Varieté

Palazzo startet im Oktober mit großen Plänen

Von 
Eva Baumgartner
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Seit vielen Monaten warten die Palazzo-Künstlerinnen und -Künstler darauf, endlich wieder starten zu können. Gerade haben die Produzenten grünes Licht für die 22. Saison im Spiegelpalast bekommen. © Christoph Blüthner

Mannheim. Am 1. Oktober startet der Palazzo nach langer Corona-Pause wieder auf dem Europaplatz. Die seit dem 16. August geltende Corona-Verordnung in Baden-Württemberg mache endlich den Weg frei für die 22. Saison, erklären die beiden Palazzo-Produzenten Rolf Balschbach und Gregor Spachmann.

Beide atmen erleichtert auf: „Unser ganzes Team und alle Künstler sind sehr glücklich, dass nunmehr Klarheit herrscht. Nach einer sehr langen Durststrecke blicken wir mit mehr Motivation denn je auf die neue Spielzeit.“

Akrobaten und Comedians

Die Macher versprechen den Gästen „hochkarätige Showacts, glamouröse Kostüme und ein Vier-Gang-Gourmetmenü in einer spektakulären Inszenierung“. „Nach eineinhalb Jahren Pandemie-Pause freuen wir uns riesig, endlich wieder das tun zu dürfen, was wir so gerne tun: Lebensfreude verbreiten mit unseren Weltklasse-Akrobaten, Comedians und einem grandiosen Vier-Gänge-Menü von Superkoch Harald Wohlfahrt“, sagt Palazzo-Geschäftsführer und Produzent Rolf Balschbach.

Tickets für Show und Menü

  • Tickets für die Show und das von Harald Wohlfahrt kreierte Gourmet-Menü sind ab 79 Euro unter der telefonischen Hotline 01805/609030 (9 bis 17 Uhr) oder im Internet (www.palazzo-mannheim.de) erhältlich. Bereits gekaufte Tickets für Vorstellungen im letzten Jahr können auf die neue Spielzeit umgebucht werden.
  • Die Show beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ab 18 Uhr. An Sonn- und Feiertagen geht es bereits um 18 Uhr los, Einlass ist dann ab 16.30 Uhr.
  • Immer montags sowie am 24. Dezember 2021 (Heiligabend) und am 1. Januar 2022 (Neujahr) finden keine Vorstellungen statt. baum

Um für den Neustart gerüstet zu sein, seien mehr als 300 000 Euro investiert worden: „Wir sind mit einem perfekten Hygiene-System und einer topmodernen Aerosol-Luftreinigungs- und Absauganlage bestens vorbereitet“, so Balschbach. Das mache den Spiegelpalast „zu einem der sichersten Veranstaltungsorte in Deutschland“. Zahlreiche bauliche Maßnahmen - beispielsweise breitere Flure oder eine zweite Garderobe - seien umgesetzt worden. Unter Berücksichtigung der 3G-Regel können Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete ab Oktober die Dinnershow im Spiegelpalast besuchen.

Künstler warten auf den Start

„Aber auch viele Künstler warten seit über einem Jahr darauf, dass sie endlich wieder anfangen dürfen“, berichtet Gregor Spachmann. „Auch unsere Gäste und Partner haben viel mitmachen müssen, und wir sind dankbar, dass es so viel Verständnis gab.“ Die Benefizveranstaltung „Palazzo in Concert“ mit dem SAP Sinfonieorchester Ende Juli habe gezeigt, dass ihr Konzept funktioniere, so die Produzenten.

Die vergangenen Monate seien keine leichte Zeit gewesen, gibt Spachmann zu: „Und wir sind noch immer etwas aufgeregt.“ Bei vielen Künstlern habe es durch die lange Pause Frust gegeben, auch Schicksalsschläge: „Viele sind zwar saisonal, aber schon seit vielen Jahren bei uns. Wir sind deshalb froh, dass wir bei allen Verträgen eine Lösung gefunden haben.“ An Show und Kulinarik sind insgesamt 100 Personen beteiligt.

Lockdown überbrückt

Sich trotz ausgefallener Spielzeit halten zu können sei auch deshalb gelungen, weil Oberbürgermeister Peter Kurz den Betreibern gestattet habe, den Spiegelpalast zwischen den beiden Spielzeiten stehenzulassen. Der fehlende Ab- und Aufbau habe Kosten in Höhe von einer halben Million Euro gespart, sagen die Produzenten. Mit dem Verkauf von Mund-Nasen-Masken zu Beginn der Pandemie sowie dem Menü-Lieferservice habe man die harte Lockdown-Phase ebenfalls etwas überbrücken können.

In den nächsten Wochen müsse nun alles schnell an den Start gebracht werden: „Das ist eine ereignisreiche Phase“, so Spachmann. Erst vor wenigen Tagen, sagt er, habe er sich alte Fotografien angesehen: „Da wurde mir erst bewusst, was uns schon so lange fehlt in dieser Pandemie: die Emotionen, lachende Menschen.“ Vieles sei durch Corona in den Hintergrund gerückt: „Wir wollen das wecken, was unter dem ganzen Ballast vergraben ist. Dass sich Menschen wieder begegnen.“ Doch auch wenn viele Menschen die positiven Seiten des Lebens vergessen haben, ist sich Spachmann sicher: „Wenn man das alles jetzt wieder erleben kann, merken alle, was ihnen gefehlt hat.“

Redaktion Eva Baumgartner gehört zur Lokalredaktion Mannheim.

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