Im Grundsatz ist es bereits beschlossene Sache. Dass auf Spinelli ein zentraler Betriebshof der Stadt für Grünflächen entstehen soll, hat der Gemeinderat schon Ende 2020 mit grün-rot-roter Mehrheit entschieden. Jetzt nimmt das Ganze konkrete Form an. Die lokalpolitischen Gremien sollen im November auch der Entwurfsplanung eines Architektenbüros grünes Licht geben. Die vor zwei Jahren auf rund 40 Millionen Euro veranschlagten Kosten werden nun indes bereits auf fast 70 Millionen taxiert. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Projekt.
Was soll da auf Spinelli gebaut werden und warum?
Bisher sind die städtischen Betriebshöfe für Grünflächen an vier Standorten verteilt und großteils marode. Daher soll ein zentraler Neubau auf Spinelli entstehen, wo es nach der Buga ja eine frei zugängliche Parkanlage bleibt. Mögliche andere Standorte hätten sich als weniger geeignet erwiesen, so die Verwaltung.
Welche Gebäude sind da wo genau vorgesehen?
An der Talstraße soll ein viergeschossiges Verwaltungsgebäude entstehen, an das sich Werkstätten, eine Waschhalle und Fahrzeugabstellplätze anschließen.
Wann soll es losgehen und wie sieht es mit den Kosten aus?
Der Baubeginn ist für Mitte 2024 vorgesehen, bis Anfang 2027 soll alles fertig sein. Als Kosten waren vor zwei Jahren rund 40 Millionen Euro vorgesehen, mittlerweile sind es mehr als 68 Millionen. Zur Begründung wird auf den starken allgemeinen Anstieg der Baukosten verwiesen, zudem erfordere der Klimaschutz einige zusätzliche Investitionen.
Wie will die Stadt das Projekt finanzieren?
Vorgesehen ist, dass die städtische Tochtergesellschaft GBG den Betriebshof baut und der Eigenbetrieb Stadtraumservice, auch für die Grünflächen zuständig, ihn für jährlich rund drei Millionen Euro von ihr mietet. Auch dafür soll der Gemeinderat nun grünes Licht geben. In der Kalkulation sind zudem Erlöse durch die Aufgabe der bisherigen Betriebshof-Standorte enthalten. Diese seien so marode, dass das Projekt in der Beschlussvorlage der Verwaltung als alternativlos bezeichnet wird. Überdies entstehe ein Leuchtturm in Sachen Klimaneutralität.
Passt das Ganze in die Landschaft und wie umweltfreundlich ist es?
Der Betriebshof füge sich landschaftsgestalterisch prima ins Buga-Konzept ein, heißt es von den Verantwortlichen. Beim Hauptgebäude dient das Untergeschoss als Sockel für die Holz-Verbund-Konstruktion, der Hofbereich mit den Werkstätten soll um 1,70 Meter ins Erdreich abgesenkt werden. Unter anderem mit Photovoltaik und Wärmepumpen wird 100-prozentige Klimaneutralität versprochen. Die rund 220 Beschäftigten sollen möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, der Fuhrpark für die Dienstfahrten zu den Grünflächen im Stadtgebiet soll nach und nach voll auf Elektromobilität umgestellt werden. Zudem würden alle Betriebsfahrzeuge unter dem begrünten Böschungsrand untergebracht.
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Was ist mit Lärmschutz für die Anwohner?
Hier wird ebenfalls auf die geräuscharme E-Mobilität verwiesen. Auch soll das Hauptgebäude nach Feudenheim hin für Schall- und Sichtschutz sorgen. Die Frischluftversorgung sei über die abgesenkten Liegenschaften gewahrt.
Wie geht es mit dem Projekt im Gemeinderat weiter?
Am nächsten Dienstag wird in den Ausschüssen für Umwelt und technische Eigenbetriebe darüber beraten und abgestimmt. Endgültig grünes Licht geben muss dann noch am 17. November der Gemeinderat.
Ist mit einer erneuten Zustimmung zu rechnen?
An den grundsätzlichen Haltungen – Grüne, SPD und Linke dafür, CDU, Mannheimer Liste, FDP und AfD dagegen – dürfte sich nichts geändert haben. Insofern wäre eine Mehrheit dafür unverändert da. Änderungswünsche sind indes immer denkbar.
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