Tödlicher Polizeieinsatz

Nach Polizeieinsatz an Uni: Tödlicher Schuss und polizeibekannt wegen Messerangriff

Der 31-Jährige, der an der Uni Mannheim mit einer Machete einen Polizeieinsatz ausgelöst hat, war bereits wegen Attacke mit Messer polizeibekannt. Nun ist auch das erste Obduktionsergebnis bekannt

Von 
Lisa Uhlmann
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Am 23. April drang ein Randalierer mit Machete in die Uni Mannheim ein und wurde dort von einem Polizisten in Notwehr erschossen. © dpa

Mannheim. Ein Schuss, der tödlich war, und ein Messerangriff schon 2022: Das Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft Mannheim haben am Dienstag, knapp eine Woche nachdem ein 31-Jähriger mit einer Machete in die Uni Mannheim eingedrungen war, neue Details und Ermittlungsergebnisse mitgeteilt. Darin wird auch das vorläufige Ergebnis der Obduktion genannt. Demnach sei davon auszugehen, dass eine einzelne Schussverletzung im Oberkörperbereich tödlich gewesen ist. Der Verletzungsverlauf lasse sich mit der Spurenlage am Tatort in Einklang bringen.

Trotz Hausverbot: Mann dringt mit Machete in Uni ein

Zudem heißt es in der Pressemitteilung weiter: Der 31-Jährige ist bereits vor zwei Jahren polizeilich aufgefallen. Die Polizei war wegen des Verdachts eines versuchten Messerangriffs auf eine Person im April 2022 auf den verstorbenen Mann aufmerksam geworden. Das Verfahren gegen den 31-Jährigen sei eingestellt worden, da die Beweislage nicht ausgereicht habe.

Inwieweit bei dem 31-Jährigen eine etwaige psychische Erkrankung vorlag, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Der in Mannheim aufgewachsene Mann hatte vor einer Woche mit einer Machete trotz Hausverbot die Uni Mannheim betreten und war dort gegenüber einer Mitarbeiterin in der BWL-Bücherei handgreiflich geworden.

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Zeugen hatten gegenüber dieser Redaktion berichtet, wie der Mann daraufhin seine Machete gezogen hatte und damit über den Schneckenhof wieder in ein Gebäude der Uni gelaufen war. Dort hatte er in einem Hörsaal erneut versucht, Aufkleber anzubringen, und dabei einen Mann geohrfeigt. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat das LKA  über 20 Zeugen zum Sachverhalt vernommen. Weitere Angriffe gegen am Ereignistag anwesende Personen wurden nicht bekannt.

Redaktion Seit 2018 als Polizeireporterin für Mannheim in der Lokalredaktion.

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