Kriminalität

Schüsse im Mannheimer Corner Kiosk: Täter weiter flüchtig, viele Fragen offen

Vor einer Woche wurde im Mannheimer Corner Kiosk in G7 ein Mann von mehreren Schüssen verletzt. Wie ist der aktuelle Stand der Ermittlungen?

Von 
Florian Karlein
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Auch Tage nach der Tat ist der Corner Kiosk verrammelt. Die Sonnenschirme und die Ballons von der Eröffnung am vergangenen Samstag sind noch zu sehen. © Florian Karlein

Mannheim. Eine Woche ist es an diesem Samstag her, dass im Mannheimer Corner Kiosk in G7,2 ein Mann angeschossen und dabei schwer verletzt wurde. Viele Fragen rund um das Verbrechen sind noch offen. Der „MM“ versucht, die wichtigsten zu beantworten.

Ist der Täter noch auf der Flucht und was ist über ihn bekannt?

Davon ist zumindest auszugehen. Denn die Polizei beantwortet Fragen zum Täter und dessen Aufenthaltsort nicht. Man könne, so eine Sprecherin, keine Informationen geben, „um die Ermittlungen nicht zu gefährden“. Damit bleiben bislang Fragen zu einem möglichen Motiv des Täters genauso offen wie die, ob die Tatwaffe gefunden wurde. Wie der Täter entkommen konnte und ob er Komplizen hatte, ist auch unbeantwortet. Beschrieben wird der Mann als etwa 30 Jahre alt, 1,80 Meter groß und mit Dreitagebart.

Wie geht es dem Opfer?

„Ich kann Ihnen mitteilen, dass sich der 39-Jährige gesundheitlich weiterhin in einem stabilen Zustand befindet“, so die Sprecherin des Mannheimer Polizeipräsidiums. Darüber hinaus mache sie aus Gründen des Opferschutzes keine weiteren Angaben. Der 39-Jährige wurde am vergangenen Samstagabend gegen 19 Uhr von mehreren Schüssen schwer verletzt und musste notoperiert werden. Offen lässt die Polizei die Frage, ob das Opfer vernommen wurde und die Vernehmung neue Erkenntnisse brachte.

Könnte es sich bei dem Verbrechen um Bandenkriminalität handeln?

Das ist eines der Gerüchte, das man in der Stadt derzeit immer mal wieder hört. Allerdings äußert sich die Polizei dazu nicht. Das gilt auch für die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen der Tat und einem Autoraub am Samstagmorgen am Theodor-Kutzer-Ufer gibt. Der Vorfall ereignete sich am Tag der Neueröffnung des Corner Kiosks. Ob die Tat im Zusammenhang mit der Neueröffnung steht oder ob der Zeitpunkt Zufall war, das sagt die Polizei nicht.

Ist es normal, dass bei Fahndungen zum Teil schwer bewaffnete Polizisten auf der Konrad-Adenauer-Brücke kontrollieren?

Pauschal lasse sich diese Frage nicht beantworten, weil die „Intensität der Maßnahme und der Einsatz polizeilicher Mittel sich nach der Schwere der Tat und den Tatumständen“ richte. Generell aber werde, so die Polizeisprecherin, bei Straftaten eine Sofortfahndung eingeleitet, wenn eine Person flüchtig ist. Weitere Details zur Durchführung von Fahndungsmaßnahmen gibt sie „aufgrund polizeitaktischer Belange“ nicht preis. Die Sprecherin sagt: „Die Kriminalpolizei arbeitet mit Hochdruck an dem Fall, um die Hintergründe und Details zur Tat zu ermitteln.“

Besteht derzeit noch eine Gefahr für die Bevölkerung?

Hinweise auf eine Bedrohung der Bevölkerung oder der Anwohnerinnen und Anwohner liegen nach bisherigen Erkenntnissen nicht vor, heißt es von der Polizei.

Reste der Eröffnung: Vor dem Corner Kiosk sind noch die Sonnenschirme und die Ballons zu sehen. © Florian Karlein

Wie geht es mit dem Corner Kiosk weiter?

Noch immer sind die Rollläden des Geschäfts komplett unten, kein Hinweisschild auf Öffnungszeiten hängt aus. Die Sonnenschirme stehen noch auf dem Gehweg, die roten und weißen Ballons von der Eröffnung hängen noch an der Fassade. Kurz nach der Tat hatten die Betreiber auf der Instagram-Seite des Corner Kiosks mitgeteilt, wieder zu öffnen – man schrieb von einem „schwierigen Start“ und davon, „stärker, vorsichtiger und mit noch mehr Herz“ weitermachen zu wollen. So endete Anfang dieser Woche das kurze Statement. Man gebe nicht auf, wolle weiter einen Ort schaffen, an dem sich alle wohlfühlen. Mittlerweile ist der Account des Kiosks in dem sozialen Netzwerk allerdings abgeschaltet.

Redaktion Leiter des Redaktionsteams Mannheim

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