Mannheim. Mit Trauer und Bestürzung haben Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Polizei auf den Tod des Mannheimer Polizisten reagiert. Der 29-Jährige ist nach der Messerattacke vom Freitag auf dem Mannheimer Marktplatz am Sonntag an seinen schweren Verletzungen gestorben, wie das Landeskriminalamt mitteilte.
In einer Mail an die Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Mannheim, die dem „Mannheimer Morgen“ vorliegt, schreibt Vizepräsidentin Ulrike Schäfer: „Ich bin zutiefst erschüttert und unfassbar traurig. Meine Gedanken sind bei seiner Familie, Freunden und allen Kolleginnen und Kollegen. Ich wünsche uns allen viel Kraft und danke Ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz in diesen schweren Tagen.“

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Scholz: Furchtbarer Angriff in Mannheim
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) drückte im Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) seine Anteilnahme aus. „Es bestürzt mich zutiefst, dass der mutige Polizeibeamte nach dem furchtbaren Angriff in Mannheim seinen schweren Verletzungen erlegen ist“, so Scholz. Sein Einsatz für die Sicherheit von uns allen verdiene allerhöchste Anerkennung.

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Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) teilte mit: „Die Nachricht erschüttert mich bis ins Mark. Alle unsere Gedanken sind bei der Familie, den Angehörigen und den Kolleginnen und Kollegen.“ Die Tat führe vor Augen, welch „oft unkalkulierbaren Risiko“ Polizeibeamte tagtäglich ausgesetzt seien. „Wir sind Ihnen als Gesellschaft zu höchstem Respekt und Wertschätzung verpflichtet“, betonte Kretschmann. Innenminister Thomas Strobl (CDU) ergänzte: „Der Polizist wurde Opfer eines brutalen, bestialischen Angriffs. Er ließ sein Leben, weil er dafür eingestanden ist, andere Menschen zu schützen.“
Oberbürgermeister Specht: Jegliche Spaltung verhindern
Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) ordnete ab Montag Trauerbeflaggung am Mannheimer Rathaus an. „Wir alle haben zusammen mit den Angehörigen und Freunden um das Leben des jungen Polizeibeamten gebangt und auf seine Genesung gehofft. Jetzt trifft uns die Nachricht von seinem Tod – ich bin zutiefst erschüttert“, sagte Specht.

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Bei der Kundgebung am Freitag habe sich der Polizist an „vorderster Stelle für die Sicherheit und die Grundrechte aller Bürgerinnen und Bürger eingesetzt. Sein Tod zeigt, was Hass und Hetze anrichten können.“ Der Oberbürgermeister appellierte an die Menschen: „Lassen Sie uns angesichts der tragischen Entwicklung innehalten und gemeinsam daran arbeiten, unsere Stadtgesellschaft in all ihrer Vielfalt zu einen und jegliche Spaltung zu vermeiden!“
Die Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, schreibt auf X: "Diese Gewalt ist unerträglich und durch nichts zu rechtfertigen. Gewalt darf in einer Demokratie niemals Mittel der Auseinandersetzung sein. Wir müssen uns den Feinden der Freiheit, egal ob aus islamistischer oder rechtsextremer Ecke, entgegen stellen."

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Lindner: "Schluss mit falscher Toleranz"
FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner kündigt an, die Sicherheitsbehörden für den Kampf gegen den islamistischen Terrorismus finanziell weiter stärken zu werden. "Schluss mit falscher Toleranz", teilt Lindner auf Twitter mit.

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Der Tod des jungen Polizisten berühre ihn sehr. "Und mich macht wütend, was in unserem Land passiert. Gegen den islamistischen Terrorismus müssen wir uns zur Wehr setzen. Und mich macht wütend, was in unserem Land passiert. Gegen den islamistischen Terrorismus müssen wir uns zur Wehr setzen", unterstreicht Lindner.
Die Bundesvorsitzende der AfD, Alice Weidel, teilte mit: "Meine Gedanken sind nicht nur bei dessen Angehörigen, sondern bei allen Beamten, die sich aufgrund einer unsäglichen Politik täglich in Lebensgefahr begeben müssen."

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Die Mannheimer Ditib-Gemeinde hat ebenfalls ihr Beileid bekundet. „Ein solcher Verlust trifft uns alle tief und erinnert uns daran, wie wertvoll das Leben ist und wie wichtig der unermüdliche Einsatz der Polizei für die Sicherheit und den Frieden in unserer Gesellschaft ist“, teilen Gemeindevorsitzender Hizir Oymak und Gemeindesekretär Cem Yalçinkaya dem "Mannheimer Morgen" mit. „Der Rechtsstaat muss in solchen Fällen konsequent durchgreifen, um die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Ohne die Polizei ist eine zivilisierte Gesellschaft nicht möglich, und wir schätzen ihren täglichen Einsatz zutiefst.“
Auch Thomas Mohr, Vorsitzender der Mannheimer Gewerkschaft der Polizei (GdP), kondoliert in sozialen Netzwerken öffentlich: „Wir sind zutiefst erschüttert und unendlich traurig. In dieser schweren Zeit wünsche ich uns allen viel Kraft.“ Ähnlich formuliert Thomas R.J. Franz, stellvertretender Landesvorsitzender des Weißen Rings in Baden-Württemberg, und er schreibt abschließend: „Weitere Worte fehlen mir!“
In einer Pressemitteilung am Montagmorgen hat sich die Deutsche Polizeigewerkschaft tief betroffen über die Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz gezeigt, bei der ein Polizist zunächst schwer verletzt wurde und später an den Folgen des Angriff gestorben ist. Dazu der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Ralf Kusterer: „Diese Tat macht uns tief betroffen. Wir sind nach wie vor mit unseren Gedanken bei dem Kollegen. Seit dem Angriff am Freitag-Vormittag erleben wir eine bundesweite Anteilnahme. Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland haben für den Kollegen gebetet und gehofft, dass die sicherlich hervorragende medizinische Versorgung im Großraum Mannheim und Heidelberg ein Wunder bewirken kann. Wir sind in den Gedanken bei der Familie des Kollegen, aber auch bei den Mannheimer Kolleginnen und Kollegen, die am Freitag wie an jedem Tag alles für die Sicherheit gegeben haben.“
Polizeibeamter starb am Sonntagnachmittag
Bei einer Kundgebung auf dem Marktplatz hat ein 25 Jahre alter Mann mehrere Personen mit einem Messer angegriffen und sechs davon schwer verletzt. Dem Polizeibeamten hat er dabei mehrmals in den Bereich des Kopfes gestochen. Er wurde unmittelbar nach der Tat notoperiert und in ein künstliches Koma versetzt, erlag aber in den späten Nachmittagsstunden des 2. Juni seinen schweren Verletzungen.
Der Täter, ein im südhessischen Heppenheim lebender Afghane, hatte am Freitagvormittag auf den 29 Jahre alten Beamten mehrfach mit einem Messer eingestochen. Das Motiv des 25-jährigen Täters ist noch immer unklar. Bei dem Angriff hatte der Mann bei der Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) insgesamt sechs Männer verletzt.
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