Mannheim. Der Mannheimer Christopher Street Day, die Monnem Pride, findet 2025 am Samstag, 12. Juli, statt. Das hat das Queere Zentrum Mannheim (QZM), das die Parade und zugehörige Aktionen veranstaltet, bekanntgegeben. Organisiert wird der CSD 2025 vom eigens gegründeten Verein Monnem Pride.
Der Verein will an dem Tag Vielfalt feiern und gemeinsam ein Zeichen gegen Diskriminierung und für die Rechte der queeren Community setzen. „Wie im letzten Jahr stehen politische Botschaften im Mittelpunkt, denn gerade in herausfordernden Zeiten ist Solidarität wichtiger denn je“, teilt der Verein auf seiner Instagram-Seite mit. „Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen möchte die Monnem Pride klare Kante gegen Rechts zeigen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Planungstreffen für CSD in Mannheim im Queeren Zentrum Mannheim
„Vielfalt heißt für uns, dass wir möglichst viele Perspektiven und möglichst viele Barrieren mitdenken wollen“, betont Susanne Hun, Vorstandsmitglied der Monnem Pride.
Die Veranstaltenden wollen eine Pride für alle marginalisierten Gruppen der queeren Community schaffen. Anne Parlow, ebenfalls im Vorstand des Vereins, ergänzt: „Und natürlich sind auch dieses Jahr alle Verbündeten - Allies - herzlich eingeladen, mit uns zu demonstrieren und zu feiern.“
Die Planung der Veranstaltung ist bereits in vollem Gange, heißt es. Der Verein Monnem Pride lädt am 15. Dezember von 10 bis 14 Uhr zu einem Planungstreffen in das Queere Zentrum in G7, 14 ein.

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2024 fand der Mannheimer CSD am 13. Juli statt. Laut Polizei hatten sich 8000 Teilnehmende dem Demonstrationszug angeschlossen. 7000 Menschen schauten sich den Zug vom Straßenrand aus an. Das Platzfest mit Bühne, Shows und Ständen fand auf dem Alten Meßplatz statt. Erstmals hatte das QZM sowohl die Parade als auch das Platzfest veranstaltet.
Trans Day of Remembrance in Mannheim begangen
Wie wichtig das politische Zeichen der Monnem Pride ist, wurde auch vor einigen Tagen wieder in Mannheim deutlich.
Zum „Trans Day of Remembrance“ kamen dort auf dem Mannheimer Marktplatz rund 100 Menschen zusammen, um gemeinsam den Opfern von Transfeindlichkeit zu gedenken und für ein Leben in Sicherheit und Würde zu protestieren.
Ilka Kaufmann vom QZM eröffnete die Kundgebung mit den Worten: „Jedes Jahr zum Trans Day of Remembrance gedenken und ehren wir trans* Menschen, die durch Hass ihr Leben verloren haben.“ „An diesem Tag schärfen wir das Bewusstsein für die Ungerechtigkeit, die trans* Menschen alltäglich erleben, und wir solidarisieren uns: Wir stehen ein für Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und Sicherheit.“
Transday of Rememberance in Mannheim: Namen von ermordeten Personen wurden verlesen
Wie an vielen Orten weltweit wurden im Verlauf der Kundgebung „die Namen aller 350 im letzten Jahr ermordeten trans* Menschen verlesen. Während des Glockenläutens wurden Kerzen verteilt und angezündet“, so die Veranstalter.
In Redebeiträgen wurde deutlich, „wie mutig die meisten trans* Menschen auch in der Gegenwart noch sein müssen, wobei es innerhalb der trans* Community sehr unterschiedliche Lebenserfahrungen gibt“, betonen die Menschen, die die Demo organisierten.

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Ilka Kaufmann sprach davon, dass die Sichtbarkeit dieser Menschen einerseits überlebenswichtig ist, sie andererseits aber auch bedroht. Judah etwa kennt diese Angst und beendete seine Rede dennoch mit: „Und deswegen trage ich die Buttons, auch wenn ich mich nicht sicher fühle und schreibe groß „trans“ auf meine Tasche … und hoffe, dass wir nächstes Jahr mehr leben dürfen und weniger erinnern müssen.“
Pfarrerin spricht auf Demo zum Trans Day of Rememberance
Die Pfarrerin Ilka Sobottke appellierte derweil an die Nächstenliebe und verurteilte die Gewalt, die auch Institutionen wie Kirchen an trans* Menschen ausüben. Max von PLUS (Psychologische Lesben- und Schwulenberatung) for Refugees sprach für eine Person, die aus dem Kamerun flüchtete und nun in der Region ihre queere Identität freier leben kann: „Dass sie den Hass in ihrem Herkunftsland, die Flucht, das Mittelmeer, die europäischen Außengrenzen, die europäischen Binnengrenzen überlebt hat, ist einfach ein Wunder.“
Aufgerufen zur Kundgebung hatte ein breites Bündnis bestehend aus QZM, dgti Mannheim, Monnem Pride, PLUS Rhein-Neckar e.V., sT*ars, sT*ernchen, TIN-Stammtisch Heidelberg, Transmänner Rhein-Neckar, TransMann e.V. RG Heidelberg, Trans*treff Mannheim und LSBTI-Beauftragung der Stadt Mannheim.
Stadt Mannheim bündelt Angebote für trans Menschen
Die LSBTI-Beauftragung hatte kürzlich eine Übersichtsseite (https://shorturl.at/67O35) über Angebote für trans, inter und nicht-binäre Menschen geschaffen. Wegen fehlender Chancengleichheit und Vernetzung sei dies nötig, so die Stadt. Dortige Angebote von Vereinen und Initiativen bieten die Möglichkeit, zum Austausch zusammenzukommen.
Die bessere Sichtbarkeit trägt dazu bei, die Chancengleichheit und Diskriminierungsfreiheit für alle in Mannheim zu stärken, resümiert die Stadt. Alle interessierten Initiativen, Gruppen und Vereine, die ihre Angebote dort vorstellen möchten, können sich auch per E-Mail an lsbti@mannheim.de wenden.
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[3] https://www.instagram.com/monnempride/
[4] https://www.mannheim.de/de/service-bieten/lsbti/angebote-fuer-trans-inter-nicht-binaere-menschen