Mannheim. Der Sommer scheint eine Pause zu machen, Regen sorgt am Samstagnachmittag für herbstliche Atmosphäre. Doch auf dem Gelände des „Mannheimer Morgen“ herrscht trotzdem Urlaubsstimmung. Beim Lateinamerikanischen Wochenende, mit dem die O&M Event Gastro GmbH zum sechsten Mal in der Quadratestadt gastiert, ist Lebensfreude angesagt. Neun Foodtrucks locken mit Köstlichkeiten aus Südamerika und Spanien. Zudem bringt lateinamerikanische Livemusik von Sänger Ney Portales und Latin-Party mit DJ Andrés mitreißende Unterhaltung.
Für das dreitägige Kulturfestival ist der Veranstaltungsort eine Rückkehr zum Ursprung: Bei der Mannheimer Premiere 2021 fand das Event zweimal in der Dudenstraße statt, bevor es an den Alten Meßplatz wechselte. Projektleiterin Claudia Luna weiß die Location in Wohlgelegen zu schätzen. „Es ist schön, mit den Bäumen“, sagt sie. Außerdem sei es hier familiärer.
Annika und Yara aus Heidelberg erfrischen sich mit einer Limonade. „Wir sind mit unserer Spanisch-Lehrerin hier“, erzählt die 18-jährige Annika. „Die Tacos und Papas Rellenas waren sehr gut.“ Yara ist ebenfalls von den Spezialitäten begeistert. „Es ist cool, mal etwas Neues auszuprobieren.“
Gabriela ist mit ihrer Tochter Valeria sowie ihrer Nachbarin Olga und deren Tochter auf der Veranstaltung. „Trotz des Regens ist die Stimmung gut“, sagt die Ludwigshafenerin. Olga gefällt die Vielfalt des Events. Bei den Frauen kommen neben der mitreißenden Musik auch die Leckereien an. Als gebürtige Mexikanerin ist Gabriela damit bestens vertraut. „Das Essen ist gut“, lobt sie. Nach den Tacos gibt es bei ihr Churros als Nachtisch. Die kredenzt Stefan Bulacea von der „Churros Manufaktur“. Die Süßigkeit schmeckt luftig-leicht. Er legt Wert auf hochwertige Zutaten, erklärt er, während er die knusprigen Teigstangen in einer Zimt-Zucker-Mischung wälzt. „Ich esse sie selbst gern.“
Bunte Tanzgruppen nehmen das Publikum mit auf die Reise
Inzwischen hat es aufgehört zu regnen. Elvan und Jorgo, die zum ersten Mal hier sind, sind neugierig. „Ich freue mich aufs Zumba“, sagt die Ludwigshafenerin. Jorgo fügt lächelnd hinzu: „Und ich mich aufs Essen.“
Folklore-Tänze aus Chile, Peru und Venezuela auf und vor der Bühne nehmen die Besucher mit ins sonnige Südamerika. Die Tänzerinnen der Gruppe Sonrisa Boliviana bereiten sich auf ihre Show vor. Bei der Mannheimer Tanzgruppe stehen Menschen aus verschiedenen Ländern auf der Bühne, erzählt Verena, die aus Bolivien stammt. Man sei offen für weitere Mitglieder. Das Besondere ihrer Darbietungen sei, dass die Musik mal langsam und elegant, dann wieder temperamentvoll sei. Außerdem wechseln sie für jeden Tanz ihre prächtigen Kostüme. Im Anschluss verzaubern die kolumbianischen Tänzerinnen mit Grazie und Rhythmusgefühl.
Für Bewegung sorgt Zumba-Trainerin Verónica Pantalone. Mit feurigen Rhythmen und Hits wie „Despechá“ von Rosalía bringt sie die gut gelaunte Menge zum Mittanzen. Auch die jüngsten Besucher haben Spaß. Melissa Becker von „La Casita“ schminkt die Kinder. „Der Renner ist die Krone auf der Stirn“, erzählt sie, während sie den Pinsel in lila Farbe taucht. Auf der Bühne lockt eine Piñata, auf die die Kinder mit viel Kraft einschlagen, bis sie mit kleinen Schätzen belohnt werden.
Die Kunsthandwerkstände laden zum Bummeln ein. Kela Monroy-Martens verkauft etwa Taschen, Hüte und Ohrringe aus Kolumbien, nebenan bietet Rita Panduro Kleidung, Körbe oder Haarschmuck. „Die Stoffe kommen aus Peru, und ich nähe damit in Ludwigshafen“, sagt sie. Lida Suntinger aus Stuttgart sorgt mit farbenfroher folkloristischer Mode aus Ecuador und Kolumbien für gute Laune. Filigranen Schmuck und Keramik bietet die Firma Xooch Mexiko. Sonja und ihr fünfjähriger Sohn Noah begutachten die Exponate. Die Mannheimerin ist in Brasilien geboren und hat dort die ersten zehn Jahre ihres Lebens verbracht. „Ich möchte Noah hier die brasilianischen Traditionen näherbringen“, sagt sie.
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