Astronomie - Begehbares Modell des Sonnensystems in der Augustaanlage kostet 220 000 Euro / Baubeginn im Juli

Planetenallee nimmt Form an

Von 
Thorsten Langscheid
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Mannheim. Im Juli findet der symbolische erste Spatenstrich statt – der genaue Termin steht zwar noch nicht fest, sicher ist aber, dass die lange geplante Planetenallee des Freundeskreises des Planetariums (wir berichteten) bis zum Jahresende verwirklicht wird. Roswitha Henz-Best, Hildegard Löffler, Gunter Schulz und Wolfgang Wacker vom Freundeskreis-Vorstand präsentierten gestern das rund 220 000 Euro teure Vorhaben, für das der Freundeskreis in den vergangenen Jahren viel Geld gesammelt und bereits weitgehende Vorbereitungen getroffen hat.

Wissenschaftlicher Lehrpfad

Der astronomisch-wissenschaftliche Lehrpfad soll als „ideale Ergänzung“ (Wacker) des Planetariums Wissen über das Sonnensystem nicht einfach nur vermitteln, sondern auf der 1000 Meter langen Strecke zwischen Wasserturm und Sternentheater auch unmittelbar erlebbar machen. Der Freundeskreis, mit über 500 Mitgliedern einer der größten bürgerschaftlichen Fördervereine, hat mit dem Projekt insbesondere Schulklassen im Blick, die aus der Innenstadt zu einer Vorstellung des Planetariums unterwegs sind.

An insgesamt 13 Stationen wird dabei das gesamte Sonnensystem maßstabsgetreu dargestellt – von der knapp 31 Zentimeter durchmessenden Sonne bis hin zum fernen Planeten Neptun, der es – fast viermal so groß wie die Erde – in dem Modell im Maßstab 1:4,5 Milliarden auf gerade mal 11 Millimeter Durchmesser bringt. Die Sonne wird dabei von einer handelsüblichen, 80 Watt starken LED-Lampe symbolisiert, die auf einer 3,60 Meter hohen Glasstele angebracht wird. Die acht Planeten des Sonnensystems erscheinen ebenfalls als Lampen – allerdings als in den Boden eingelassene Leuchtkörper, die zusätzliche Informationen über Größe und Umlaufbahn vermitteln.

Diese Leuchten – weil die vier inneren Planeten jeweils zweimal dargestellt werden, insgesamt zwölf an der Zahl – hat der Freundeskreis bereits angeschafft und bei der Elektrofirma Hör in der Augartenstraße eingelagert. Auch sind die notwendigen Lehrrohre für die Stromanschlüsse bis auf zwei Abschnitte bereits beim Umbau der Augustaanlage mitverlegt worden, wie Planerin Ulrike Mann und Michael Dillschneider von der ausführenden Gartenbaufirma Böttinger erläuterten. Spezielle Bodennägel symbolisieren die Umlaufbahnen und –geschwindigkeiten der Planeten. Die dafür nötigen Formsteine wurden ebenfalls bereits in Auftrag gegeben.

„Wir hoffen, dass wir die Sonnenstele auch bis zum Jahresende aufstellen lassen können“, wies Roswitha Henz-Best auf die zahlreichen Detailprobleme hin, die von der ersten Idee bis zur Realisierung gelöst werden mussten: „Wir arbeiten mit der Herstellerfirma der Leuchte daran, eine Belüftung zu konstruieren, durch die keine Insekten ins Innere gelangen können.“

Online-Erweiterung

Zum Lehrpfad, der die gigantischen Dimensionen des Weltalls erlebbar macht, entwickelt Schulz mit Unterstützung aus der Universität Karlsruhe einen Internet-Auftritt. Zunächst auf einer Webseite und in einer späteren Ausbaustufe auf dem Weg der „augmented reality“ (erweiterte Realität) kann man als Besucher der Planetenallee dann mit seinem Smartphone weitergehende astronomische Informationen abrufen.

Info: Video und Bilderstrecke unter morgenweb.de/mannheim

Maßstab 1:4,5 Milliarden

  • Die Planetenallee ist ein astronomisch-wissenschaftliches Modell des Sonnensystems im Maßstab 1:4,5 Milliarden.
  • Dabei beträgt der Abstand von der Sonne zum äußeren Planeten Neptun genau 1000 Meter.
  • Die Sonne hat im Modell einen Durchmesser von 31 Zentimetern, der Planet Neptun 11 Millimeter.
  • Mehr Infos unter: www.freundeskreis-mannheimer-planetarium.de 
  • Wer die Planetenallee fördern möchte, kann dies mit einem Pflasterstein (50 Euro), einem mit Namen gravierten Bodennagel (250 Euro) oder einer größeren Spende tun. Das Spendenkonto des Freundeskreises Planetarium hat folgende IBAN-Nummer: DE 50 6709 0000 0094 5221 02
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