Mannheim. Die Mannheimer Vesperkirche gibt dieses Jahr so viele Mahlzeiten aus wie noch nie. Durchschnittlich wurden seit dem 8. Januar 600 Essen pro Tag ausgegeben, wie die Vesperkirche berichtet. Die Pfarrerin Ilka Sobottke bezeichnet es als einen „traurigen Rekord“, da durch die Inflation, Krieg und die Energiekrise mehr Menschen auf das Angebot angewiesen sind. Unter den Gästen sind nicht nur Obdachlose, sondern auch viele alte Menschen, psychisch Erkrankte, oder Menschen, die allein leben und nach Gemeinschaft suchen, aber auch solche, die im Bereich des Niedriglohnsektors arbeiten und im Januar Geld sparen können. In diesem Jahr kommen auch viele ukrainische Frauen und deren Kinder in die Vesperkirche.
Die Menschen erzählen in der Vesperkirche auch ihre persönlichen Geschichten. So berichtet ein Mann, vierzig Jahre auf dem Bau gearbeitet zu haben. Im Januar gehe er immer in die Vesperkirche, um etwas für die kommenden Monate zu sparen, weil seine Rente sehr klein ausfällt.
Es wird auch eine diakonische Sozialberatung durch einen Juristen angeboten, der beispielsweise Senioren mit geringer Rente hilft, Wohngeld zu beantragen. Jedoch sei es mit der Beantragung noch nicht getan, da wegen Überlastung und personeller Engpässe in den Ämtern momentan vieles liegen bleibe.
Die 26. Mannheimer Vesperkirche eröffnete am 8. Januar und endet am 5. Februar. Die durch Spenden finanzierte Vesperkirche wird getragen von der Evangelischen Kirche in Mannheim und ihrem Diakonischen Werk. Weitere Infos gibt es auf der Website der Vesperkirche. Spenden werden ebenfalls entgegengenommen:
Evangelische Kirche Mannheim, Sparkasse Rhein Neckar Nord, IBAN: DE44 6705 0505 0039 0030 07, BIC: MANSDE66XXX, Stichwort: Vesperkirche.
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