Start-up-Konferenz - Q-Summit an Mannheimer Universität bringt Unternehmen und Studierende zusammen / Mehr als 1000 Teilnehmer  

Q-Summit an Mannheimer Universität bringt Unternehmen und Studierende zusammen

Von 
Julius Paul Prior
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Das Programm des Q-Summits kommt gut an: Der Saal mit der Hauptbühne ist bis oben hin gefüllt. © Julius Paul Prior

Mannheim. Blaues Licht durchflutet und tosender Applaus durchdringt den Vorlesungssaal im Schneckenhof an der Mannheimer Universität. Nicht nur jeder Sitzplatz ist belegt, auch auf den Treppen stehen und sitzen die Teilnehmenden, um die nächste Rede zu hören. Die Stimmung ist im positiven Sinne aufgeheizt - und nach Jahren der Pandemie endlich wieder in Präsenz spürbar. Der Q-Summit ist für viele das erste große Live-Event nach den Einschränkungen und der Maskenpflicht. Schließlich ist sie nach Angaben der Organisatoren auch die größte von Studierenden organisierte Konferenz zum Thema Unternehmensgründung in Deutschland. Damit gibt der Q-Summit in diesem Jahr nicht nur Perspektiven, wie es nach dem Abschluss weitergehen soll, sondern auch Hoffnung auf ein Ende der Pandemie.

Netzwerken, Speed-Dating mit Unternehmen, Workshops, Reden und Panels bieten den Teilnehmenden einfachen Zugang zu Unternehmen der Region. „Das ist ein super Programm, das man sich nicht entgehen lassen sollte“, findet Nick Schneppen. Er studiert BWL im 4. Semester und hat in der Innovillage bereits Kontaktdaten mit mehreren Unternehmen ausgetauscht.

App zum Vernetzen

Die Innovillage ist ähnlich einer Jobmesse und befindet sich im Ehrenhof. Im Gegensatz zu einer Jobmesse geht es allerdings um einiges lockerer zu. In der Mitte sind ein Tischkicker und Verpflegungsstand, drum herum die Stände der Unternehmen, die stets gut besucht sind. „Man wird auch ein Stück weit angeworben“, sagt Dennis Trinz, „das gibt einem schon ein gutes Gefühl.“ Die Konferenz hat dem BWL-Student Einblicke in die Unternehmen der Region ermöglicht. „Vorher waren Start-ups kein großes Thema für mich“, erklärt er. Jetzt könne er sich durchaus vorstellen, nach dem Studium auch in einem Start-up durchzustarten.

Zum Vernetzen gibt es extra für die Konferenz auch eine App. Diese versorgt die Teilnehmenden nicht nur mit einer Karte des Areals und dem Programm, sondern auch mit Angeboten für Praktikumsplätze oder Arbeitsplätze. Bei der Anmeldung können sich die Studierenden kurz vorstellen. Interessierte Unternehmen können dann an alle oder eine eigene Auswahl an Personen Stellenanzeigen oder Kontaktanfragen verschicken. „Das funktioniert sehr gut“, sagt Lisa Krohmer. Sie studiert Germanistik und Kommunikationswissenschaft im vierten Semester. Auch für die Workshops sei die App gut: Teilnehmende können im Anschluss einfach in Kontakt bleiben.

Probleme hinter den Kulissen

Während sich die Studierenden so einfach wie noch nie mit Unternehmen vernetzen, gibt es hinter den Kulissen kleinere Brände zu löschen. „Ich habe 100 Herde am Köcheln, da kommt es mal vor, dass drei oder vier überkochen“, sagt Jan Magnus Muhle, Vorsitzender des Organisationsteams. Am Ende finde sich allerdings stets eine kreative Lösung. So musste beispielsweise eine Rede verschoben werden, wodurch der Tagesplan um eine halbe Stunde in Verzug geriet. „Wir haben eine Rede dann einfach auf die Außenbühne verlegt“, erklärt Muhle. Deshalb kann er auch am Nachmittag noch mit breitem Grinsen sagen: „Es läuft fantastisch.“

Ein Jahr lang hat ein Team aus 120 Studierenden den Q-Summit 2022 organisiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Alle 850 Karten, die bis 200 Euro kosteten, wurden verkauft. Hinzu kommen die Unternehmen sowie Rednerinnen und Redner. „Insgesamt sind es mehr als 1000 Teilnehmer“, berichtet Muhle. Und auch für eine digitale Teilnahme wurden 150 Karten verkauft, mit denen Menschen auf der ganzen Welt dabei sein können. Denn: Alle Reden finden auf Englisch statt.

„Allein ein Drittel der Speaker sind aus dem Ausland“, sagt Muhle. Diese wurden anhand der Leitthemen ausgewählt: Gerechtigkeit in der Wirtschaft, Revolution der Mobilität und Kunst der künstlichen Intelligenz.

Neben den Leitthemen sei jedoch noch etwas sehr wichtig: Diversität. „Wir haben es geschafft, den Anteil der Teilnehmenden aus Fächern, die nicht mit der Wirtschaft verwandt sind, von zehn auf 40 Prozent zu steigern“, sagt Muhle. Das trage nicht nur dazu bei, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sondern auch die Unternehmen in Mannheim diverser und damit erfolgreicher zu machen. Das sei auch ein Ziel der Q-Summit für die Zukunft: größer, internationaler und diverser.

Start-up-Konferenz

Eindrücke der Q-Summit 2022 im Mannheimer Schneckenhof

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