Mannheim. Die Nachricht von den lebensbedrohlichen Schüssen auf einen 39-Jährigen in einem Kiosk im Mannheimer Quadrat G7 hatte sich noch gar nicht herumgesprochen. Eine Auswirkung davon konnten viele Passanten aber bereits sehen, noch ehe die Tat bekannt war. Der Rettungshubschrauber Christoph 53 landete kurz nach 19 Uhr direkt am Wasserturm. Später hieß es, er habe einen Notarzt eingeflogen. Aber warum kam der mitten in der Stadt nicht mit dem Auto? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Warum kam der Notarzt mit dem Hubschrauber und nicht mit dem Auto?
Der Notarzt kam mit dem Auto – der Hubschrauber und seine Besatzung wurden allerdings noch zusätzlich angefordert, wie Christoph Scherer, der Geschäftsführer der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz in Mannheim erklärt.
Neben einem Rettungswagen (besetzt mit einem Notfallsanitäter und einem Rettungssanitäter) wurde am Samstag auch ein Notarzt-Auto (besetzt mit einem Notarzt und einem Notfallsanitäter) zum Kiosk in G7 beordert. In Mannheim sind Notarzt-Autos an vier Orten stationiert: am Theresienkrankenhaus, an der Hauptfeuerwache, in Käfertal und in Friedrichsfeld.
Warum musste dann noch der am Flughafen stationierte Rettungshubschrauber kommen?
Den schickte die Leitstelle zusätzlich hin – wegen der mutmaßlich schweren Verletzungen des Opfers, so Scherer. Der Hubschrauber Christoph 53 – neben einem oder zwei Piloten ebenfalls besetzt mit Notarzt und Notfallsanitäter – hat notfallmedizinisch erfahreneres Personal und ist vor allem materialmäßig besser ausgestattet als ein normales Notarzt-Auto. Zum Beispiel hat Christoph 53 laut Scherer Blutprodukte und die für eine Transfusion notwendige Ausrüstung an Bord.
Kann der Hubschrauber landen, wo er möchte?
Anders als im ländlichen Bereich ist eine Landung in der Mannheimer Innenstadt nicht so einfach. Laut Scherer gibt es von Leitstelle, DRF Luftrettung und Polizei vorgesehene Landebereiche. Dazu zählen neben dem Bereich am Wasserturm zum Beispiel der Ehrenhof des Schlosses, aber auch der Markt- oder der Alte Meßplatz.
„Die Entscheidung, wo gelandet wird, trifft der Pilot“, sagt Scherer. Die Polizei werde vorab informiert, sichere den Landebereich ab und bringe die Hubschrauberbesatzung und ihr Material dann per Streifenwagen an den Unglücksort. So lief das auch am Samstag.
Wie wird der Verletze dann ins Krankenhaus gebracht?
Wichtig ist, dass die Person möglichst schnell in eine Klinik kommt, erklärt der Leitstellen-Chef. Im innerstädtischen Bereich geht das am besten mit dem Rettungswagen – wie am Samstag mit dem Opfer aus dem Kiosk. Bei einem Unglück in größerer Entfernung von einem Krankenhaus sei der Hubschrauber dagegen oft schneller. Das 39-jährige Opfer aus dem Kiosk konnte durch eine Notoperation gerettet werden. Der Gesundheitszustand des Mannes sei weiterhin stabil, hieß es am Mittwoch.
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