und als wäre das nicht schon Ankündigung genug, verrät der Sänger dem „MM“ gleichzeitig auch noch, dass das kommende Album der Söhne für 2023 fest im Blick ist. „Vor den Sommerferien“, so Amun, „aber mehr darf ich leider noch nicht verraten“, wie er augenzwinkernd ergänzt.
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