Ökumenische Initiative

Mannheims Christen erstmals bei Monnem Pride: „Gott diskriminiert nicht“

Erstmals beteiligen sich Mannheims Katholische und Evangelische Kirche in einer ökumenischen Initiative christlicher queerer Menschen und ihrer Allies bei der Monnem Pride. Warum sie das jetzt tun

Von 
Lea Seethaler
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Die beiden christlichen Kirchen aus Mannheim werden sich gemeinsam bei der Monnem Pride 2024, vormals CSD, beteiligen. © DPA

Mannheim. Erstmals beteiligen sich die beiden christlichen Kirchen Mannheims in einer ökumenischen Initiative christlicher queerer Menschen und Allies (deutsch: Verbündete) an der Monnem Pride. Mit dem Motto „Liebe tut der Seele gut - Hass schadet der Seele“ lädt die Initiative zu einem Veranstaltungsprogramm und am 13. Juli zur großen Parade ein.

Alle, die sich für ein respektvolles Miteinander und gegen Diskriminierung und Hass gegenüber queeren Menschen einsetzen, können sich anschließen, heißt es von den Kirchen. Das Motto, so die Initiatoren, habe „angesichts der aktuellen Gewalterfahrungen und der besorgniserregenden Wahlergebnisse auch eine starke gesamtgesellschaftliche Aussagekraft“. Eine „liebevolle Haltung und ein ebensolches Handeln sind zentral für gelebten Glauben und tun der Seele des Einzelnen und der Gesellschaft gut“, lassen die Christen verlauten.

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Das Motto „Liebe tut der Seele gut“ weise als universelle Aussage auch über den Christopher Street Day (CSD) hinaus, betonen Nina Roller und Valentina Ingmanns (Studio Herrlichkeit, Evangelische Kirche Mannheim) sowie Kathrin Grein (Katholische Hochschulgemeinde Mannheim) im Namen des Vorbereitungsteams.

Werbeträger für Monnem Pride Mannheim 2024 gestaltet

Dass Liebe „Strahlendes und Schönes verbreitet“, verdeutliche die Kampagne unübersehbar: In goldglitzernden Lettern auf weißem Grund und weißen Lettern auf goldglitzernden Hintergrund wird das Statement auf T-Shirts und Postkarten, auf Bannern und Fahnen in die Stadt getragen. Diese Werbeträger werden bereits im Vorfeld des CSD eingesetzt. Für die Monnem Pride sei nun das Ziel, eine große Gruppe zu bilden, die sich der queeren Community verbunden fühlt. Diese Beteiligung an der Monnem Pride setze „ein Statement dafür, dass Kirchen und Gemeinden sichere und wohltuende Orte für unterschiedslos alle Menschen werden“.

„Viele Queers haben in und durch Kirche Verletzungen erlebt“

„Ich bin überzeugt, dass wir hier das Richtige tun“, sagt Nina Roller. Jesus habe sich an die Seite derer gestellt, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt waren. „Die Türen zu Gott sind weit geöffnet, und Menschen in authentischer Gottes-, Nächsten-, und Selbstliebe zu stärken, ist unsere Aufgabe“, sagt Roller. „Viele Queers haben in der und durch die Kirche Verletzungen erlebt. Deshalb ist ein Heilungsprozess so wichtig. Und wer sich ändern muss, sind die Kirchen.“ Zu viele Menschen hätten „in und durch christliche Gemeinschaften Diskriminierung, Hass und Ausgrenzung erlebt - und erleben das bis heute“, betont Kathrin Grein.

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Dem trete die Initiative entschieden entgegen, „weil wir überzeugt sind: faith spaces must be safe spaces: Unser Gott diskriminiert nicht und wir nehmen es nicht hin, wenn unsere Kirche es weiterhin tut. Da machen wir nicht mit.“ Grein: „Wo wir aber mitmachen: Auf der Pride die Vielfalt feiern, die Teil von Gottes Schöpfung ist.“Initiator der Kampagne „Hass schadet der Seele - Liebe tut der Seele gut“ ist der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte. Hintergrund war auch Ausgrenzung von Menschen wegen ihrer Herkunft, Religion oder sexuellen Identität.

Alle Events: monnempride.de/events

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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