Mannheim. Eine anonyme Mail, in der steht, dass in der Schule eine Bombe hochgeht – und weitere in der Nähe dieser Schule: Im Leitungsteam der Integrierten Gesamtschule Mannheim Herzogenried (IGMH) sorgte das am Montagmorgen gegen 8 Uhr für bange Minuten. Kurz danach sei die Polizei vor Ort gewesen, zunächst mit zwei, dann mit etwa einem halben Dutzend Beamten, berichtet Claudia Wörner vom Schulleitungsteam am Tag danach im Gespräch mit dem „Mannheimer Morgen“.
Bombendrohung an Schule in Mannheim: Keine Evakuierung nötig
„Wir haben überlegt, ob wir evakuieren müssen“, sagt Wörner. Aber die Beamten des Präsidiums hätten mitgeteilt, dass das aus ihrer Sicht nicht nötig sei. Nach Abstimmung mit dem Regierungspräsidium „haben wir uns auf die Einschätzung der Polizei verlassen“, ist Claudia Wörner letztendlich heilfroh, dass alles gut ging.
Für eine Evakuierung sei man zwar offen gewesen, habe aber auch befürchtet, dass dann Panik ausgebrochen wäre. Deshalb habe man nach der Entscheidung gegen eine Räumung auch darauf verzichtet, die Eltern zu informieren.
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In der Tat ging das Ganze an der immerhin größten allgemeinbildenden Schule in Mannheim sehr diskret über die Bühne. „Ich habe davon überhaupt nichts mitbekommen“, sagt eine Mutter dem „MM“. „Ihr vielleicht“, fragt sie ihre Kinder. Die verneinen. Auch der Elternbeiratsvorsitzende der Schule, Thorsten Papendick, erfuhr erst durch diese Zeitung davon.
Bombendrohungen an Schulen: Bundesweit zahlreiche Fälle
Wie am Dienstag berichtet, gingen nicht nur in Mannheim, sondern auch beim ZDF in Mainz, im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen und an bundesweit fünf weiteren Schulen Drohmails ein. Dass es sich in Mannheim um die IGMH handelte, teilte das Polizeipräsidium am Dienstagmittag mit. Irrtümlich hatte der „MM“ zunächst geschrieben, bei der bedrohten Bildungseinrichtung handle es sich um die Eberhard-Gothein-Schule in U 2.
Nach den ersten Fällen von Drohmails am Montag stieg die Zahl betroffener Schulen am Dienstag rapide an. Gleich fünf gingen in München ein, etliche weitere in ganz Bayern, drei im thüringischen Erfurt. Drohungen gab es darüber hinaus unter anderem bei Antenne Thüringen in Weimar, dem Sender RTL, der SPD-Parteizentrale und dem Hauptbahnhof in Berlin.
Bombendrohung in Karlsruhe: Polizei mit Spürhunden vor Ort
Bei den Schulen folgten in den meisten Fällen Evakuierungen. Dass das in Mannheim nicht der Fall war, ist möglicherweise auf einen Einsatz in Karlsruhe zurückzuführen. An der dortigen Drais-Gemeinschaftsschule war der Alarm früher eingegangen. Bereits um 7.45 Uhr sei die Polizei mit starken Kräften und mehreren Spürhunden vor Ort gewesen. Die meisten Schülerinnen und Schüler hätten das Gebäude erst gar nicht betreten, berichten die „Badischen Neuesten Nachrichten“.
In Karlsruhe hatte es also recht früh Entwarnung gegeben. Nach den kurz darauf in Mannheim „eingeleiteten Ermittlungen“, so die Polizei in der Mitteilung vom Dienstagmittag, habe man „eine konkrete Gefahr für die Schülerinnen und Schüler ausgeschlossen“. Wäre die Drohmail in Mannheim so wie in Karlsruhe ebenfalls früher entdeckt worden, so Claudia Wörner, hätte man die Kinder und Jugendlichen wohl ebenfalls vom Betreten des Gebäudes abgehalten. Aber in so einer Situation richtig zu entscheiden, sei ausgesprochen schwierig.
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