1. Siedlung auf Sandäckern
Mannheim. Auch wenn die Neckarstadt als Mannheimer Stadtteil „erst“ ihren 150. Geburtstag feiert, so reicht die Geschichte des Gebietes, auf dem sie heute zuhause ist, viel weiter zurück, nämlich ins 13. Jahrhundert. In dieser Zeit verändert der Neckar seinen Lauf, er mündet nicht mehr südlich des Dörfchens Mannheim in den Rhein, sondern nördlich.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wird dort viel Holz benötigt, um die Schäden des Krieges wieder zu beheben. Früherer Wald wird deshalb zu Ackerland, das zeigen heute noch entsprechende Straßennamen wie Riedfeldstraße oder Gartenfeldstraße. Nur wenig später, im Pfälzischen Erbfolgekrieg, wird Mannheim wieder zerstört, als 1688 französische Soldaten alles niederbrennen. Die Menschen flüchten damals ans nördliche Neckarufer. Hier, in den Sandäckern westlich des Hauptfriedhofs, entsteht eine Flüchtlings-Siedlung – sie gilt als erste Besiedlung der heutigen Neckarstadt und musste 1699 wegen unhaltbarer Zustände und einer „verwilderten Bewohnerschaft“ geräumt werden. Unsere erste Frage bezieht sich genau auf dieses Fleckchen Erde: Wie nennen die Bewohner 1688/89 diese erste Besiedlung der heutigen Neckarstadt, als sie aus der zerstörten Stadt dorthin flüchten?
Antwortmöglichkeiten:
Alt-Mannheim
Neu-Mannheim
Neckarstadt-Ost
Neckarstadt-West
2. Die Stadt wächst weiter
Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelt sich Mannheim zu einem echten Musterbeispiel in Sachen Industrialisierung. Nach und nach siedeln sich an den beiden Flüssen immer mehr wichtige Unternehmen an. Einen Extra-Schub gibt es nach dem Sieg im Deutsch-Französischen Krieg 1870 bis 1871: Wie ganz Deutschland spürt auch Mannheim, dass der Platz für die vielen Menschen, die hier ein neues Zuhause suchen, knapper wird. Wohin also mit den vielen Mannheimern?
Die Stadt möchte – und muss – daher schnell wachsen. Zwischen dem Neckar und der heutigen Mittelstraße will sie deshalb Gelände versteigern. Und es gibt auch eine Idee, wie dieses Areal angeordnet werden soll, nämlich als Quadrate. Alle diese Quadrate tragen übrigens zunächst den Buchstaben Z, denn Straßennamen gibt es erst ab dem Jahr 1890. Insgesamt 138 Bauplätze werden hier angeboten, dabei sollen auch arme Menschen die Chance haben, ein Stückchen Wohnraum zu ergattern: Sie müssen in den beiden ersten Jahren nichts zahlen, ab dann ist Ratenzahlung möglich. Ein Weiterverkauf der Flächen wird untersagt. Unsere Frage: Um wie viele Quadrate wollen die Stadtplaner die Innenstadt erweitern, als diese im Zuge der Industrialisierung zu eng wird?
Antwortmöglichkeiten:
Sechs
Sieben
Acht
Neun
So funktioniert's
Die Preise
Mit zehn Richtigen zum Gewinn: Beim „MM“-Sommerquiz müssen Sie grübeln – denn unsere Reporterinnen und Reporter haben für Sie knifflige Fragen aus vielen Mannheimer Themengebieten zusammengestellt. Doch die Knobelei wird belohnt. Einmal pro Woche darf sich einer der Teilnehmenden über einen 60-Euro-Gutschein im „MM“-Ticketshop freuen. Am Ende warten drei Hauptpreise, die wir unter allen richtigen Lösungen, die beim „Mannheimer Morgen“ eingehen, verlosen. Es gibt 750 Euro für eine Reise, ein iPad Air 2022 inkl. MM+ Jahresabo und einen 100-Euro-Restaurantgutschein zu gewinnen. Das Mitraten lohnt sich für alle Rätselfreunde also auch in diesem Jahr wieder voll und ganz!
Spielregeln
Es gibt zwei Rätselteile, die montags und donnerstags im „MM“-Lokalteil erscheinen. Alle Quizteile finden Sie außerdem in unserem Dossier. Pro Rätselteil gibt es fünf Kleinrätsel-Texte, die mit einem Lösungswort gelöst werden müssen. Dabei stehen je vier Antwortmöglichkeiten zur Auswahl, nur eine ist richtig. Insgesamt sind dann also in einer Woche zehn richtige Lösungswörter auf einmal an die Redaktion zu senden. Bis Freitag, 24 Uhr, der jeweiligen Woche können die zehn Wörter per Online-Formular unter www.mannheimer-morgen.de/sommerquiz eingereicht werden. Möglichst nummeriert und in der Reihenfolge der Rätselteile. Hinweise: Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner sind mit der Veröffentlichung ihres Namens einverstanden.
Teilnahme
Einsendeschluss ist immer Freitag der aktuellen Rätselwoche um 24 Uhr.
Die Gewinne sind nicht übertragbar und eine Barauszahlung ist nicht möglich. Die Hauptgewinner werden per Losentscheid am 25.9.2023 ermittelt und per E-Mail oder telefonisch benachrichtigt. Unsere Teilnahmebedingungen finden Sie unter:
mannheimer-morgen.de/teilnahmebedingungen
Veranstalter des Gewinnspiels ist die HAAS Mediengruppe
Dudenstraße 12 - 26
68167 Mannheim
Tel.: 0621 / 392 2200
Fax: 0621 / 392 1400
3. Sitzung als Geburtsort
Am 15. Februar 1872 trifft sich der Bezirksrat zu seiner monatlichen Tagung. In diesem Gremium, das Mannheim als staatliche Stelle übergeordnet ist, geht es auch um die Vergrößerung der Stadt. Vor Ort ist damals der Mannheimer Oberbürgermeister: Er fordert während der Sitzung, möglichst schnell zu entscheiden, dass Mannheim doch wachsen könne. Tatsächlich wird an diesem Tag die nötige Genehmigung erteilt, weshalb das Datum der Sitzung auch als Geburtsstunde des Stadtteils Neckarstadt gilt.
Die Amtszeit des engagierten Oberbürgermeisters ist übrigensnicht nur in diesem Punkt erfolgreich: Die Bevölkerung Mannheims steigt in dieser Zeit von 39 600 auf 79 058 Menschen an. Zudem setzt sich das Stadtoberhaupt für Infrastruktur ein, eröffnet 1875 den Mühlauhafen und 1887 den Binnenhafen. Den Hauptbahnhof lässt er an seinen heutigen Standort verlegen, und er tritt auch für die Rheintalbahn als direkte Verbindung nach Karlsruhe ein. Die Erbauung des neuen Gaswerkes und den 1889 vollendeten Wasserturm als erste zentrale Trinkwasserversorgung treibt er ebenfalls voran. Wie hieß der Oberbürgermeister, der im Bezirksrat für die Vergrößerung warb und die Entstehung der Neckarstadt vorantrieb? Er war von 1870 bis 1891 im Amt.
Antwortmöglichkeiten:
Eduard Moll
Ludwig Achenbach
Otto Beck
Peter Kurz
4. Versumpfte Kloake
Im Jahr 1885 leben in Mannheim insgesamt 61 200 Menschen, 1591 davon wohnen zentral in der Neckarstadt, weitere 4757 etwas außerhalb davon in Richtung Wohlgelegen. Oft sind es im neuen Stadtteil mehrstöckige und beengte Mietshäuser, in denen die Bevölkerung haust, die Zustände sind ärmlich.
Trotzdem wächst die Bevölkerung in der Neckarstadt nach ihrer Entstehung vor 150 Jahren rasant. Und zwar so schnell, dass der Bau der Kanalisation gar nicht mithalten kann. Die hygienischen Zustände in der Neckarstadt sind so gravierend, dass der Generalanzeiger das Gebiet im Jahr 1886 sogar als ungesunde und „versumpfte Kloake“ bezeichnet. Es wird sogar eine epidemische Lage befürchtet. Protest-Aktionen stehen auf der Tagesordnung, die Bürger fordern eine Polizeiwache, und sogar ein Verein wird gegründet, der sich der Sache annehmen soll: Eine Interessenvertretung, die sich für bessere Bedingungen einsetzt. Diese erreicht tatsächlich, dass sich 1887 das badische Innenministerium in Karlsruhe einschaltet und die Stadt ermahnt, die Zustände zu beseitigen.
Wir wollen wissen, welches Areal vor 150 Jahren denn genau bebaut worden ist, aus dem schließlich der heutige Stadtteil Neckarstadt entstand?
Antwortmöglichkeiten:
Rheinwiesen
Neckargärten
Neckarwiesen
Quadrate
5. Über Brücken gehen
Nicht nur die Stadtentwicklung in der Neckarstadt ist zunächst ein großes Problem, auch die Infrastruktur bereitet Sorgen. Denn es ist gar nicht so einfach, überhaupt in den neuen Stadtteil zu kommen.
Schon 1688 schwimmt in der Nähe der heutigen Verbindung am Kurpfalzkreisel eine Schiffsbrücke, die aus nebeneinander befestigten Kähnen besteht. Eine erste richtige Brücke über den Neckar entsteht 1845. Die ist zur Gründung des Stadtteils allerdings so marode, dass sie kaum mehr genutzt werden kann. Die Menschen fordern ein zweites Bauwerk – möglichst an der Stelle, an der heute die Friedrich-Ebert-Brücke steht oder auch auf Höhe der jetzigen Jungbuschbrücke. Doch die Wünsche bleiben ungehört – der Standort am heutigen Kurpfalzkreisel, wo inzwischen die Abendakademie zuhause ist, bleibt. 1891 wird dann ein Ersatz für die marode Brücke eingeweiht – diese wird nach einem badischen Großherzog benannt. Die Brücke, die Menschen heute zum Alten Meßplatz bringt, ist bereits das dritte Bauwerk, das an dieser Stelle übers Wasser führt.
Wie hieß nach der Schwimmbrücke die erste richtige Verbindung der Neckarstadt zur Innenstadt, die 1891 schließlich ersetzt wurde?
Antwortmöglichkeiten:
Kurpfalzbrücke
Neckarbrücke
Friedrichsbrücke
Kettenbrücke
Klugscheißer-Tipp:
Das Gebiet in Frage 4, das für den neuen Stadtteil bebaut wurde, war ursprünglich ein Fleckchen Erde für Hobby-Gärtner.
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