Hitzewelle

Mannheims Krankenhäuser verzeichnen mehr Patienten wegen Hitze

Das Brüderklinikum Julia Lanz und das Universitätklinikum Mannheim hatten wegen der Hitzewelle mehr Patienten zu versorgen. Was die häufigsten Beschwerden waren.

Von 
Rahel Adel
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Die Hitzewelle führte in Mannheim zu mehr Patienten in den Krankenhäusern. © Harald Tittel/dpa

Mannheim. Sowohl das Brüderklinikum Julia Lanz als auch das Universitätsklinikum Mannheim haben durch die Hitzewelle ein erhöhtes Patientenaufkommen verzeichnet. Das Brüderklinikum erklärte auf Anfrage, es habe zu Beginn der Woche „ein sehr hohes Patientenaufkommen“ gegeben. Dies habe sich die Woche über konstant gehalten. Sowohl junge als auch alte Menschen litten sehr unter der Hitze, erklärte das Klinikum weiter. Die häufigste Diagnose sei die Exsikose, also die Austrocknung, gewesen, der Flüssigkeitsmangel zugrunde liegt und die vor allem bei älteren Patienten aufgetreten sei. Jüngere Personen dagegen klagten nach Angaben des Klinikums häufiger über Hitzeerschöpfung und allgemeines Unwohlsein.

Erhöhtes Patientenaufkommen beim Universitätsklinikum Mannheim durch Hitze

Auch das Integrierte Notfallzentrum der Universitätsmedizin Mannheim berichtete auf Anfrage von einem leicht erhöhten Patientenaufkommen, das mit den hohen Temperaturen in Verbindung stehe. Die meisten Patienten seien wegen Flüssigkeitsmangel, Kreislaufbeschwerden und milderen hitzebedingten Symptomen in das Notfallzentrum gekommen. Dabei seien besonders ältere Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen betroffen gewesen.

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Von
Marco Pecht
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Die Universitätsklinik empfiehlt insbesondere gefährdeten Gruppen bei extremer Hitze möglichst in kühlen Räumen zu bleiben und körperliche Belastung zu vermeiden. Außerdem empfiehlt sie ausreichendes Trinken, am besten Wasser oder ungesüßten Tee. Getragen werden solle bevorzugt leichte, helle Kleidung, außerdem solle Sonnenschutz verwendet werden. Die Wohnungsräume sollten tagsüber abgedunkelt werden. Risikogruppen sollten regelmäßig kontaktiert und betreut werden. Kühlung kann durch feuchte Tücher, Duschen oder Fußbäder gelingen. Zudem sollen amtliche Warnungen beachtet werden.

Bald wieder Hitze in Mannheim erwartet

Diese Ratschläge gilt es wohl bald wieder in der Region zu beherzigen, auch wenn es aktuell eine kurze Abkühlung durch kühlere Luftmassen aus Nordwesten und ein Hoch über den Britischen Inseln gibt. Aktuelle Vorhersage-Wettermodelle berechnen dann aber für Mitte Juli eine erneute Hitzewelle, die etwa vier bis fünf Tage andauern soll. Zu dieser Zeit formiert sich laut der Prognose ein neues Hochdruckgebiet über Westeuropa. Ab dem letzten Viertel des Juli sollen sich aber die Temperaturen in Mannheim und der Region auf stabilen 25 bis 30 Grad Celsius einpendeln.

Die Integrierte Leitstelle Mannheim, die den gesamten Rettungsdienst steuert, registrierte von Montag bis Mittwoch 15 bis 20 Prozent mehr Notrufe - mit einem Schwerpunkt am Montag. „In Summe hatten wir 250 mehr Notrufe im Vergleich zum Mittelwert, also etwa 80 mehr pro Tag“, so Geschäftsführer Christoph Scherer auf Anfrage. Dabei abe es „deutlich mehr Meldungen von Kreislaufschwäche oder Kollaps“ an den drei Tagen gegeben, alleine davon 50 Fälle über die drei Tage, sowie einige wenigeMeldungen von expliziten direkten Beschwerden aufgrund Hitze wie Hitzschlag, sagte er. Die Rettungswagen seien „deutlich stärker ausgelastet“ gewesen, man habe die anstehenden Fahrten aber gerade noch bewältigen können. Zusätzliche Fahrzeuge einfach in Dienst nehmen kann die Leistelle nicht, diese Entscheidung obliegt den von Krankenkassen und Hilfsorganisationen gebildeten Bereichsausschuss. Spürbar gewesen sei, dass die Zeit, bis sich die Fahrzeugbesatzungen nach Ankunft an einer Klinik wieder einsatzbereit melden, zugenommen habe, so Scherer. Er vermutet, dass das Personal einfach länger durchschnaufen musste - und hat dafür volles Verständnis. Seit der Abkühlung am Donnerstag sei es wieder etwas ruhiger geworden.

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