Landgericht

Prozess in Mannheim: Als falsche Polizisten Goldbarren erbeutet?

Ein Mann steht ab Montag in Mannheim vor Gericht. Er soll Teil einer Gruppe sein, die ein Opfer um mehr als eine halbe Million Euro gebracht haben soll.

Von 
Timo Schmidhuber
Lesedauer: 
Um falsche Polizisten geht es in einem Prozess vor dem Mannheimer Landgericht. © Michael Ruffler

Mannheim. Es ist inzwischen eine gängige Masche: Betrüger geben sich als Polizeibeamte aus und wollen vor allem ältere Menschen unter Vorwänden dazu bringen, ihnen Geld oder andere Wertsachen auszuhändigen. Oft behaupten sie dabei, auf diese Weise würden die Wertsachen vor Angriffen von Kriminellen geschützt.

Ein solcher Fall wird ab diesem Montag, 31. März, um 9 Uhr vor dem Mannheimer Landgericht verhandelt. Ein Mann, der aktuell in Untersuchungshaft sitzt, muss sich dort wegen Betrugs verantworten, wie es in einer Mitteilung des Gerichts heißt. Er soll daran beteiligt gewesen sein, dass einem Mannheimer insgesamt rund 636.000 Euro abgenommen wurden.

Falsche Polizeibeamte stehen in Mannheim vor Gericht

Dem Angeklagten wird vorgeworfen, sich einer aus der Türkei operierenden Organisation angeschlossen zu haben, die mit der Masche „Falscher Polizeibeamter“ unterwegs gewesen sein soll. Seine Aufgabe soll zum einen darin bestanden haben, zum Beispiel in Telefonbüchern nach Namen und Adressen potenzieller Opfer zu suchen. Zum anderen soll er die Opfer auch selbst angerufen und dadurch die Herausgabe der Wertsachen an Komplizen vorbereitet haben.

So soll es dem Mann laut Mitteilung von Ende März bis Ende Juni 2023 gelungen sein, einen Geschädigten in Mannheim zunächst dazu zu bringen, einem Abholer 10.500 Euro Bargeld zu übergeben. Danach seien dann zunächst 25 Goldmünzen im Wert von rund 55.000 Euro, dann vier Goldbarren im Wert von rund 123.000 Euro und schließlich weitere Goldbarren im Wert von rund 448.000 Euro an Abholer herausgegeben worden.

Ende Juli 2023 soll es dem Angeklagten wiederum in seiner Eigenschaft als Anrufer und Koordinator gelungen sein, einen in der Nähe von Frankenthal lebenden Geschädigten zur Herausgabe von 17.750 Euro Bargeld zu bewegen. In weiteren Fällen, auch mit anderen Opfern, scheiterten Übergaben.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke