Mannheim. Helle, freundliche Klassenzimmer, großzügige Aufenthaltsbereiche mit Wasserspendern, Toiletten mit berührungsfreien Armaturen, eine Mensa, in der frisch gekocht wird, und ein Außenbereich, der unter anderem einen Soccer-Court mit Tribüne sowie eine Calisthenics-Anlage bietet: Das Privatgymnasium Mannheim (PGM) hat seinen neuen Standort in der Besselstraße auf der Rheinau bezogen.
Innerhalb von sieben Monaten wurde aus dem früheren Büro der Firma Bechtle ein Schulgebäude mit einer Fläche von rund 4.400 Quadratmetern. Dazu kommt noch einmal ein 4.800 Quadratmeter großes Außengelände. „Das Gebäude hat mich gereizt. Es hätte auch als Schule konzipiert gewesen sein können“, erzählt Geschäftsführer Uwe Rahn, der auch Privatgymnasien in Weinheim und Schwetzingen betreibt. Die gute Anbindung des Geländes sei ihm bei der Standortauswahl wichtig gewesen, sagt Rahn. Die Kinder könnten mit der Straßenbahn oder mit dem Bus kommen. „Viele fahren aber auch mit dem Rad“, berichtet der Pädagoge, der früher selbst als Lehrer gearbeitet hat.
238 Schülerinnen und Schüler besuchen das PGM inzwischen. Sie werden von 30 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Zum Schuljahr 2019/20 hatte das Gymnasium seinen Betrieb aufgenommen – mit einer fünften Klasse und elf Schülern. Damals in der Friedrich-Karl-Straße nahe der Augustaanlage. Vier Jahre später folgte dann der Umzug nach Neuostheim. Und nun ist die immer größer werdende Schulgemeinschaft auf der Rheinau angekommen.
24 Mädchen und Jungen sitzen in jeder Klasse. Mehr Kinder will Rahn bewusst nicht aufnehmen. Obwohl er über 100 Bewerbungen für die 48 Plätze in den beiden neuen fünften Klassen hatte. Als gebundene Ganztagsschule mit einer Betreuung von 8 Uhr bis 16 Uhr und der Garantie, dass kein Unterricht ausfällt, ist das PGM bei den Eltern beliebt. „Die sind dankbar, dass es uns gibt“, sagt Rahn. Normalerweise sei das Gymnasium in Baden-Württemberg eine reine Halbtagsschule. Durch die Unterrichtsgarantie gewährleiste man, dass die Schülerinnen und Schüler eine verlässliche Alltagsstruktur erfahren und optimal gefördert und gefordert werden könnten.
Auch die Dachterrassen können für den Unterricht genutzt werden
Den Umbau hat Uwe Rahn gemeinsam mit dem Viernheimer Investor Johann Georg Adler realisiert. „Ziel ist es von Beginn an gewesen, ein Schulgebäude zu schaffen, das moderne Pädagogik, zukunftsorientierte Nachhaltigkeit und innovative Architektur miteinander verbindet“, so Adler. Entstanden sei ein moderner Lernort, der großzügigen Raum für Lernen, Kreativität und Begegnung biete. So sollen beispielsweise flexible Raumkonzepte unterschiedliche Unterrichtsformen ermöglichen – von konzentrierter Einzelarbeit bis zu gemeinschaftlichen Projekten. Einbezogen werden können dabei auch die Dachterrassen, beispielsweise für den Kunst- oder Musikunterricht. Gegenüber der Schule entsteht derzeit noch die neue Turnhalle.
Geheizt wird mit einer Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage. Außerdem verfügt das Gebäude über Heiz-, Kühl- und Akustikdecken. Die Toiletten habe man unter anderem mit berührungsfreien Armaturen bewusst schick und edel gehalten, so Uwe Rahn: „Um der Zerstörungswut vorzubeugen.“ Generell liege es ihm am Herzen, dass das Schulgebäude einen Wohlfühlcharakter ausstrahle. In der Mensa, die auch als Aula genutzt werden kann, wird täglich frisch gekocht. Es gibt eine Salatbar, zur Auswahl stehen immer zwei Gerichte – mindestens eines davon vegetarisch.
Unterrichtet wird am PGM in 60-Minuten-Blöcken. Diese Rhythmisierung soll einen verstärkten Hauptfachunterricht garantieren. Hausaufgaben gibt es keine. „Höchstens müssen zuhause noch einmal ein paar Vokabeln gefestigt werden“, berichtet Rahn. Wichtig ist für ihn dabei eine Erziehungspartnerschaft mit den Eltern zum Wohl der Schülerinnen und Schüler. „Zum Beispiel gibt es bei uns schon immer ein Handyverbot. Die Eltern finden das gut. Sie unterstützen uns dabei und arbeiten nicht gegen uns“, weiß der Pädagoge.
Bei der Aufnahme richtet sich das PGM vor allem nach der Gymnasialempfehlung der Grundschule. „Mit einer Drei in Deutsch oder Mathe wird’s bei uns schwierig“, sagt Rahn und fügt hinzu: „Wir nehmen nicht nach Geldbeutel der Eltern auf.“ Das monatliche Schulgeld liegt in der fünften Klasse zurzeit bei 400 Euro pro Kind, inklusive Mittagessen. Für Geschwister gibt es Ermäßigungen.
Infoveranstaltung mit Rundgängen am Samstag, 15. November
Nach drei Gymnasien ist für Uwe Rahn übrigens noch nicht Schluss. Für eine internationale, bilinguale Privatgrundschule in Mannheim liegen ihm bereits alle erforderlichen Genehmigungen vor. Unterrichtet werden soll dort zu 50 Prozent auf Deutsch und zu 50 Prozent auf Englisch, angeleitet von Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern. Derzeit ist der Geschäftsführer noch auf der Suche nach einem geeigneten Gebäude, das möglichst in der Nähe des PGM liegen soll, um die gemeinsame Nutzung der Mensa zu ermöglichen.
Für das Schuljahr 2026/27 am PGM findet am Samstag, 15. November, ab 9.30 Uhr eine Infoveranstaltung mit Rundgängen statt. Eine Anmeldung ist erforderlich. Weitere Informationen unter privatgymnasium-mannheim.de.
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