Das Innovationsfestival Innomake hat vom 24. bis 26. Oktober gezeigt, wie Mannheim mit der urbanen Transformation umgeht. Ein Symposium im Port 25 war Höhepunkt und Abschluss des vierten Mannheimer Innomake-Festivals, organisiert von Stadtmarketing Mannheim und Next Mannheim.
Unter dem Motto „Die gesunde und mobile Gesellschaft in einer nachhaltigen Stadt“ diskutierte der ehemalige Leistungssportler, Autor und Wirtschaftsphilosoph Anders Indset mit Oberbürgermeister Peter Kurz und anderen Experten, wie urbane Zukunft nachhaltig gestaltet werden kann. „Innomake ist eine Plattform für Innovationen in Mannheim“, erklärte Kurz. „Doch innovativ ist nicht nur durchdenken, sondern auch vorantreiben, damit unter Beteiligung von Bürgerschaft, Unternehmen und Experten etwas Neues entsteht.“
Die letzten 20 Jahre seien „verpennt“ worden, bedauerte er. Man müsse die Akteure mobilisieren und auf ein Ziel ausrichten. „Wegen Ressourcenknappheit sind eine Mobilitätswende und Kreislaufwirtschaft notwendig, aber nicht Wachstum gegen Ressourcen, wir werden beide brauchen.“ Als bekennender „Fan von Urbanität“ sah Kurz aber auch die „Gefahr einer Spaltung von Stadt und Land“. Hilfreich könne es sein, „urbane Züge auch in den ländlichen Raum zu bringen“.
„Darf nicht bei Ideen bleiben“
Dem widersprach Indset und sprach sich gegen eine „Kunst, Recht zu haben“ aus: „Wir brauchen die Kunst, Unrecht zu haben, um zu lernen, es könnte ja sein, dass ein anderer bessere Ideen hat als ich.“ Wichtig sei es, Probleme zu beschreiben, beispielsweise ein antisoziales Unternehmen. Dann sei man in der Lage, etwas zu tun. Mit einer Lesung aus seinem Buch „Das infizierte Denken“ forderte er das Publikum auf, „Handlungshelden“ zu werden.
In einer zweiten Diskussionsrunde wurde noch einmal deutlich, dass die Veranstaltung eine Plattform für Innovationen ist. Ein „Highlight“ für Karmen Strahonja (Stadtmarketing) war die Eröffnung des „Future Raums“: „Es geht um zukunftsfähige Innenstadt und Stadtteile, um Themen, die wir angedockt haben, stärker in die Breite zu bringen.“
Christian Sommer (Next Mannheim) lobte die Vielfalt und Bandbreite der Veranstaltung. „Doch es darf nicht nur bei den Ideen bleiben, sie müssen auch umgesetzt werden“, forderte er. Next Mannheim mit 300 Start-ups leiste dabei Hilfestellung. Manager Volker Proffen (Südzucker AG) betonte, sein Unternehmen habe nicht die letzten 20 Jahre verpennt. Unter dem Motto „lebenswert und gesund“, trage das fast 100-jährige Unternehmen mit 20 000 Mitarbeitern zur Nachhaltigkeit auf der Welt bei – seit einem Jahr beispielsweise mit der neuen Strategie, Proteine auf Pflanzenbasis herzustellen.
Eine echte Innovation präsentierte Tobias Reith von der Inter Versicherungsgruppe mit dem Start der App „Mannheim on Move“. „Als Anreiz, sich beispielsweise durch Begegnungen mit der Nachbarschaft in Bewegung zu bringen.“ Für musikalische Akzente sorgte die Sängerin, Songwriterin und Gitarristin listentojules.
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