Mannheim. Bei der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim wird ein Musical aufgeführt, das dem Leben der verstorbenen Sängerin Joy Fleming gewidmet sein wird. An 15 Abenden wird das Musical auf der Hauptbühne auf dem Spinelli-Gelände zu sehen sein, teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. Für Besucherinnen und Besucher der Buga entstehen dabei keine zusätzlichen Kosten.
Initiator des Musical-Projekts ist Thorsten Riehle, Capitol-Geschäftsführer und 2. Vorsitzender der Mannheimer Runde, mit der die Buga-Gesellschaft das Stück gemeinsam produziert. Das Musical sei inspiriert vom Leben Flemings, erklärte Riehle und sagte weiter: „Mit dem Tod von Joy Fleming hat unsere Stadt eine Mannheimer Ikone, eine künstlerische Botschafterin und eine gesellschaftliche Integrationsfigur verloren. Ich persönlich musste mich von einer engen Freundin und vertrauten Weggefährtin verabschieden. Umso mehr war es mir ein Anliegen, das Andenken an Joy auf eine neue Ebene zu heben.“
In den 1970er berühmt geworden
Bernd Fleming, Sohn der 2017 im Alter von 72 Jahren verstorbenen Sängerin, unterstützt das Projekt. „Mir war immer bewusst, dass die Lieder und das ganze Wesen meiner Mutter im Laufe der Jahrzehnte zu einem tief verwurzelten Kulturgut des Mannheimer Alltags geworden sind“ betonte Fleming. Mit dem Musical soll eine Form der Würdigung und Fortführung ihres künstlerischen Erbes gefunden werden. „Dazu gehört auch, dass die zeitlosen Interpretationen von Joy Fleming mit einer neuen Aktualität aufgeladen werden“, erklärte Fleming zum Stück über seine Mutter.
Joy Fleming gilt als eine der großen Soulsängerinnen. Deutschlandweit berühmt wurde sie in den 1970er Jahren mit dem Hit „Neckarbrückenblues“. 1975 vertrat Joy Fleming Deutschland beim Grand Prix mit dem Song „Ein Lied kann eine Brücke sein“. Diesen Titel trägt auch das Musical. Es spielt in den Tagen nach dem Zweiten Weltkrieg. Durch Mannheim fahren amerikanische Jeeps, das Leben erhebt sich langsam wieder aus den Ruinen, und auch die Musik kehrt zurück in die Stadt. Ein junges „deutsches Fräulein“ schlägt sich durch die Clubs, in denen Jazz, Swing und Blues zu hören ist. Zunächst als Kellnerin, bald schon als Sängerin. Von den Nachbarn und Eltern misstrauisch beäugt, geht sie ihren eigenen Weg – zwischen den Trümmern des alten Deutschland und einer neuerwachenden Zeit.
In heutigen Tagen: Eine junge unabhängige Frau, die weiß, was sie will, eckt an – einmal zu viel, wird sie zu Sozialstunden im Pflegeheim verdonnert und lernt dort eine Gruppe von alten Menschen kennen, die scheinbar in Lethargie versunken sind. Die Musik führt die junge Frau und die Alten zusammen. Ihr neuer Mannheimer Sound und die Songs der Nachkriegszeit verschmelzen zu einem anderen Lebensgefühl. Sie sind Rettung aus der Lethargie und neue Perspektive.
„Wir haben uns von Anfang an festgelegt, dass wir beim Veranstaltungsprogramm niemals beliebig sein wollen und auf eigens entwickelte Inhalte setzen, die wir mit Partnern aus der regionalen Szene koproduzieren“, freut sich Fabian Burstein, Projektleiter Kultur- und Veranstaltungsprogramm, über die Produktion.
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