Explore Science - Wanderausstellung "Mathematik zum Anfassen" begeistert bisher 39 000 Besucher / Letzte Runde Schülerwettbewerbe

"Mathematik ist wie Tabasco"

Von 
Larissa Rohr
Lesedauer: 

Der Matheunterricht findet heute ausnahmsweise Mal nicht in der Schule, sondern - ganz ohne Tafel und Kreide - auf einer im Luisenpark Bühne statt. Und die Lehrer, die sonst immer vor der Klasse herumtanzen, sitzen artig mit den Schülern in der zweiten Reihe und schauen zu. "Der Mann auf der Bühne sieht ja aus wie ein Professor," raunt Anna. "Vielleicht ist es wirklich einer;" entgegnet Jakob und rückt sein gelbes "Explore Science"-Käppi zurecht.

Die Mathematik den Kindern durch direktes Handeln näher bringen - das möchte Professor Albrecht Beutelspacher, der Gründer des Mathematikums in Gießen. Der Mathematiker ist mit Experimenten und kurzen Erklärungen zu den naturwissenschaftlichen Erlebnistagen gekommen. Dort verwandelt er gleichförmige, weiße Papp-Blütenblätter und Haushaltsgummis in einen Fußball oder zeigt chinesische Multiplizier-Tricks.

"Die mathematische Sprache ist toll. Aber in der Schule sollte man sich mehr auf die konkreten Dinge rückbeziehen", meint Beutelspacher und vergleicht mathematische Formeln mit einem Tropfen Tabasco: "Ungenießbar, aber es steckt viel drin." In diesem Jahr ist die Wanderausstellung "Mathematik zum Anfassen" des Mathematikums Gießen mit mehr als zwanzig Experimenten auf der "Explore Science" vertreten.

Der achtjährige Luca steht derweil auf einem kleinen Podest und schaut in einen großen Spiegelkasten. "Wenn man die beiden Spiegel zweimal dreht, dann kann man die Schrift lesen," stellt er fest. Besonders toll findet er das große Penrose-Puzzle und die Labyrinth-Station. Auch Experimente mit Seifenblase, Landkarten und einfachen Glühbirnen bietet die Wanderausstellung. Um Statistik, Zufall und Wahrscheinlichkeit geht es beim letzten Schülerwettbewerbstag. Natascha, Antonia, Magdalena und Anna sind zum ersten mal auf der "Explore Science" und präsentieren ihre Schere-Stein-Papier-Maschine: ein Gebilde aus Alu-Stäben, Trichter, Schlauch und Rohren, mit dem man gegen sich selbst knobeln kann.

"Man wirft eine kleine Kugel in den Schlauch. Sie rollt durch einen Trichter und entscheidet sich für eins der drei Rohre, die wir darunter befestigt haben: Schere, Stein oder Papier," erklärt Natascha. Am Ende plumpst die Kugel auf ein Stück Kunst-Rasen - mit Blümchen. Dass Mathe viel mit dem Alltag zu tun hat, haben die Mädchen gelernt. "Die Idee zur Maschine kam uns im Baumarkt," lacht Anna.

Ehemalige Mitarbeit

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen