Lifestyle

Der Vokuhila ist zurück: Mannheimer Experten verraten Mode- und Frisurentrends

Von 
Tanja Capuana
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Der Vokuhila ist zurück, © picture alliance/dpa/AAP

Volumen und Locken angesagt

Mannheim. „Die 80er und 90er Jahre kommen zurück“, sagt Aneta Kulig, Friseurmeisterin und Inhaberin von Joel Style in den Quadraten. Im Trend seien Frisuren mit Volumen und Locken. „Bei jungen Männern sind Dauerwellen beliebt, wie man sie in den 80er Jahren gern getragen hat.“ Viele Frauen geben einer kürzeren Bobfrisur den Vorrang.

Bobfrisuren sind im Trend. © Aneta Kulig

Sehr stark gestufte Haare stehen bei ihrer Kundschaft ebenfalls auf der Wunschliste, wie beispielsweise der „Wolfcut“. „Auch der Vokuhila ist wieder stark im Kommen“, sagt sie. Warme Nuancen wie etwa Beige seien bei den Haarfarben angesagt. Wer etwas Auffälligeres wünscht, greift zu Rot. Strähnchen dürfen, wie in den 90ern, wieder sichtbarer sein: Für viele Frauen sei daher Heidi Klum Vorbild, so Kulig.

Von „Soft Mullet“ bis „Buzz Cut“

Im Friseursalon Salone Arte e Moda in Neuostheim zaubern Inhaberin Maria Mangione und ihr Team die neusten Trends auf die Schöpfe. Derzeit ist bei ihnen der „Soft Mullet“ besonders angesagt. Dabei handelt es sich um einen Vokuhila, der neu interpretiert wurde und dadurch edler als sein Bruder aus den 80er Jahren wirkt. „Die Frisur ist kurz und stufig“, erklärt die Haarspezialistin lächelnd. „Es ist ein erfrischend lässiger und unkomplizierter Hairstyle, der sich durch sanfte Stufen auszeichnet. Kombiniert werden kann er mit einem Pony. Der moderne Schnitt funktioniert auch bei einem mittellangen Bob.“

Im Trend seien auch Soft Layers. „Bei dem Blunt Cut bekommt feines Haar durch die Stufen mehr Volumen, und dickes Haar wird leichter und verspielter“, sagt sie. „Naturlocken können stilvoll betont werden.“ Bei Frauen seien derzeit vor allem zarte Frisuren wie der Pixiecut oder der Long Pixie (Lop), eine Mischung aus Bob und Pixie, beliebt.

Frauen tragen Pixie-Cut. © picture alliance / Mario Nägler/Zentralverband Friseurhandwerk/dpa-tmn

„Auch der Mixie, bei dem wir eine kurze Vorderpartie und mittellang gestufte Haare im Nacken kreieren, wird oft angefragt“, sagt Mangione. Der Mullet wird auch häufig von Männern gewünscht, ebenso wie ein pflegeleichter „Buzz Cut“. Graureduzierung ist bei ihnen ebenso ein Thema. Wer mehr Zeit investieren möchte, trägt die Haare gelockt mit längerem Oberhaar. „Der Trend geht bei den Männern auch zur Dauerwelle“, weiß Mangione.

Farblich sind Töne wie Buttercremeblond, Dolce Vita-Blond aber auch Champagner- und ein warmes Platinblond angesagt, sagt sie. Zudem sind Perltöne absolut im Trend, etwa sanftes Rosé oder kühle Perlnuancen. Dazu passt Perlschmuck, der Hochsteckfrisuren eine feierliche Note verleiht. Ansonsten arbeitet sie häufig mit natürlichen und kühlen Nuancen. Babylights, Balayage, natürliche Mokkatöne aber auch Strähnchen in Salted Caramel oder Haare in Dunkelrot seien sehr begehrt.

Zartes Make-up und bunte Nägel

Seda Yüksel alias Seda Jane empfiehlt im Sommer ein leichtes Make-up. Zuerst trägt die Mannheimerin als Basis eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor auf. Bei einer öligen Haut sind mattierende Produkte gut geeignet. Nach der Creme trägt die Kosmetikerin einen Concealer mit leichter Deckkraft oder eine leichte Foundation unter den Augen auf, um einen ebenmäßigen, aber frischen Teint zu kreieren. „Die gleiche Foundation trage ich auch auf die Wangen auf, damit die Übergänge stimmen, aber nur auf die Stellen mit Unreinheiten.“

