Mannheim. Gelungene, actionreich packende Science-Fiction liefert die Geschichte „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ allemal. Das erwartet man auch von sommerlicher Unterhaltung auf der großen Leinwand im Cineplex. So war es wenig verwunderlich, dass sich vor allem eingefleischte Fans der Jurassic-Park-Serie in den gemütlichen Sitzen des Kinos fanden, die allerdings völlig unbeeindruckt von Schwächen des Filmes das Geschehen verfolgten. „Das war spannendes Kino, allerdings sahen die Dinosaurier nicht so schrecklich aus, wie gewohnt“, kritisierte ein Filmbesucher aus Ludwigshafen am Ende.
Ab Oktober gibt es in den Reiss-Engelhorn-Museen (REM) eine Sonderausstellung über die einstigen Urzeit-Herrscher, weshalb sich Kino und Museum zusammengetan haben, um den Film als Weltpremiere zu zeigen. Markus, Nina und Marco waren zweifellos an ihren T-Shirts als Fans der Serie zu erkennen. „Die Filme sind doch schon Kult. Daher interessieren vor allem die Technik und die Action“, fassen sie ihre Gedanken zusammen.
Dass sich unter den Besuchern ein entspannter OB Christian Specht fand, sei nur am Rande erwähnt. Er erklärte launig im Interview mit dem Südwestrundfunk, dass sich die Mannheimer ja nun endlich einmal auf die Suche nach dem berühmten „Spechtosaurus“ begeben könnten, der die Urzeit doch wohl überlebt habe.
REM zeigen Saurier-Ausstellung ab Oktober
Michelle und Leon wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen: „Wohl von meinem Bruder infiziert, habe ich alle Filme gesehen und wenn man schon die Gelegenheit hat, dies hier zu erleben, da muss man einfach dabei sein.“ Wer wollte, konnte sogar einen von der Winzergenossenschaft Schriesheim eigens kreierten Wein „Vinosaurus“, einen Grauburgunder, versuchen und sich so auf einen gemütlichen Abend, der genau eine Minute nach Mitternacht begann, einstimmen. Helen Heberer wollte sich als Mitglied des Stiftungsrates von dem Film einfach überraschen lassen, zumal der an einem Ort gezeigt wurde, der für Mannheim dank Klimaanlage als kühl eingestuft werden konnte. Die zwei jungen Besucher Anna-Lena und Yannick fanden es echt cool, zu der Uhrzeit noch unterwegs zu sein und sich eine solche Geschichte anzuschauen. Am Ende waren auch sie begeistert.
Wilfried Rosendahl, der Leiter der REM, betonte in seiner Einleitung, dass in dem Film die Wissenschaft weniger bedeutend sei, sondern dass es eher um Unterhaltung und Gänsehautfeeling gehe. Seit seiner ersten Begegnung mit Sauriern im Jahre 1993 in Essen habe sich an seiner Faszination für diese Urweltriesen nichts geändert, so der studierte Paläontologe.
Ab dem 12. Oktober zeigen die REM den wissenschaftlichen Teil der Geschichte. Die Ausstellung zeigt dann Funde aus der ganzen Welt und besonders Entdeckungen aus Mannheim, dem Odenwald und Rheinland-Pfalz. Erstmals kehrt ein fast schon sensationell zu nennender Schatz aus dem Naturalienkabinett von Kurfürst Carl Theodor zurück. Dabei handelt es sich um den weltweit ersten beschriebenen Fund eines Flugsauriers, der aus dem 19. Jahrhundert stammt. Der wird in Mannheim ausgestellt.
Abenteuer auf einer von Dinos bewohnten Insel
Noch einmal zum Film zurück: Das Angebot, das Zora Bennett (Scarlett Johansson), die sich auf die Missionen auch abseits des Gesetzes spezialisiert hat, von Martin Krebs (Rupert Friend) erhält, klingt zu verlockend, um es abzulehnen. Für eine hohe Summe soll sie eine Expedition auf eine abgelegene Insel führen, wo der Paläontologe Dr. Loomis (Jonathan Bailey) Proben von Dinosauriern nehmen soll, mit deren Hilfe sich neue Medikamente gegen Herzkrankheiten entwickeln lassen, die das Leben der Menschen verlängert. Das Betreten der Insel ist allerdings strengstens untersagt, weshalb Bennett die Hilfe ihres ehemaligen Kollegen Duncan Kincaid (Mahershala Ali) sowie seines Teams in Anspruch nimmt.
Noch bevor sie die unbekannte Insel am Äquator erreichen, erhalten sie einen Notruf von der Familie von Reuben Delgado (Manuel Garcia-Rulfo), dessen Segelboot nach einem Dinosaurier-Angriff gekentert ist. Er, seine Töchter Teresa (Luna Blaise) und Isabella (Audrina Miranda) sowie Teresas kiffender Freund Xavier (David Iacono) stranden jedoch wenig später wie Bennett, Krebs, Loomis und Kincaid auf der nahe gelegenen Insel, auf der in einer Forschungseinrichtung nicht nur Dinosaurier gezüchtet wurden. Für ihre einzige Chance auf Rettung, müssen sie tief in die Insel vordringen, auf der alles viel größer und gefährlicher ist, als sie sich alle vorstellen können.
Manche Effekte sind allerdings einfach schade. Dabei fiebert der Zuschauer vor allem mit der Familie, die von ihrem sinkenden Boot gerettet wurde. Ihr Kampf ums Überleben ist spürbar packender als das der anderen Beteiligten, komische Momente eingeschlossen. Zum Schluss ist „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ nicht viel mehr als ein Monsterfilm mit Geschöpfen, die lediglich eine gewisse Ähnlichkeit mit Dinosauriern aufweisen. Da kommt die Kritik des Besuchers aus Ludwigshafen doch gut an, der meinte: „Die Dinosaurier waren in dem Film einfach viel zu lieb dargestellt.“
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