Weihnachtsbäume

Schleppender Verkaufsbeginn von Weihnachtsbäumen vor allem in den Stadtteilen

Von 
Bernhard Haas
Lesedauer: 
Ralph Hauk hat eine gute Auswahl an Weihnachtsbäumen in der Otto-Beck-Straße/Seckenheimer Straße. © Christoph Blüthner

Mannheim. Bis auf den Weihnachtbaumverkauf der „Freunde des Karlsterns“ im Forstbetriebshof in der Gartenstadt begann das Geschäft eher schleppend, wie verschiedene Standbetreiber übereinstimmend aus dem Stadtgebiet berichten. Das mag am regnerischen und kalten Wetter liegen, das an diesem Tag herrscht. Sicherlich trägt auch die Corona-Pandemie ein wenig zu den langen Gesichtern der Verkäufern bei. Selbst am Betriebshof in der Gartenstadt vermissten Besucher die gewohnten Schlangen, aber es herrscht dennoch reger Betrieb. „Das hat auch was für sich. Wir müssen gar nicht so viel regulieren Aus der ganzen Region kommen die Menschen mit dem Auto, um sich das geliebte Schmuckstück für das Wohnzimmer selbst auszusuchen und säuberlich verpackt und für den Christbaumständer zugesägt nach Hause zu transportieren.

Andere Verwendung für Nordmannstannen

  • Am Samstag, 11. September, werden die Bäume aus dem Märchenwald zusätzlich zu den Beständen des Vereins „Freunde des Karlstern“ beim Weihnachtsbaumverkauf im Forstbetriebshof, Waldpforte 201, von 9 Uhr bis 14 Uhr angeboten.
  • Dabei will der Förderverein die Hälfte des Verkaufserlöses dieser Bäume, die ihm ja zusätzlich zur Verfügung gestellt wurden, an die "MM"-Aktion "Wir wollen helfen" spenden.
  • Bäume, die nicht verkauft werden, kommen den Tieren im Käfertaler Wald und im Dossenwald zugute. has 

Am Ortsausgang von Seckenheim zum Beispiel hat ein Verkäufer aus dem Odenwald bis nach Mittag erst einen Baum verkauft, wie er etwas kleinlaut zugibt. Etwas mehr Betrieb herrscht da schon auf dem Lindenhof oder am Neuen Messplatz, wo doch vereinzelt Bewohner ihren Erwerb stolz auf dem Rücken heim tragen. Von einem schleppenden Verlauf spricht beispielsweise Matthias Wurster, der seinen Stand von Neuhermsheim zum Lindbergh in die Nähe des City Airportes verlegt hat. Gerade lässt sich ein Käufer eine Nordmannstanne in seinen Christbaumständer einpassen. „Das gehört zu unseren Serviceleistungen dazu, wir liefern sogar direkt bis nach Hause“, so Wurster, der aus einem 150 Jahre alten Bauernhof in der Nähe von Freudenstadt stammt. Jeden Abend würden sie nach Hause fahren und bei Bedarf am nächsten Morgen frisch geschlagene Bäume nach Mannheim chauffieren. Seine Nordmannstannen, Blautannen, pazifischen Edeltannen, Fichten oder Weißtannen stammen alle aus eigenen Kulturen, die rund um den Hof angepflanzt und gepflegt werden. „Bis auf die Weißtanne können wir alles verkaufen. Die hat als Weihnachtbaum wohl ausgedient,“ erklärt Wurster. Doch zurück in die Gartenstadt. Aus Weinheim, Heidelberg, und fast allen Stadtteilen der Quadratestadt zieht es Interessenten in den Käfertaler Wald. „Die Bäume sind ganz frisch geschlagen“, berichtet der Vorsitzende der „Freunde des Karlstern“, Wolfgang Katzmarek.

Nordmannstannen aus der Region Osnabrück

Die 400 Nordmannstannen stammen ursprünglich aus dem Ammerland in der Nähe von Osnabrück“, so der Vorsitzende. „Wir sind mit dem ausgewählten Baum absolut zufrieden,“ meint auch Klaus Jung aus Weinheim. Soeben hat Vorarbeiter Ralph Mayer, den unteren Teil des Baumes passend gesägt. „Das gehört zu unserem Service einfach dazu“, ergänzt er lachend. Die kleine Zita hat zusammen mit ihrem Papa ebenfalls einen Baum gefunden. Für ihren kleinen Bruder will sie den Baum zusammen mit der Mama schmücken. Sie ist gerade in den neuen Stadtteil Franklin eingezogen. Da soll das Weihnachtsfest besonders schön werden, erzählt Vater Timo Knapp. Oma, Opa und Mutter sowie die beiden Kinder von der Schönau haben ebenfalls einen passenden Weihnachtbaum gefunden, der nun in ein Netz verpackt wird. Beim Verladen müssen all noch aufpassen, dass die Spitz im Kofferraum nicht abbricht. Anita Persch kauft seit Jahren immer in der Gartenstadt ein. „Man tut damit ja auch etwas Gutes, man finanziert damit, ja auch, dass um den Karlstern immer sauber aufgeräumt ist. Vorsitzender Katzmarek erläutert, dass auch in so manches Projekt, wie die Erweiterung der Streuobstwiese oder in das Anlegen von Eidechsenhabitaten investiert werden kann. Zu guter Letzt wartet Katzmarek noch mit einer guten Nachricht auf: Für die Bäume vom Mannheimer Märchenwald auf dem Paradeplatz, der wie die Weihnachtsmärkte am Samstag schließen und abbauen musste, hat sich ganz kurzfristig eine Verwendung gefunden. Die Märchenwald-Betreiber, die Schaustellerfamilien Rick und Schmidt, spenden sie dem Förderkreis "Freunde des Karlsterns".

Fotostrecke

Schleppender Verkaufsbeginn von Weihnachtsbäumen

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
4
Mehr erfahren

Im und rund um den Märchenwald waren 150 Weihnachtsbäume gestanden. Sie wären auf dem Müll gelandet. „Ich freue mich sehr, dass sie untergebracht sind, die sind schließlich noch ganz frisch, standen ja erst kurz hier.Nun haben Menschen und Tiere noch etwas davon", so Markus Rick. Katzmarek gelingt es, die Freiwillige Feuerwehr, Abteilung Nord, zu mobilisieren. Die holt die Bäume auf dem Paradeplatz mit einem Lkw ab. Zuvor verpacken Katzmarek und einige seiner Vereinsmitglieder alle Bäume einzeln in die für den Weihnachtsbaumverkauf üblichen Netze.

Freier Autor

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen