Rund 5000 Kilometer in knapp 90 Tagen mit eigener Muskelkraft zurücklegen - das haben die besten Teilnehmer der Fahrradaktion "Gib-Kette" geschafft. Sie haben in den Sommermonaten ihr Auto stehenlassen und sind auf das Zweirad als Fortbewegungsmittel umgestiegen.
Insgesamt radelten die 300 Teilnehmer von Juni bis August um die 285 000 Kilometer. "Die Aktion war nicht nur ein Erfolg für das Rad als Fortbewegungsmittel, sondern auch für das Klima. Durch die Fahrten mit dem Rad, und nicht beispielsweise mit dem Auto, konnten 50 Tonnen CO2 eingespart werden", freute sich Quast bei der Preisverleihung im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses.
"Radfahrwettbewerbe gibt es ja schon länger, wir wollten etwas, das mehr emotionalisiert - nicht nur stumpfes Kilometereintragen", erklärte Peter Roßteutscher, der in Mannheim für die Förderung des Radverkehrs zuständig ist, die Aktion. Daher habe man die Teilnehmer auf eine virtuelle Reise zu den europäischen Partnerstädten geschickt.
Partnerstädte entdecken
Mit Hilfe eines Computerprogramms konnten die Teilnehmer auf einer 7000 Kilometer langen Strecke die Mannheimer Partnerstädte erkunden. Die Tour führte über Toulon bis nach Istanbul-Beyoglu. Von dort aus ging es weiter zur Kurischen Nehrung in Klaipeda und der polnischen Partnerstadt Bydgoszcz. Auf dem Rückweg konnte noch die Stadt Riesa besichtigt werden.
Auch wenn der Strecke nur virtuell angelegt war - die Kilometer legten die Teilnehmer in der Realität zurück. Die jeweils geleisteten Kilometer eines Teilnehmers wurden am Computer in die Datenbank eingegeben und auf den Städterundkurs angerechnet. "Dann rückte man auf dem Rundkurs weiter, wie bei einem Brettspiel", veranschaulichte Roßteutscher die Idee.
Bei einer Siegerehrung wurden nun die Teilnehmer für ihre Leistungen ausgezeichnet. "Auch wenn die olympische Maxime des Dabeiseins natürlich im Vordergrund stand", sagte Bürgermeister Quast. Neben den fleißigsten Radfahrern, die für ihre Leistung die erste quadratische Mannheimklingel für ihr Fahrrad erhielten, wurden aus allen Teilnehmern weitere Preisträger ausgelost.
So erhielt Annabell Schwarz einen der beiden Bahnreisegutscheine - für sie geht es nach Marseille. "Ich war gar nicht so fleißig wie die Anderen, ich bin in den drei Monaten 537 Kilometer gefahren. Aber ich freue mich natürlich trotzdem, dass ich gewonnen habe", lachte die 27-Jährige. Sie habe sich gemeinsam mit ihren Kollegen bei dem Wettbewerb angemeldet und sei in der Aktionszeit täglich zur Arbeit gefahren.
"Uns wurde zurückgemeldet, dass die Aktion motiviert hat, die täglichen Autokilometer mit dem Fahrrad zu absolvieren", freute sich der Umweltbürgermeister. Damit habe man einen Anreiz schaffen können, das Zweirad auch im Alltag mehr zu nutzen. Damit dies auch in Zukunft weiter gefördert werden kann und Mannheim das gesetzte Ziel von 20 Prozent Anteil von Fahrrädern am Verkehr erreicht, soll die Stadt noch fahrradfreundlicher werden. "Neben verschiedenen Ausbesserungsmaßnahmen werden langfristig acht Fahrradstraßen eingerichtet", erklärte Quast.
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