Mannheim/London. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung schaut zu, wenn Königin Elizabeth II. am Montag in London beigesetzt wird. Eine von ihnen ist die Mannheimerin und gebürtige Kanadierin Lynn Ewert. „Die Königin ist seit vielen Jahren unser Souverän. Wir verehren sie als Staatsoberhaupt, aber auch als Mensch“, sagt sie. Das Staatsbegräbnis der Königin, die 70 Jahre lang auf dem britischen Thron saß und auch Souverän Kanadas war, wird den ganzen Tag auf zahlreichen Fernsehsendern übertragen.
Tagesablauf seit Jahrzehnten minutiös vorbereitet
Überraschungen wird es hierbei kaum geben, denn dieser Tag wurde seit Jahrzehnten minutiös vorbereitet: Um 7.30 Uhr schließen sich die Türen der Westminster Hall, wo die Queen aufgebahrt war, um 11.44 Uhr wird der Sarg in einer Prozession nach Westminster Abbey, die wichtigste Kirche der Monarchie, überführt, Eintreffen um 11.52 Uhr. Um 12 Uhr beginnt der Gottesdienst, um 12.55 Uhr ertönt das Hornsignal „Last Post“, dem eine zweiminütige Schweigeminute im ganzen Land folgt. Um 13 Uhr beginnt die Prozession zur Wellington Arch, wo der Sarg um 14 Uhr in einen Leichenwagen umgebettet wird. Um 16.10 Uhr fährt die Prozession in Windsor ein und erreicht um 16.40 Uhr den Innenhof des Schlosses. Um 17 Uhr findet der Aussegnungsgottesdienst in der St. Georges-Kapelle statt und schließlich die private Beisetzung um 20.30 Uhr.
Es ist die Beisetzung, die Lynn Ewert sich unbedingt im Fernsehen ansehen möchte. Ihr Vater hat in der kanadischen Armee gedient, von 1961 bis 1965 war er als Offizier in London. Lynn Ewert war als Kind dabei, die Familie hat in London gelebt. „Ich habe die Queen einmal im Auto gesehen, als 12-Jährige“, erinnert sich Ewert. Als Staatsoberhaupt habe sie Königin Elizabeth II. einfach angenommen, auch wenn sie in Kanada nur durch einen Gouverneur repräsentiert wurde. „Aber als Mensch fand ich sie sehr besonnen und freundlich, sie war eine weise Frau.“
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