Übrigens Nackte Tatsachen

Eine Touri-Guide-Tour in Schwetzingen endete für Redakteurin Lea Seethaler luftig.

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Lea Seethaler
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Mannheim. Übrigens ... hielt ich mich mal außerhalb Mannheims in der Sommerresidenz des Kurfürsten in Schwetzinger Schloss auf. Bei blendendem Wetter gab ich die Touri-Guide. So sinnierte ich alles zusammen, was ich noch aus dem Museumsjugendclub von vor Jahren wusste. Und ich hatte auch wirklich das Gefühl, dass mir nicht nur meine Begleiter, sondern alle Leute gebannt zuhörten - ja mich fast anstarrten.

Schwetzinger Schlossgarten entzückt diesmal auf andere Art

Zwischen Sphinx, Badhaus und Moschee klärte ich über Symbole und Allegorien auf, über Hofrituale und Sexualität im Spätbarock. Dann tippte mich eine kleine zierliche junge Frau plötzlich ganz heftig an: „Ehm, also ihr Kleid, ihr Kleid, alles oben! Man sieht aaaalles!“, rief sie mit großen Augen und zeigte Richtung meines Pos und Schenkel. Ach du heiliger Hirsch! Mein kleines Handtäschen hatte wohl beim Laufen und Gestikulieren den Stoff hochgerobbt. Sie grinste. Ich war erst starr vor Schreck - aber grinste dann auch. Ich nahm’s mit Humor! Diesmal war nicht das eingefangene Wild, sondern mein Körper durch die Lappen gegangen! Der Sommer ist eingeläutet!

Mohnkorn-Karies bitte immer melden!

Meine Begleiter derweil waren verdutzt und fühlten sich mitschuldig, weil sie aus ihrer Perspektive den Fauxpas nicht sehen konnten. Wie viele Stunden waren wir wohl schon so unterwegs? Hat dem Volke die Show gefallen?

Ich kann Sie alle nur bitten: Wenn Sie so etwas oder ähnliches sehen - seien es Nasenhaare, die auf Lippen hängen, Mohnkörner, die Karies nachahmen etc. - sagen Sie es Ihrem Gegenüber zeitig. Sie können viel Scham und Geschrei verhindern!

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion