Palazzo

Nervenkitzel und Freudentränen beim Mannheimer Weihnachtszirkus

1. Mannheimer Weihnachtscircus feiert auf dem Neuen Messplatz eine  umjubelte Premiere. Das Gastspiel ist noch bis 7. Januar in Mannheim zu sehen

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Christine Maisch-Bischof
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Verzaubert mit Akrobatik: das Finale im Weihnachtscirkuszelt mit Sängerin Lara Wolf und Clown Chistirrin. © Christoph Bluethner

Mannheim. Preisgekrönte Meister der Lüfte, die auf dem Todesrad Samba tanzen, mutige junge Artisten, die ihr Publikum mit ihrer Spitzenleistung vor Spannung aufjauchzen lassen, ein Clown, der alle Herzen im Sturm erobert und eine Aftershow-Party, bei der Tränen der Freude und Erleichterung fließen: Der 1. Mannheimer Weihnachtscircus feiert auf dem Neuen Messplatz Premiere. Die Macher des Palazzos haben ihn ins Leben gerufen. Und rund 1200 Gäste lassen sich zwischen Rock- und Klassikklängen von der Mischung aus tempogeladener, moderner Manegenkunst, berührenden Choreografien und vor allem jeder Menge Spaß begeistert mitreißen.

Weihnachtscircus in Mannheim: Show bis 7. Januar zu sehen

Kaum haben die Besucher den sturmumtosten Vorplatz verlassen, öffnet sich die Pforte zu einer mollig warmen und stimmungsvoll ausgeleuchteten Winterwelt. Zwischen riesigen Glitzer-Schmetterlingen und Leuchtpyramiden lassen sich die ersten Gäste an Stehtischen und kleinen Sitzgruppen Weihnachtswurst oder Zuckerwatte schmecken. Und dann geht es auch schon bei den Urban Lights kräftig zur Sache. Übereinander, untereinander, synchron oder symmetrisch versetzt loten die Mädchen und Jungs die Grenzen dessen aus, was an Breake Dance-Techniken möglich ist. Dabei setzen sie zum Vergnügen des rhythmisch klatschenden Publikums auch schon mal zum Sprung über dem Boden kauernder Freiwilliger an.

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Mannheimer Weihnachtscirkus feiert Premiere

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Hoch in die Luft schwebt das Duo Luna, das seine beiden Körper an einem Ring in den unterschiedlichsten Positionen in den Zirkushimmel schwingt. Ein faszinierendes Schattenriss-Spiel taucht wie ein Echo dieser Kunst voller Kraft und Anmut am Zeltdach auf. Rasant lässt Anton Monastyrsky vier Hula-Hoop-Reifen um seine Brust- und Arm-Muskeln wirbeln – ein wahrer Herr der Ringe. Staunen, Erschrecken und absoluten Respekt spiegeln die Publikumsausrufe wider, als die Geschwister Balkanski ihre preisgekrönte Rollschuhnummer präsentieren. Nur über ein Bein oder Seil verbunden lässt der Akrobat in halsbrecherischem Tempo seine zwölf- und neunjährigen Schwestern im Kreis wirbeln und Schrauben drehen.

Der Mannheimer Weihnachtscirkus

  • Nach Silvester ist eine Special-Show mit ermäßigten Tickets geplant.
  • Der Eintritt kostet zwischen 15,90 und 60 Euro.
  • Karten und Infos gibt es auch unter www.mannheimer-weihnachtscircus.de sowie an Eventim-Vorverkaufsstellen. 
  • Vor dem Gelände stehen kostenlose Parkplätze bereit.

Nervenkitzel pur bescheren die Gerlings nicht nur zum Fest, wenn sie im Todesrad und am Hochseil Salti schlagen oder Menschenkörpertürme bauen. Da kommen die fantasievollen Choreografien und farbenprächtigen Kostüme des Revueballetts und die witzigen Clown-Einlagen zur Nervenberuhigung gerade zur rechten Zeit. Martialisch gestaltet Liina Aunola ihre Spinnenfrau-Nummer am Schwungseil, Mario Berousek lässt die Keulen so flink fliegen, dass es sich kaum mit den Augen verfolgen lässt. Und wie ein einziges Wesen aus hunderten von Armen und Beinen verknoten vier Schlangenmädchen der Mongolian Fantasy ihre Gliedmaßen. Einen wundervoll poetischen und artistisch faszinierenden Ausklang schenkt Yahav Adar ihrem Publikum in einem riesigen Reifen. Tosender Applaus begleitet die Künstler beim Finale.

The Gerlings auf dem Hochseil im Mannheimer Weihnachtscircus. © © Christoph Bluethner

Entsprechend ausgelassen ist die Stimmung bei der After-Show. Tänzerinnen und Künstler mischen sich unter die Premierengäste. Zu Bratwurst und Technoklängen gibt es Tanzeinlagen. Stefan Huber nimmt Glückwünsche für das hochkarätige, mit Preisträgern nur so gespickte Programm entgegen. Der künstlerische Leiter kämpft mit den Tränen: „Sorry, das ist jetzt die Erleichterung. Gerade fällt alles von mir ab.“ Auch Managing Director Thomas Schütte freut sich über das Publikumslob. Clown Chistirrin und ein Zwergpinscher zeigen Kunststücke und die Rollschuhmädels fordern Gäste zum Mitgrooven auf.

Schnellster Jongleur: Mario Berousek. © © Christoph Bluethner

Weihnachtscircus in Mannheim: Ein Kindheitstraum geht in Erfüllung

Apropos Mut: Bei der Show müssen die Balkanski‘s Natalie (9) und Marie (12) ihrem großen Bruder Tiziano (16) wohl blind vertrauen, wenn er sie so durch die Luft wirbelt. „Ja absolut“, versichert Natalie strahlend. Ganz so idyllisch wird das geschwisterliche Miteinander nicht immer sein, oder? Da schütteln Papa Nicolai und Mama Velizara nur lachend den Kopf. „Die streiten schon. Aber niemals auf der Bühne. Das gegenseitige Vertrauen liegt ihnen im Blut“, erzählt der stolze Vater. Gleich nebenan nimmt Lara Wolf, die mit ihrer wunderschönen Stimme von Rock bis zur Puccini-Arie die Premierengäste begeistert, Komplimente von Fans entgegen und verrät, dass sie aus Viernheim stammt und Kurpfalzgymnasiastin war.

Spektakulärer Auftakt

Mannheimer Weihnachtscircus: Zirkus-Nostalgie trifft innovative Manegenkunst

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Christine Maisch-Bischof
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Für sie sei ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen, betonen die Palazzo-Macher Rolf Balschbach und Gregor Spachmann: „Auch dank starker Partner.“ Dazu zähle in erster Linie der „MM“. Vertreten durch die Geschäftsführerin der Haas Media GmbH Yvonne Wenzel, die ihre beiden Söhne mit dabei hat. Ein fröhlicher Ausklang für eine spannende und liebenswerte Familienshow.

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