Mannheim. Wer dieser Tage ein Gespräch mit Jan Muhle (25) und Greta Wette (20) führen möchte, muss flexibel sein. Die BWL-Studierenden jagt zurzeit Termin nach Termin, Telefonat nach Telefonat. Beide sind Vorsitzende der studentischen Initiative mit dem englischen Namen „Q-Summit“, die die gleichnamige Start-up-Konferenz in Mannheim veranstaltet. „Das ‚Q’ steht für das Englische Wort ‚Quest’, was so viel wie Suche oder Streben bedeutet“, erläutert Muhle. „Frei übersetzt sind wir also der ‚strebende Gipfel’.“
Schon zum fünften Mal wird die Konferenz am 21. und 22. April stattfinden. „Was als mittelgroße Versammlung begann, um Start-ups und Studierende zueinander zu bringen, ist mittlerweile die größte und wichtigste von Studierenden veranstaltete Start-up-Konferenz Deutschlands“, erklärt Muhle. Start-ups sind junge, innovative Unternehmen, die oft von Studierenden oder jungen Absolventen gegründet werden. Die Idee der Konferenz geht zurück auf Mannheimer Studierende, die eine Plattform bieten wollten, zum einen für junge Unternehmen, um sich zu präsentieren, zum anderen aber auch für Studierende, um sich zu inspirieren. Die einstigen Urheber machen mittlerweile durch diverse Unternehmensgründungen auf sich aufmerksam, wie etwa das Klima-Start-up „Tanso“, gegründet von Fabian Sinn, dem einstigen Mitbegründer von Q-Summit.
Breit gefächertes Programm
Ob Muhle und Wette nach dem Studium auch gründen möchten? „Eine Option ist es durchaus, aber nicht in naher Zukunft“, antwortet Muhle. „Eine realistische Option aber“, meint Wette und fügt an: „Der Umgang mit den Gründerinnen und Gründern ist sehr inspirierend.“
Neben der Gelegenheit für Unternehmen sich vorzustellen, bietet sich auf der Konferenz auch die Möglichkeit, Reden und Diskussionsrunden beizuwohnen. „Auch in diesem Jahr haben wir einige Diskussionsrunden zu unseren drei ‚Key Topics’ (Leittehmen) geplant“, erklärt Muhle. Diskutiert wird etwa über die Frage, ob unser Verkehrssystem weiterhin so stark um das Auto zentriert sein sollte, oder wie mehr Gleichberechtigung in der Wirtschaft erlangt werden kann. Auch Reden sind geplant, etwa von der Repräsentantin in Deutschland für Forschung & Technik bei Airbus, Nicole Dreyer-Langlet, oder von der Influencerin Diana zur Löwen.
„Nachdem wir unser Event im letzten Jahr komplett als Online-Veranstaltung durchgeführt haben, entschieden wir uns in diesem Jahr für ein hybrides Konzept und bieten so Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort in Mannheim, aber auch von zuhause au die Möglichkeit, an Q-Summit zu partizipieren“, erklärt Wette. Alle Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt.
Region für Start-ups reizvoll
Warum sich Mannheim als guter Ort zum Gründen erweist? „Wir haben natürlich eine sehr starke Uni. Vor allem das Engagement der Studierenden ist überwältigend.“ Gleichermaßen sei die Region wirtschaftlich sehr gut aufgestellt. „Auch Start-ups wie das Mannheimer Socken-Startup ‚Snocks’ zeigen, wozu die Region fähig ist“, sagt Wette. Dass in Mannheim Erfindungen wie das Auto, das Fahrrad oder das Spaghetti-Eis ihren Ursprung haben, ist für Wette zwar „ein schöner Fun-Fact“, spielt aber eine eher untergeordnete Rolle. „Am meisten profitiert Greta vom Fahrrad“, ergänzt Muhle lachend.
Und so verwundert es unter Betrachtung der Infrastruktur, der Lehre und schließlich auch des studentischen Engagements nicht, dass Mannheim im Jahr 2020 vom Deutschen Start-up-Monitor zur Stadt mit den besten Bedingungen für Start-ups ausgezeichnet wurde.
Mehr Informationen unter: www.q-summit.com
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