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Im nächsten Schritt greift Yüksel zu Rouge oder Bronzer. „Dann kommt ein Tupfer Highlighter auf die Wangen, die Augenbrauen mit einer speziellen Browmascara hochbürsten und die Wimpern mit wasserfester Tusche betonen.“ Bronzer könne auch als Lidschatten verwendet werden. „Auf die Lippen würde ich nur ein farbiges Lippenöl oder einen Balsam auftragen“, sagt sie. Loses Puder sorgt für mehr Haltbarkeit. Zum Schluss trägt Yüksel als Profitipp ein Settingspray auf. „So hält das Make-up den ganzen Tag.“ Auf den Nägeln darf es bunt werden. „Dieses Jahr sind vor allem Blautöne im Trend.“

Farben und figurbetonte Schnitte

„Farben sind ein ganz wichtiges Thema“, sagt Simone Vorberg-Albasini, Stylistin bei Engelhorn und zertifizierter Farbcoach. Sie wirft im Interview gleichzeitig einen Blick in die modische Zukunft. Während die Damen aktuell zu Pink greifen, können sie sich bereits auf einen farbenfrohen Herbst freuen, denn mit kräftigen Tönen geht es weiter.

„Die Trendfarbe im Herbst/Winter 2023/2024 ist Very Peri, ein intensives Lila“, sagt Vorberg-Albasini. Außerdem gibt es ungewöhnliche Farbkombis. „Karamell-Töne werden beispielsweise mit einem scharfen Grün kreativ kombiniert.“ Die Figur werde zudem wieder betont. „Bei den Damen haben wir Slipdresses, gepaart mit grobem Strick, und die Taillenbetonung“, sagt Vorberg-Albasini. „Es gibt Power-Dresses in Leder und Denim. Auf der anderen Seite sei ein sportiver Preppy-Style mit derben Loafers angesagt. Statt auf Fast Fashion setze man auf „Quiet Luxury“, also wenige, dafür hochwertige Kleidungsstücke.

Frauen tragen intensives Lila. © Getty Images/iStockphoto

Dazu passen natürliche Stoffe wie Wolle, Baumwolle und Seide. Wenn man sich diesen Herbst nur ein Kleidungsstück leisten wolle, sollte Frau unbedingt einen Blazer kaufen. „Sie sind maskulin geschnitten, funktionieren aber auch femininer als Cropped Blazer.“ Vorberg-Albasini rät generell zur typgerechten Basisgarderobe, die „mit einem stylischen Stück nochmal progressiv aufgewertet werden kann und zum Power-Dress der Saison wird.“

Während aktuell noch Ballerinas, Luxus-Birkenstock und Riemchensandalen an den Füßen zu sehen sind, gehören Cowboyboots, schlanke, hohe Absatzformen, Sneaker „und durchaus ein bisschen Glanz am Schuh im Herbst zum modischen Outfit“.

Männer tragen „Jorts“

Bei Cult & Glory auf der Augustaanlage berät Geschäftsführer Jochen Koop Männer in Sachen zeitloser Klassiker mit Kultstatus. Die Abkehr von Fast Fashion und den Wunsch nach langlebiger Kleidung beobachtet auch er. „Das heißt nicht, dass man sich nicht mal wieder modische Teile dazukauft, aber ein Grundbaukasten der Garderobe in gewisser Qualität wissen inzwischen viele zu schätzen.“

Bei Männern liegen Hawaii-Hemden im Trend. © Getty Images/iStockphoto

Dazu zählen unter anderem ein weißes T-Shirt, ein weißes Hemd, ein schwarzer Rolli, Jeans, Lederjacke. Ergänzen könne der Mann diese Basics aktuell mit folgenden Trends: Work Wear, All Black, also ganz in Schwarz gekleidet, Bermudas, Tanktops. „Ein großes Thema ist Beach Wear, und zwar nicht nur am Strand.“ Etwa in Form einer Strandhose samt Hawaii-Hemd in lockerem Schnitt.

„Eine der Trendfarben dieses Jahr ist Grün“, sagt Koop. Auch sogenannte „Jorts“, wie Shorts aus Jeans genannt werden, sind angesagt. „Weiße Sneaker werden langsam bürotauglich.“ Schwieriger findet Jochen Koop Sandalen bei Herren, da die meisten zu wenig Wert auf ihre Fußpflege legten. Denn in der Regel trage man sie ohne Strümpfe. Sandalen mit Socken zu tragen, was immer mal wieder als trendy gilt, ist für Koop dagegen ein No-Go. „Das geht gar nicht“, sagt er. „Und es ist ein Beispiel dafür, dass man nicht jedem Trend hinterherlaufen sollte.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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